Milk+ Who Was Mr. Feldman, Pate Records, 2009 |
David Furrer | Guitar & Vocals | |||
Navid Djawadi | Bass | |||
Christopher Czerny | Drums | |||
Gast: | ||||
Anders Nyquist | Trumpet (on Who Was Mr. Feldman) | |||
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01. Celadoar | 06. Drencrom | |||
02. Zensmark | 07. Ephemerol | |||
03. Paragon Negative | 08. Synthemesc | |||
04. Seksy Surprise | 09. Who Was Mr. Feldman | |||
05. Stephead | 10. 409: Ichikawa Story | |||
Irgendwie muss ich bei MILK+ aus unserem Nachbarland und ihrem Album „“Who Was Mr. Feldman“ ein wenig an MUSE denken. Man bewegt sich zwischen Indie Pop (gerne auch mal psychedelisch eingefärbt), Alternative und Progressive Rock, wobei man gelegentlich am Gesang reichlich zu knabbern hat. Wie auch Matt Bellamy bei MUSE sägt hier David Furrer schon auf Grund der Tonlage mitunter ein wenig an den Nerven. Aber hier wie da gibt es musikalisch vieles zu entdecken, kümmert man sich weder um Schubladen noch Genregrenzen. Die drei Österreicher, die sich ihren Bandnamen in Anlehnung an die Korova Milchbar in “Clockwork Orange“ ausgesucht haben, wollen nach dem Pressetext "eine Veränderung der musikalischen Ästhetik und eine Aufwertung der kreativen Selbstverwirklichung gegenüber der absatzorientierten Verwertung zyklisch wiederkehrender Plagiate…erwirken."
Ich finde, wenn man dieses Statement verdaut hat, das ja eigentlich nur besagt, dass sich MILK+ gerne etwas abseits der ausgetrampelten Mainstream-Pfade bewegen wollen, kommt man mit der Musik auch klar. Man darf natürlich keine Angst vor progressiven Elementen wie verqueren Takten, überraschenden Breaks und abgedrehten Sounds (Synthemesc) haben. Zwischendurch gibt es dann auch wieder ganz versöhnlich eingängige Passagen (Paragon Negative) und sphärische Klänge (Seksy Surprise) bevor man wieder dem Affen Zucker gibt (Ephemerol).
Die progressiven Schleicher Stephead und Drencrom könnten durchaus auch bei RADIOHEAD auf der Setlist stehen, während das Titelstück Who was Mr. Feldman mit einem kernigen Groove und hübschen Farbtupfern durch die Trompete zu überzeugen weiß. Auch der Rausschmeißer 409: Ichikawa Story ist noch einmal ziemlich progig geraten. Kein leichter Stoff, aber eine ziemlich spannende Scheibe, irgendwo zwischen Musikalität, Virtuosität und Überdrehtheit.