Mitch Ryder

Live Talkies + Easter In Berlin - 1980

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.07.2011
Jahr: 2011
Stil: Blues, R&B

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mitch Ryder
Live Talkies + Easter In Berlin - 1980, Repertoire Records, 2011
"Live Talkies":
Mitch RyderVocals & Percussion
Wilson OwensDrums
Mark GougeonBass
Rick ScheinGuitar
Joe GutcGuitar
Billy CsernitsKeyboards
"Easter In Berlin - 1980":
Mitch RyderVocals, Tambourine & Cowbell
Mark GougeonBass Guitar & Vocals
Richard ScheinGuitar
Joe GutcGuitar
Billy CernitsKeyboards & Vocals
Wilson OwensDrums & Vocals
Produziert von: Tom Conner & Mitch Ryder Länge: 122 Min 01 Sek Medium: CD
Studio Side - "Live Talkies"
01. It's All Over Now08. Tough Kid
02. Corporate Song (It's Not For Me)09. Red Scar Eyes
03. Bang Bang10. Long Tall Sally / I'm Gonna Be A Wheel Someday
04. Subterranean Homesick Blues11. Liberty
05. Wicked Messenger12. Ain't Nobody White
06. Er ist nicht mein Präsident13. Nice And Easy
07. Take Me To The River14. True Love
Live Side - "Easter In Berlin - 1980"
01. Long Hard Road05. Liberty
02. Ain't Nobody White (Can Sing The Blues)06. Nice & Easy
03. War07. True Love
04. Corporate Song08. Tough Kid

Der "Ruhm" von Mitch Ryder basiert hierzulande immer noch zu einem großen Teil auf dessen legendärer Rockpalast-Performance. Wer ihn allerdings je auf der Bühne erlebt hat, der weiß, dass Ryder immer - auch heutzutage - ein Erlebnis ist. Der Mann ist für die Bühne gemacht und fasziniert wie wenige seiner Mitstreiter. Dabei lieferte er auch immer gute bis sehr gute Alben ab. Es sei hier nur einmal auf sein 2004er Werk " A Dark Caucasian Blue" verwiesen, oder auf "The Old Man Springs A Boner". Letzteres ein Live-Album und auch das ein Beweis für die Klasse von Ryder, denn wenige können ihr Live-Flair auch nur halbwegs auf eine CD bannen.
Ob, wie bei genanntem Album, mit der Band ENGERLING, oder Anno 1981 mit seiner damaligen Live-Band, die Leidenschaft Ryders für Blues und R&B bricht sich auch auf Tonträger bahn. Erfreulicherweise bringt Repertoire Records diese Aufnahmen - um eine weitere Spezialität erweitert - nun wieder schön verpackt heraus.
Die Band kam damals direkt von einer Tournee und ging direkt in die Teldec Studios in Hamburg, um diese Scheibe live - ohne Publikum - einzuspielen. Etwas Ähnliches machte ja Aynsley Lister bei seinem jüngsten Album.

Mitch Ryder und seine Band waren also bestens eingespielt und liefen noch auf Hochtouren, bei diesen Aufnahmen, an denen, laut Produzent Tom Conner, nichts mehr "geschönt" wurde.
Schon beim STONES-Klassiker It's all Over Now spürt und hört man die Energie. Die Band transferiert den Song in einen mächtig groovenden Funksong, der vor rauer Gitarren-Energie und pushender Orgelpart strotzt. Trotz fehlender Zuschauer ist die Live-Atmosphäre sofort geschaffen und so fühlt man sich spätestens beim Schlagzeugintro von Corporate Song wie im Konzert und man kann sich einen kleinen Club ebenso vorstellen, wie eine große Club. Der Song ist in typischer Ryder-Manier dramatisch-dynamisch aufgebaut und kann einem kalte Schauer, sowohl der Freude als auch der Beklemmung, über den Rücken jagen.
Natürlich sind es die bewährten Nummern aus Mitch Ryders Repertoire die am augenscheinlichsten für Stimmung sorgen: Eine rockige Version von Dylans Subterrenean Homesick Blues - mit viel Slide-Gitarre - , oder sein eigenes Glanzstück Wicked Messenger, welches höllisch funkt und pulsiert. Der Klang ist etwas den damaligen Zeiten geschuldet, ist aber immer sehr gut.
Mit Er ist nicht mein Präsident brachte Ryder einen reggae-getriebenen Seitenhieb auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, der immer noch die Frustriertheit über diesen Staatenlenker spüren lässt.
Neben den grandiosen Coverversionen von Take Me To The River und Long Tall Sally/I'm Gonna Be A Wheel Someday sind es aber - spätestens beim dritten Durchlauf - die Eigenkompositionen, welche am meisten Mitreißen. Das rasante Tough Kid, das groovige, zum Mittanzen einladende Red Scar Eyes und natürlich das geniale - hier fast zu forsche - Ain't Nobody White.
Für Fans von toll gespieltem Blues, R&B und groovigem R'n'R eine absolute Empfehlung

... die einem noch erleichtert wird, durch die Hinzunahme der Konzertaufnahme vom 6. April 1980 aus Berlin. Die Stimmung wird einem schon durch das rhythmische Klatschen der Fans umgehend deutlich und die Band um den Shouter aus Detroit war offensichtlich in allerbester Verfassung. Ob das Slide-Solo, die punktgenaue und treibende Rhythmusabteilung oder der wie immer hochengagierte Frontmann - es kocht auf höchster Stufe. Hier passt denn auch der Background zu Ain't Nobody White (Can Sing The Blues) perfekt und reißt einen unwillkürlich mit. Der Song allein ist für mich die halbe Miete für jedes Konzert und jede Live-Scheibe von Mitch Ryder, der dieses Live-Album im Übrigen für das beste Album hält, welches er mit dieser Band eingespielt hat.
Da möchte man ihm nicht widersprechen Man höre sich nur das funkige, ungeheuer impulsive War an. Die Schreie von Ryder scheinen irgendwo von außerhalb dieser Welt zu kommen.
Aber auch der Rest dieses Albums ist absolut anmachend und mitreißend und zeigt einen Mitch Ryder und seine damalige Band in Hochform, voller Spielfreude und Energie.
Zweifellos ein Package, welche in keinem Regal eines Live- und/oder Mitch Ryder-Fans fehlen sollte.

Epi Schmidt, 29.07.2011

 

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