Titel |
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01. Hard For A Woman, Hard For A Man |
02. Jungle Cat |
03. Etreme |
04. Whatever Your Name |
05. Back To My Room |
06. I Fell Down From The Tree (When I Saw Robert Johnson Pass Me By) |
07. Grapesugar Love |
08. It's Been So Long |
09. Walking 'Round The House |
10. Girl Of My Favourite Song |
11. Silver Moon |
Musiker | Instrument |
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Micke Bjorklof | Vocals, Harmonica |
Lefty Leppänen | Slide-, Acoustic + Electric Guitars, Backing Vocals |
Seppo n´Nuollkoski | Bass, Piano, Backing Vocals |
Teemu Vuorela | Drums |
Timo Roiko-Jokela | Percussion, Vibraphonem Keyboards |
Special Guests: | |
Geraint Watkins | Hammond Organ, Piano, Backing Vocals |
Matt Holland | Trumpet, Flugel Horn |
Martin Winning | Saxophone |
Lena Lindroos | Lead and Backing Vocals |
Veera Railio | Backing Vocals, Whistle |
Anna Harvey | Backing Vocals |
Nach über 25 Jahren im Business – was 2018 gebührend mit einem Live-Album gefeiert wurde – sind MICKE BJORKLOF & BLUE STRIP da gelandet, wo alle guten Blueser irgendwann landen: Beim deutschen Ruf Records-Label. Nun, zumindest die meisten. Dass Micke auf dem Cover dadurch gleich um Jahre verjüngt aussieht, liegt allerdings nicht an seiner Freude darüber, sondern eher daran, dass dieses Album eigentlich bereits vor 15 Jahren aufgenommen wurde. Wahrscheinlich hat Zeit und Gelegenheit gefehlt, um neue Aufnahmen zu tätigen, aber nachdem anzunehmen ist, dass das ursprünglich 2007 (auf Bluelight Records) veröffentlichte “Whole 'Nutha Thang“ hierzulande nicht allzu vielen bekannt ist, soll es uns als Ruf-Debüt recht sein.
Aufpoliert und remastered wurde es dem Anlass gemäß schon mal.
Bemerkenswert, dass auf diesem Album die dieselbe Besetzung spielt, wie auf dem Live-Album zur “Silberhochzeit“, inklusive der Background-Sängerinnen. Offensichtlich stimmt die Chemie innerhalb der Band. Und wahrlich muss man froh sein, einen Gitarristen, wie Lefty Leppänen zu haben. Nicht von ungefähr tritt Micke mit diesem auch als Duo auf. Wie Lefty gleich zu Beginn von Hard For A Woman, Hard For A Woman für dirty Blues-Feeling sorgt, hat schon Klasse. Die Nummer rockt dann nicht so wie man es vermuten könnte, aber geht absolut gut ins Ohr, klingt toll und bringt eine Menge Americana (auch Tom Petty könnte man hier als Vergleich heranziehen) mit rein. Die Art von Musik, die man sich im Autoradio wünscht.
Als locker Bar-Boogie schleicht sich die Jungle Cat herein und Lefty kann sein ebenfalls hervorragendes und raues Slide-Spiel demonstrieren. Hat was von den STONES zu “Exile“-Zeiten. Das stilvolle Piano spielt der Tastenspezialist Geraint Watkins und die Background-Ladies bringen den nötigen Schuss Gospel-Soul mit ein. Gleichwohl in London aufgenommen, bringt Extreme jede Menge Swamp-Feeling rüber. Läppinen lässt seine Gitarre wummern, Watkins schmeißt die Hammond an und Micke behält als Voodoo-Meister die Fäden in der Hand. Ich muss echt sagen, das ist ein geiler Gitarren-Sound, den Lefty da hat. Songs, wie Whatever Your Name, die sonst vielleicht etwas “abzuschmieren“ drohen, werden durch sein Spiel und Sound in der Spur gehalten.
Wem's bis dato vielleicht nicht bluesig war, wird mit dem leicht jazzigen Boogie-Woogie Back To My Room dann aber bedingt. Mickes Gesang hatte damals noch nicht die Rauheit späterer Jahre, aber das Feeling ist bereits da und Läppinen, was soll ich sagen? Gefällt mir bestens. Dass das Solo von Timo Roiko-Jokela auf dem Vibraphone gespielt wird, dürfte in Blues-Kreisen auch eher ein Novum sein. Wie gut man so etwas einsetzen kann, hört man auch im folgenden I Fell Down Form The Tree. Hat irgendwie eine hypnotische Wirkung. Das munter pulsierende Gesangs-Duett mit Lena Lindroos, Grapesugar Love, bekommt außer Leftys Slide-Gitarre noch Feuer vom Bläsersatz. Groovt herrlich zwischen Blues und Soul und Good-Time-Feeling. Würde ich gern mal live hören.
In It's Been So Long kommt dann ein feiner Schuss Country-Rock hinzu und entsprechend fröhlich rollt es den Highway runter. Erneut ist Geraint Watkins für die passende Hammond-Untermalung zuständig und Lefty streut seine Slide-Fills ein. Hat ein bisschen was von den skandinavischen Kollegen DIAMOND DOGS. Zurück zu einem launigen Jump-Blues mit Walking 'Round The House (dürfte die letzte zwei Jahre vielen so gegangen sein...), bevor mit Girl Of My Favourite Song ein schwungvoller R&B folgt, der auf den Spuren von Mitch Ryder, bzw. der J GEILS BAND wandelt. Da fällt das Stillsitzen absolut schwer.
Das leicht sphärische Silver Moon vermittelt einem die Atmosphäre einer nächtlichen Tour durch die Everglades. Zumindest stelle ich mir das bei dieser Nummer gut vor. Meine Bedenken, ob der der “alten Aufnahme“ waren auf jeden Fall fehl am Platz. Bereits damals zeigt diese Band, was ihn ihr steckt und nachdem, was da zwischenzeitlich erschienen ist, darf man auch noch mit einigen tollen Alben rechnen.