Mir 7 Directions, Silversonic Records, 2006 |
Asif Illyas | Vocals, Piano & Guitar | |||
Shehab Illyas | Bass | |||
Adam Dowling | Drums | |||
Gäste: | ||||
Jamie Robinson | Additional Guitar | |||
Kirsty Money | Violin | |||
Margot Aldrich | Viola | |||
Kim Dunn | Organ & Piano (Suicide Letter No. 2) | |||
Vineet Vyas | Tabla (State Of Emergency) | |||
Emanuel Serra | Vocals (Bitter Suite) | |||
Ladysmith Black Mambazo | Samples (Be Strong And Walk On) | |||
Asif | Vocals (A Conversation With A Mirror) & E-Bow | |||
Dash-8 | Programming & Samples | |||
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1. It's Alright | 8. A Conversation With A Mirror | |||
2. The Pressure | 9. State Of Emergency | |||
3. Be Strong And Walk On | 10. Microstorm | |||
4. A Day In Your Life | 11. So Perfect | |||
5. Bitter Suite | 12. Between Us | |||
6. Suicide Letter No.2 | 13. Tomorrow | |||
7. Blue Skies | 14. Be Strong And Walk On (Bonus Version) | |||
Ich weiß nicht so recht, ob der Name MIR als Bandname eine so gute Idee ist. Ursprünglich als erste auf dauerhaften wissenschaftlichen Betrieb ausgerichtete Raumstation eine Art Vorposten der Welt in den Weiten des Universums und ein Vorzeigeprojekt für die (russische) Raumfahrt, assoziierte man zuletzt nur noch herumtrudelnden Weltraumschrott mit dem Namen "Mir". Man kann natürlich auch einfach auf den ursprünglichen Wortsinn von "Mir" zurückgehen, das im Russischen so viel wie Welt und Frieden bedeutet.
Und vermutlich werden die Mitglieder des kanadischen Trios diese Deutung bevorzugen, halten sie es ohnehin doch eher mit grundsätzlichen Dingen, wie auch der Name des aktuellen, in Kanada im übrigen bereits 2004 veröffentlichten Albums nahe legt. Denn "7 Directions" bezieht sich auf die indischen und indianischen Himmelsrichtungen, also Norden, Süden, Osten, Westen, Oben, Unten und Hier. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass die Band um die Gebrüder Illyas, die ursprünglich aus Sri Lanka stammen und sich nunmehr in Halifax niedergelassen haben, gerne auch weltmusikalische Elemente in die Musik von MIR einfließen lässt. Das ist auch durchaus der Fall (man höre zum Beispiel Bitter Suite oder State Of Emergency), doch letztlich führen bei MIR viele, teils verschlungene Wege zum letztlich selben Ziel, das da heißt, den perfekten Pop zu kreieren.
Perfekt heißt hier elegant, mit modernster Soundausrichtung (man verwendet auch gerne Elektronisches) und anspruchsvoll ummantelt, dennoch nicht zu überladen, um sich nicht in Proggefilden zu verirren, immer auf eine eingängige, einleuchtende Songidee hinzusteuern. Einerseits läuft man dadurch nicht die Gefahr, sich zu verzetteln, andererseits liegt darin auch eine gewisse Selbstbeschränkung, manches läuft dann doch etwas zu stromlinienförmig ab und mancher musikalische Gedanke wirkt nicht bis ins kleinste zu Ende gedacht. Mitunter rutscht man mit dem Popappeal sogar ins Banale ab (Blue Skies). Aber insgesamt bietet die Welt von MIR sicherlich viele Identifikationspunkte für Liebhaber gepflegten, melodiösen Pop Rocks etwas abseits der ausgelatschten Pfade des Dudelradios.