Mir

7 Directions

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Mir
7 Directions, Silversonic Records, 2006
Asif Illyas Vocals, Piano & Guitar
Shehab Illyas Bass
Adam Dowling Drums
Gäste:
Jamie Robinson Additional Guitar
Kirsty Money Violin
Margot Aldrich Viola
Kim Dunn Organ & Piano (Suicide Letter No. 2)
Vineet Vyas Tabla (State Of Emergency)
Emanuel Serra Vocals (Bitter Suite)
Ladysmith Black Mambazo Samples (Be Strong And Walk On)
Asif Vocals (A Conversation With A Mirror) & E-Bow
Dash-8 Programming & Samples
Produziert von: Mir Länge: 62 Min 35 Sek Medium: CD
1. It's Alright8. A Conversation With A Mirror
2. The Pressure9. State Of Emergency
3. Be Strong And Walk On10. Microstorm
4. A Day In Your Life11. So Perfect
5. Bitter Suite12. Between Us
6. Suicide Letter No.213. Tomorrow
7. Blue Skies14. Be Strong And Walk On (Bonus Version)

Ich weiß nicht so recht, ob der Name MIR als Bandname eine so gute Idee ist. Ursprünglich als erste auf dauerhaften wissenschaftlichen Betrieb ausgerichtete Raumstation eine Art Vorposten der Welt in den Weiten des Universums und ein Vorzeigeprojekt für die (russische) Raumfahrt, assoziierte man zuletzt nur noch herumtrudelnden Weltraumschrott mit dem Namen "Mir". Man kann natürlich auch einfach auf den ursprünglichen Wortsinn von "Mir" zurückgehen, das im Russischen so viel wie Welt und Frieden bedeutet.

Und vermutlich werden die Mitglieder des kanadischen Trios diese Deutung bevorzugen, halten sie es ohnehin doch eher mit grundsätzlichen Dingen, wie auch der Name des aktuellen, in Kanada im übrigen bereits 2004 veröffentlichten Albums nahe legt. Denn "7 Directions" bezieht sich auf die indischen und indianischen Himmelsrichtungen, also Norden, Süden, Osten, Westen, Oben, Unten und Hier. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass die Band um die Gebrüder Illyas, die ursprünglich aus Sri Lanka stammen und sich nunmehr in Halifax niedergelassen haben, gerne auch weltmusikalische Elemente in die Musik von MIR einfließen lässt. Das ist auch durchaus der Fall (man höre zum Beispiel Bitter Suite oder State Of Emergency), doch letztlich führen bei MIR viele, teils verschlungene Wege zum letztlich selben Ziel, das da heißt, den perfekten Pop zu kreieren.

Perfekt heißt hier elegant, mit modernster Soundausrichtung (man verwendet auch gerne Elektronisches) und anspruchsvoll ummantelt, dennoch nicht zu überladen, um sich nicht in Proggefilden zu verirren, immer auf eine eingängige, einleuchtende Songidee hinzusteuern. Einerseits läuft man dadurch nicht die Gefahr, sich zu verzetteln, andererseits liegt darin auch eine gewisse Selbstbeschränkung, manches läuft dann doch etwas zu stromlinienförmig ab und mancher musikalische Gedanke wirkt nicht bis ins kleinste zu Ende gedacht. Mitunter rutscht man mit dem Popappeal sogar ins Banale ab (Blue Skies). Aber insgesamt bietet die Welt von MIR sicherlich viele Identifikationspunkte für Liebhaber gepflegten, melodiösen Pop Rocks etwas abseits der ausgelatschten Pfade des Dudelradios.

Ralf Stierlen, 11.10.2006

 

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