Mike LePond's Silent Assassins Mike LePond's Silent Assassins, UDR Music, 2014 |
Alan Tecchio | Gesang | |||
Mike LePond | Gitarre & Bass | |||
Michael Romeo | Gitarre & Schlagzeug-Produktion | |||
Mike Chlasciak | Gitarre | |||
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01. Apocalypse Rider | 06. Silent Assassins | |||
02. Red Death | 07. Ragnarok | |||
03. The Quest | 08. The Progeny | |||
04. The Outsider | 09. Oath And Honor | |||
05. Masada | ||||
Er ist nun der vierte Musiker der US-amerikanischen Progressive Metal-Institution SYMPHONY X, der ein Solo-Album vorlegt. Dabei macht er es nicht wie Gitarrist Michael Romeo oder Keyboarder Michael Pinella, die auf ihren Solo-Werken ihre individuelle Klasse an ihren Instrumenten in den Mittelpunkt stellten, sondern eher wie Sänger Russell Allen, der ein Album mit richtigen Songs vorlegte. Wo Allen jedoch eher dem Hard Rock frönte, da zelebrieren LePond und seine Mitstreiter die Liebe zur reinen Lehre des wahren Heavy Metal.
Dabei kümmert sich LePond neben dem Bass auch noch um die Rhythmus-Gitarre, die Solo-Parts überlässt er seinem Band-Kumpel Romeo sowie „Metal“ Mike Chlasciak, der ja schon durch seine Arbeit mit HALFORD, Sebastian Bach und als Tour-Gitarrist für TESTAMENT doch schon einige Bekanntheit erreicht hat. Beide zaubern hier auch ein paar wirklich feine Soli hin. Die Schlagzeug-Spuren scheinen aus dem Computer zu kommen, aber das empfindet man selbst dann nicht als störend, wenn man es weiß. Bei der Besetzung des Sängerpostens hat LePond aber einen absoluten Glücksgriff getan, denn Alan Tecchio (HADES/WATCHTOWER/AUTUMN HOUR) ist ein echtes Biest, der die neun Kompositionen mit der nötigen Power, Feeling und einer Extra-Portion Herzblut darbietet. Wenn man an Russell Allen gewöhnt ist, dann hat man mit Alan Tecchio vielleicht den perfekten „Ersatz“ gefunden.
Die Songs sind allesamt sehr amtlicher Metal, ohne die ganz großen Überraschungsmomente parat zu halten. Aber das muss in meinen Augen auch nicht sein, wenn die Stücke an sich einfach nur stark genug sind. In manchen Momenten fühlt man sich etwas an MANOWAR erinnert, aber die haben ja nun schon seit längerem keine so guten lieder mehr abgeliefert. Nach mehr als 40 Jahren in der Geschichte des Heavy Metal ist es ohnehin kaum mehr möglich, das Rad dieser Musikrichtung neu zu erfinden. Die einzige Besonderheit ist auf dem Album, dass Mike LePond das ein oder andere Bass-Solo zum Besten gibt und damit natürlich auch ein wenig unterstreicht, welch ein Meister er auf seinem Instrument ist.
MIKE LEPOND’S SILENT ASSASSINS sind ein echter Tipp für alle Heavy Metal-Fans. Ihre Stärken: starke Kompositionen, überzeugender Vortrag. Ihre Schwächen: eigentlich keine, auch wenn ein Track wie Masada etwas zu pathetisch daherkommt. Aber ansonsten gibt es hier keine Einschränkungen. Vielmehr ein Sonder-Lob für das bisher vielleicht gelungenste Solo-Album eines SYMPHONY X-Musikers. Mal schauen, wann Drummer Jason Rullo nachzieht.