Mitch Ryder The Anthology 1979 - 1994, Repertoire Records, 2012 |
Mitch Ryder | Vocals | |||
Joe Gutc | Guitar | |||
Rick Schein | Guitar | |||
Billy Csernits | Keyboards | |||
Mark Gougeon | Bass | |||
Wilson Owens | Drums & Vocals | |||
Al Wattson | Drums | |||
| ||||
CD 1 | ||||
01. Tough Kid | 10. My Heart Belongs To Me | |||
02. Passion Wheel | 11. Red Scar Eyes | |||
03. Freezin' In Hell | 12. Bang Bang | |||
04. Long Hard Road | 13. Ich bin aus Amerika | |||
05. Nice N' Easy | 14. Bare Your Soul | |||
06. Poster | 15. We're Gonna Win | |||
07. Ain't Nobody White (Can Sing The Blues) | 16. Beyond The Wall | |||
08. War | 17. Subterranean Homesick Blues | |||
09. True Love | ||||
CD 2 | ||||
01. B.I.G.T.I.M.E. | 10. Do You Feel Alright? | |||
02. When You Were Mine | 11. Bye-Bye Love | |||
03. Code Dancing | 12. Sex You Up | |||
04. One Room World | 13. It Wasn't Me | |||
05. Berlin | 14. I'm Startin' All Over Again | |||
06. Like A Rolling Stone (Radio Edit) | 15. Little Latin Lupe (Live) | |||
07. Where Is The Next One Coming From? | 16. Rock N' Roll (Live) | |||
08. Junkie Love | 17. Soul Kitchen (Live) | |||
09. It Must Be In Her Genes | ||||
Ich bin etwas verwirrt: Der Infozettel benennt das Doppelalbum als „“The Anthology 1979 – 1996“ (mit entsprechendem Albumcover!) aber es gibt überall, auch auf der Website von Repertoire Records nur “The Anthology 1979 – 1994“. Ich gehe mal davon aus, dass letzteres die korrekte Bezeichnung ist. Ohnehin sehe ich hier keinen Titel unter den insgesamt 34 Stücken, der jüngeren Datums als von 1994 wäre. Naja, im Zweifel einfach “The Anthology“ als Doppel-CD von Repertoire Records ordern, dann wird schon nichts schiefgehen. Um mal endlich zum Kern der Sache zu kommen: Lohnt sich das Teil denn? Nun, ganz klare Antwort: Unbedingt!! Nirgends sonst bekommt man für so schmales Geld so viel allerfeinsten soulfull Rock N‘ Roll geboten. Jeder, der den “Rockpalast 1979“ gesehen hat, wird diesen Mann sowieso nie vergessen und bestimmt einige Scheiben von ihm im Regal stehen haben. Aber auch in diesem Fall lohnt sich die Anschaffung auf Grund der klanglichen Politur von Repertoire. Und falls jemand tatsächlich den guten William S. Levis Jr. (so RYDERs eigentlicher Name) noch nicht kennen sollte, ist dies die allerbeste Gelegenheit, es nachzuholen.
Das gute Stück hier ist in jeglicher Beziehung üppig ausgestattet: Zwei CDs mit jeweils 17 Songs und jeweils über 76 Minuten Spieldauer, dazu wie bei Repertoire gute Gewohnheit, umfassende Linernotes, die hier auch durch einige persönliche Anmerkungen von MITCH RYDER ergänzt werden. Die erste CD ist schlichtweg von vorne bis hinten ein Hammer, enthält sie doch Songs aus RYDERs produktivster Phase zwischen 1979 und 1981, als er den genialen Alben-Hattrick mit “How I Spent My Vacation“ (1979), „“Naked But Not Dead“ (1980) und "Got Change For A Million?" (1981) hinlegte und dann noch das geniale direkt im Studio eingespielte “Live Talkies“ nachzuschieben. Hier finden sich alle seiner Klassiker, das raue Tough Kid ebenso wie das eindringliche Freezin‘ Hell, der Knaller Ain’t Nobody White, die Ronald-Reagan-Abrechnung Ich bin aus Amerika, das kraftvolle Nice And Easy und natürlich das absolute Gänsehaut-Stück Red Scar Eyes. Abgeschlossen von einer superben Version von BOB DYLANs Subterranean Homesick Blues ist die erste CD eine Scheibe, die dem alten Reklamespruch “No Fillers! Just Killers!“ tatsächlich mal gerecht wird.
Folglich muss CD 2 ein klein wenig abfallen, wenn auch nicht sonderlich dramatisch: Auch bei MITCH RYDER hinterließen die schrecklichen Achtziger Jahre sanfte Spuren, mit One Room World versuchte MITCH, funkigeres Terrain zu betreten, das von JOHN MELLENCAMP produzierte „Never Kick A Sleeping Dog“ als Comeback nach einer krankheitsbedingten Auszeit geriet etwas zu glatt und die Songs versprühten einfach nicht mehr das Feuer und die Magie im Vergleich zu seinen Klassikern. Aber es ist immer noch genügend Substanz für ein weitgehend störungsfreies Hörvergnügen vorhanden. Mit den live aufgezeichneten Little Latin Lupe und Rock ‘N Roll huldigt RYDER darüberhinaus seinen Wurzeln mit den DETROIT WHEELS. Und ganz zum Schluss gibt es noch einen Ausschnitt von dem legendären Rockpalast-Auftritt 1979 (Soul Kitchen).
“The Anthology 1979 - 1994“ ist also ein randvoll gepacktes rundum Sorglos Paket für alle Freunde von MITCH RYDER und solche, die es noch werden wollen. Dank der klanglichen Aufarbeitung und der geballten Ansammlung an genialen Songs, die es in dieser Anhäufung ja nicht einmal auf der “Live Talkies“ gibt, lohnt sich die Anschaffung auch für alte Fans von RYDER, zumal die Vinyls mittlerweile schon reichlich mitgenommen sein dürften.