Titel |
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01. Wicked Mind |
02. Brigitte Bardot |
03. Cheap Talk |
04. External Combustion |
05. Dirty Job |
06. State Of Mind |
07. Lightning Boogie |
08. Rat City |
09. In This Lifetime |
10. It Is Written |
11. Electric Gypsy |
Musiker | Instrument |
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Mike Campbell | Lead Vocals, Guitars |
Json Sinay | Guitars, Vocals |
Lance Morrison | Bass, Background Vocals |
Matt Laug | Drums, Background Vocals |
Guests: | |
Margo Price | Vocals on 'State Of Mind', Background Vocals on 'Cheap Talk' |
Ian Hunter | Vocals and Piano on 'Dirty Job' |
Benmont Tench | Piano on 'Lightning Boogie' |
George Drakoulias | Extra Vocals and Percussion |
Wenn einer über Jahrzehnte hinweg maßgeblich an der Musik von Tom Petty beteiligt war, dann erwartet man kaum was anderes, als wenn er in ähnlichem Fahrwasser weitermacht. Ansonsten hätte er sich in all den Jahren schon sehr verstellen müssen. Und dafür ist Mike Campbell ein viel zu gradliniger Typ. Schön das Angebot von FLEETWOOD MAC, bei denen er seit 2018 Lindsay Buckingham ersetzt, war nicht abzulehnen, aber mit seinen DIRTY KNOBS fröhnt er, nach “Wreckless Abandon “, nun auf dem zweiten Album dem Sound, mit dem die HEARTBREAKERS einst losgelegt haben.
Ja, das orientiert sich schon stark, an den frühen Petty-Alben und jener Zeit des Pub-Rock. So erinnert der treibende Opener Wicked Mind ebenso an Pettys Debüt, wie Zeitgefährten, wie DR. FEELGOOD, LEW LEWIS oder THE INMATES. Rau, dreckig und Rücksicht auf einen schiefen Ton im Solo. Geht schon gleich gut los. Wie kann ein Song namens Brigitte Bardot falsch laufen? Die Typen haben halt Geschmack und dieser flott rollende Rockabilly ist für mich die beste Widmung einer bezaubernden Frau, seit die BOTTLE ROCKETS Nancy Sinatra veröffentlicht haben. Hätte Tom mit Sicherheit sehr gefallen! Und auch das leicht BEATLES-hafte Cheap Talk wäre sicher nach Pettys Geschmack. Etwas psychedelischer, aber immer noch kernig und schraubt sich dann noch richtig gut hoch! Dass die Country-Sängerin hier unterstützend dabei ist, fällt da noch nicht sonderlich ins Gewicht, aber in der coolen Country Rock-Ballade State Of Mind sorgt sie zweifellos für die Sahne auf dem Kuchen.
Davor geht’s beim Titelsong wieder sehr rootys zu, absolut im frühen HEARTBREAKERS-Stil, mit leichter Punk-Attitüde, was damals ja auch dazugehörte. Und bei Dirty Job erweist natürlich jemand der Band eine ganz besondere Ehre: Ian Hunter – wo haben sie den ausgegraben? - rückt seine Sonnenbrille gerade und rotzt einen seiner typischen Rocker ins Mikro. Von seinem Piano hört man wenig, dafür lärmen die Gitarren zu sehr. Geil. Und der Lightning Boogie setzt da zwar nicht noch einen drauf, aber erinnert in seinem gehetzten Stil stark Rip This Joint von den STONES. Und das kommt natürlich immer gut.
Rat City im frühen Stones/Bo Diddley-Stil, mit weiter lärmenden Gitarren, macht ebenso Laune, wie die fröhlichen – ja, man könnte wirklich meinen – Petty-Outtakes It Is Written und Electric Gypsy. Davor gepackt noch das leicht sphärische In This Lifetime. Insgesamt also ein richtig gutes Album, das Petty-Fans rundheraus empfohlen werden kann, wenn sie nicht gerade nur auf die eingängigen Hit-Singles stehen. Ich werde mir auf jeden Fall das erste Album der DIRTY KNOBS noch besorgen.