Mike Zito

Pearl River

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.10.2009
Jahr: 2009
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mike Zito
Pearl River, Eclecto Groove, 2009
Mike ZitoVocals, Guitar
Lonnie "Popcprn" Trevino Jr.Bass, Background Vocals
Eric BolivarDrums, Percussion
Reese WynansKeyboards
Cyril NevilleVocals on Pearl River
Susan CowsillVocals on Shoes Blues
Anders OsborneVocals and Acoustic Guitar on One Step At A Time
Randy ChortkoffHarmonica on Born Blind
Lynwood SlimHarmonica on Last Night
Jumpin' Johnny SansoneAccordion on Dead Of Night
Produziert von: Dazid Z & Randy Chortkoff Länge: 55 Min 52 Sek Medium: CD
01. Dirty Blonde08. Shoes Blues
02. Pearl River09. The Dead Of Night
03. Big Mouth10. Sugar Sweet
04. Change My Ways11. Natural Born Lover
05. Eyesight To The Blind12. All Last Night
06. One Step At A Tiime13. C'mon Baby
07. 39 Days

Mike Zito. Nie gehört, was? O.k., o.k., "Pearl River" ist auch erst sein zweites Album und insofern ist man halbwegs entschuldigt, aber in ein, zwei Jahren möchte ich da, bitteschön, als Antwort zumindest ein "aus Missouri stammender, hervorragender Rock- und Bluesgitarrist, mit einer tollen Bluesstimme gesegnet" hören.
Und das wäre noch zu wenig. Denn der Mann macht richtig Spaß. Gefällt mir total gut, wie der in Dirty Blonde gleich schwungvoll loslegt. Swingt cool und rockt prächtig. Die Stimme könnte auch einem Farbigen gehören, während die Gitarre sehr dem Texas-Blues verbunden ist. Für den anschließenden Titelsong braucht er dann wohl gleich etwas Erholung. Ruhig wird’s allerdings in dieser Power-Blues-Ballade nicht wirklich und die gesangliche Unterstützung des NEVILLE BROTHERS Cyril trägt zur Spannung bei. Da hätte ich eigentlich sogar länger als die knapp fünf Minuten zugehört. Bereits zu diesem Zeitpunkt schein mir Mike Zito etwas wie die amerikanische Variante von Ian Parker: geile Stimme und klasse Gitarre - live mit Sicherheit ein Erlebnis.
Mehr swingend groovig geht’s dann wieder in Big Mouth zu. Zito hat den funky Rhythmus ebenso gut drauf, wie eine erstaunlich reife Stimme. Die Orgel hält sich weitestgehend im Background auf, untermalt den Song aber trotzdem aufs Beste. Darüber kann Zito seine flüssigen Soli munter verteilen.
Und gleich folgt wieder eine melancholische Ballade. Ich wünsche mir ja immer mal ein paar Fetzer hintereinander, aber für den Hausgebrauch geht das ja auch so und bei dieser Stimme hört man auch bei den langsameren Stücken zu. Und, vor allen Dingen, auch bei dieser Gitarre. Mike Zito ergeht sich nicht in überflüssig langen Soli, aber er weiß seine Licks und Läufe punktgenau zu platzieren. Und das noch mit einem ganz tollen, relativ cleanen, Ton!

Die meisten Songs hier hat Mike Zito selbst verfasst, aber auch mit seinen Coverversionen hat er ein gutes Händchen und bringt mit Eyeside To The Blind Sonny Boy Williamsons alten Blues-Song, den ja auch schon Pete Townshend für THE WHOs "Tommy" übernommen hatte. Groovt prima im Midtempo-Bereich, lädt zum Mitschnippen ein und steckt voller Solo-Sprenkel von Gitarre und Mundharmonika.
Aber auch in der Country-Ecke fühlt sich Zito wohl und zusammen mit seinem Gast, Anders Osborne, bringt er mit One Step At A Time eine wundervolle Akustiknummer, bei der man sich sofort auf einen Highway Richtung des Heartland wünscht.
Ein weiteres tolles Duett ist das schleppende 39 Days, voller Soul, voller Emotionen und voller dreckiger Gitarrensoli. Einfach klasse! Auch weil es nicht übertrieben ausufert.
Etwas mehr Honky Tonk Boogie-Feeling? Bitte sehr, im Verbund mit Susan Cowsill liefert Zito eine prächtige Mitgroove-Nummer - mit herrlich klimpernden Piano, die auch wieder Platz für ein paar Soli liefert. Anspieltipp!
Bei The Dead Of Night verblüfft der Sänger wieder mit seiner "schwarzen" Stimme. Hier entpuppt sich - auch wegen des Akkordeons - fast französischer Flair, der sich wunderbar an der Gitarre reibt. Kann man sich gut vorstellen, dabei Richtung eines Jazzclubs am Seineufer zu schlendern. Oder auf dem Heimweg zu sein. Jedenfalls in "the dead of night".

In dem funkigen Sugar Sweet darf dann auch mal die Hammond zum Solo-Flug ansetzen, was auch gut für Stimmung sorgt. Ebenso, wie der erdige Blues-Boogie Natural Born Lover, mit Slide-Gitarre und tollem, mehrstimmigen Gesang im Refrain.
Das Level halten auch das ruhigere All Last Night, mit seinem Jam-Charakter, sowie die soulige Ballade C'mon Baby, die man sich problemlos auch im Radio vorstellen kann.
Ein durchgehend gutes Album, das im Blues verwurzelt ist, aber auch die Grenzen auslotet und dabei immer die Spannung oben hält. Den Knaben sollten man im Auge behalten und live wird’s da bestimmt noch einiges interessanter.

Epi Schmidt, 11.10.2009

 

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