Mick Abrahams Blodwyn Pig

Times Have Changed

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.11.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Times Have Changed, Blues Boulevard, 2008
Mick AbrahamsGuitar & Vocals
Dave LennoxKeyboards & Backing Vocals
Mike SummerlandBass & Backing Vocals
Graham WalkerDrums & Percussion
Nick PayneSaxophone & Blues Harp
Jackie ChallonerBacking Vocals
Produziert von: Mick Abrahams Länge: 45 Min 09 Sek Medium: CD
01. Lies07. Witness (To A Crime Of Love)
02. The Night's Gone08. Aby's Lean
03. Deep Down Recession Blues09. The Victim
04. Latin Girl10. Love Won't Let You Down
05. Gnatz11. Dead Man's Hill
06. Funny Money12. Maggie Rose

Mick Abrahams was, wie viele halbwegs an Rockmusik interessierte Leser sicherlich wissen werden, Gründungsmitglied von JETHRO TULL, stieg dort allerdings nach dem Debütalbum "This Was" aus, da es musikalische Differenzen mit Ian Anderson gab. Letzterer wollte JETHRO TULL eher in die Prog-Folk-Ecke hieven (wie es ja dann auch mit großem Erfolg geschah), während Abrahams an eine bluesrockige Ausrichtung dachte. Wie gewöhnlich bei derartigen Konflikten setzt sich der Chef durch.

Abrahams gründete daraufhin BLODWYN PIG, die in verschiedenen Daseinsformen die Jahre überdauerten und den Vorstellungen von Abrahams entsprachen. "Times Have Changed" ist eine Wiederveröffentlichung eines Albums von 1993, das damals noch mit anderem Artwork unter dem Titel "Lies" erschienen ist. Warum diese Titeländerung stattfand, ist mir nicht bekannt, optisch wurde das ganze aber durch das neue Cover im Jewel-Case aber zweifellos aufgewertet (damals zierte nur ein etwas bleicher Mick Abrahams das zusammengeschustert wirkende Frontfoto, es gab auch eine noch fragwürdigere Ausgabe mit einem augenzwinkernden Schweinsgesicht, nun ist ein Stillleben mit Wildschwein künstlerisch darauf drapiert). BLODWYN PIG reüssieren hierauf mit einem auf Hochglanz polierten Blues Rock und Rhythm 'N' Blues, der mal mehr und mal weniger funktioniert.

In den besten Momenten klingt es geschmeidig, veredelt, nach aufwändiger, aber guter Las-Vegas-Blues-Show mit viel Brimborium (The Victim, Love Won't Let You Down). Es gibt aber auch nicht seltene Augenblicke auf dieser Scheibe, da erscheint mir das Gebotene schlichtweg überproduziert, irgendwie verwässert und letztendlich dabei doch etwas belanglos (Lies, Funny Money). Das dicke Auftragen von Keyboards und Backgroundgesang schadet der Authentizität und atmen einfach nicht den Blues, darüber hinaus kommen viele Kompositionen nicht über das Mittelmaß hinaus. Schade eigentlich, denn Abrahams ist ein brauchbarer Sänger und zweifellos überdurchschnittlicher Bluesgitarrist, wie er auch in den abgespeckteren, folknäheren Instrumentals (Gnatz, Aby's Lean) beweisen kann. Leider zählt aber diese Scheibe nicht zu seinen herausragenden Schaffensnachweisen, sodass hier allenfalls Komplettisten (und diejenigen, denen das alte Cover nicht zusagte) zugreifen müssen.

Ralf Stierlen, 03.11.2008

 

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