Mist Bye Bye, Astro Discos, 2006 |
Rick Treffers | Vocals, Keyboards, Sounds & Guitar | |||
Ivar Vermeulen | Guitar, Keyboards, Sounds & Bass | |||
Jeroen Luttikhuis | Bass | |||
Arthur ten Cate | Guitar, Vocals & Keyboards | |||
Jaimy Quite | Drums & Percussion | |||
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1. Bye Bye | 8. Single Night | |||
2. Hips Of The Year | 9. Name | |||
3. Weightless | 10. Relapse In Time | |||
4. Only For A Moment | 11. Sundown Take-Away | |||
5. Slow Man | 12. Love Delay | |||
6. How To Drain The Swamp? | 13. Old Summer Sun | |||
7. Heart Surgery | 14. Reunion Song | |||
An was denkt man, wenn man Holland hört? Käse, Tulpen, Wohnwagen, ok. Außerdem ganz gute Fußballer, die fast nie einen Titel gewinnen, auch richtig. Darüber hinaus gibt es aber eine vielleicht etwas kleinere, aber sehr feine Musikszene bei unseren Nachbarn. Und zwar in allen schillernden Farben: für Psychedeliker sind 35007 zu empfehlen, Hardrocker sollten sich PETER PAN SPEEDROCK nicht entgehen lassen, die HEIDEROSJES sind ein heißer Tipp für alle Punker. Und in Sachen IndiePop hat die Niederlande ohnehin eine stolze Tradition, ich sage nur THE NITS. In diese Richtung laufen auch die Amsterdamer von MIST, die bereits seit 1995 (zunächst als GIRLFRIEND MISERY, 1998 als MISS UNIVERSE und ab 2003 unter dem jetzigen Namen) aktiv sind.
Nunmehr sind sie bei Astro Discos gelandet, ein Label mit Niederlassungen in Spanien, Holland und Südamerika, so dass "Bye Bye" nun auch dem Publikum hierzulande leichter zugänglich ist. Zumindest was den Einkauf anbelangt, ansonsten ist "leicht zugänglich" sicherlich nicht die richtige Umschreibung für die Musik von MIST. Vielmehr schleichen sie sich fast unbemerkt um die Ecke, mit ihrem melancholischen Indiesound, um sich ganz behutsam, aber dann umso nachhaltiger in den Gehörgängen festzusetzen.
Besonders hervorzuheben aus diesem locker-entspannten, auf der Farbskala bräunlich bis mattgolden schimmernden Werk sind das eröffnende Titelstück Bye Bye, mit seinem lässigen Folkappeal, die lebhafte Singleauskopplung Only For A Moment und das zunächst mit Piano und Akustikgitarre sehr sparsam arrangierte, später an Fülle zunehmende How To Drain The Swamp?.
Weiterhin gefallen noch das sanft soulige Sundown Take-Away und das federnde Old Summer Sun, wobei man natürlich bemerken muss, dass das Album als Gesamtes wirken möchte, also keine lose Aneinanderreihung von Songs sein will, sondern als in sich geschlossenes Statement, was auch zweifelsohne gelingt.
Eine hübsch funkelnde Perle des IndiePop gilt es da zu entdecken.