Minor Cabinet

Black Ink On White Sheets

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.09.2015
Jahr: 2015
Stil: Blues-Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Minor Cabinet
Black Ink On White Sheets, Black Penny Records, 2015
Julian JasnyVocals, Electric & Acoustic Guitars
Clemens BombienElectric Guitar
Tarek El KassarOrgan, Rhodes, Piano, Backing Vocals
Paul KrobbachBass Guitar, Backing Vocals
Roman DönickeDrums, Percussion, Backing Vocals
Guests:
Aylin BrunsVocals
Thomas HannesElectric Guitar
Produziert von: Thomas Hannes Länge: 53 Min 14 Sek Medium: CD
01. Daybreaker07. Blessed Are The Pure In Heart
02. Bog08. Island
03. Crawl On By09. Devotion
04. Stationary10. To The North
05. V111. Already Gone
06. Fly Into The Sun12. Running For Someone

Ein eigenes, unverkennbares musikalisches Profil zu entwickeln, gehört mit zu den schwierigsten Entwicklungsschritten einer Rockband. Die bisherigen Krefelder Lokalmatadoren MINOR CABINET legen mit ihrem heiß ersehnten Debut "Black Ink On White Sheets" einen ausgereiften Longplayer vor, der sie ohne Wenn und Aber in die oberen Ränge der sogenannten Bluesrock-Liga katapultiert. Mit dieser gelungenen Vorstellung können sich die Mittzwanziger durchaus Hoffnungen machen, nicht nur deutschlandweit konkurrenzfähig zu werden.

Das große Talent des aufstrebenden Quintetts war schon vor gut zwei Jahren nicht zu überhören, als sie im Vorprogramm der amerikanischen DELTA SAINTS eine nachhaltig wirkungsvolle Performance ablieferten. Der überzeugte Hooked-on-Music Rezensent konstatierte damals: "Die erstaunlich reife Leistung des aufstrebenden Quartetts gipfelte in packend gestalteten Blues-Rock Kompositionen, die das ausgewiesene Talent des Vierers mit musikalischem Einfühlungsvermögen und gutem Groove unterstrich. Eine Truppe, die man im Auge behalten sollte".

Verstärkt um das belebende Element des hinzugefügten Keyboarders Tarek El Kassar beackern die Krefelder nun ihr selbst kreiertes Bluesrock-Segment, dass Black Penny Records Labelchef Kris Pohlmann mit stolzgeschwellter Brust als Indie-Blues klassifiziert. Schubladendenken wird MINOR CABINET jedoch in keinster Weise gerecht, denn ihre Bandbreite, ihr stilistischer Facettenreichtum entflieht spätestens beim zweiten Song des Albums (Bog) den üblichen Genregrenzen. Hier klingen die Jungs als habe man sich am Vorabend an einem kräftigen und berauschenden Grunge-Cocktail gelabt.

Der stampfende Opener Daybreaker und das vehemente, riffbetonte Meisterstück Crawl On By bedienen die Bluesrock-Fraktion mit gekonnt dosierter und ausbalancierter Dynamik à la THE BREW, während das anschließende, Akustikgitarren dominierte Stationary Sänger Julian Jasnys Faible für ordentlichen Singer-Songwriter-Pop à la LUMINEERS meets James Blunt dokumentiert. Ein Song der auf den CABINET Konzerten wohl als emotionale und publikumsverbindende Mitgrölnummer herhalten könnte. Der geschmackvoll agierende Gitarrist Clemens Bombien zeigt auf dem sphärisch schwebenden Instrumental V1 seine gefühlvolle Seite und wirft die eine oder andere Kusshand Richtung David Gilmour.

Bleiben die Jungs zumeist der traditionell geerdeten Kompositionskunst verhaftet, klingen sie auf dem wild voranpreschenden Devotion ziemlich modern, rockig-poppig und so ohrwurmträchtig, dass ihre Altersgenossen am nächsten Morgen wohl einen deftigen Headbanging-Hangover beklagen werden. Already Gone reüssiert als dramatisch und pathetisch angelegte Klavierballade, irgendwo im weiten Spannungsfeld zwischen Freddie Mercury, Tori Amos und David Gray. Gastsängerin Aylin Bruns schmachtet sich gemeinsam mit Jasny durch einen gehörigen Trennungsschmerz. Das finale Running For Someone fliegt abermals über ausschweifende PINK FLOYD'sche Landschaften, während Axeman Bombien seinem explodierenden Gitarrensoli eine gehörige Prise Joe Bonamassa Schärfe verleiht.

MINOR CABINET beweisen auf ihrem abwechslungsreichen Debutalbum "Black Ink On White Sheets" reichlich eigenes Profil und setzen einige bemerkenswerte kreative Ausrufezeichen, um sich im brodelnden Haifischbecken zahlloser Blues-Rock Acts durchzubeißen. Klasse.

Frank Ipach, 12.09.2015

 

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