Midnight Youth World Comes Calling, MY Music / Rough Trade, 2012 |
Simon Oscroft | Gitarre | |||
Jeremy Redmore | Gesang | |||
Matt Warman | Bass | |||
Aidan Bartlett | Schlagzeug | |||
Nick Campbell | Keyboards, Gitarre | |||
| ||||
01. The Street | 06. World Comes Calling | |||
02. Down Inside | 07. Too Young To Wonder | |||
03. Won't Stop | 08. Listen | |||
04. Who Said You're Free | 09. French Girl | |||
05. Come One Come All | 10. Mark My Words | |||
Es gab Zeiten, da füllten Rockbands nicht nur Stadien und veröffentlichten mitreißende Alben, sondern tauchten dazu auch noch immer wieder in den Singlecharts auf und versorgten die Rundfunkstationen mit Songs, die bei aller Massentauglichkeit den nötigen Anspruch nicht vermissen ließen. Wo sind sie? Die SIMPLE MINDS, INXS, MIDNIGHT OIL und Co?
Natürlich gibt es die neue Generation um die Flaggschiffe KILLERS, COLDPLAY und NICKELBACK - mit Abstrichen auch LINKIN PARK - doch da klingt vieles inzwischen zu kalkuliert, zu vorhersehbar und zu handzahm, um tatsächlich aufregend zu sein.
Die Rettung naht vom anderen Ende der Welt. In ihrer neuseeländischen Heimat sind MIDNIGHT YOUTH bereits jetzt eins der großen Zugpferde im Musikzirkus. In Australien und Asien hat sich die Band durch schweißtreibende Tourneen eine gute Ausgangsposition geschaffen, und selbst in den Vereinigten Staaten hat man schon ein Bein in der Tür. Fehlt nur noch good ol' Europe.
Auch hierzulande stehen die Chancen ganz gut. "World Comes Calling" ist eins dieser Alben, das anspruchsvolle Rockfans zufrieden stellt und gleichermaßen die Masse der Gelegenheitshörer mit ihrem Bedarf an schlichtem Radiofutter nicht ausgrenzt.
Die einen bedient man mit energischen Rockern wie Won't Stop oder Who Said You're Free, für die sich ein Jimmy Barnes und COLD CHISEL nicht schämen müssten und wie sie ein Bryan Adams inzwischen leider viel zu selten hinbekommt. Den anderen serviert man einfach ein paar Hits wie den Titelsong, Listen oder The Street, etwas geschmeidiger und mit Ohrwurmcharakter, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen.
Gerade in den Momenten laufen MIDNIGHT YOUTH zu ganz großer Form auf und zaubern eine herrlich dichte, emotionsgeladene Atmosphäre, wie einst Jim Kerr und seine SIMPLE MINDS in den späten Achtzigern. Wäre schön, wenn MIDNIGHT YOUTH sich auch in unseren Breiten etablieren könnten.