Michelle Malone

Stompin' Ground

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.10.2006
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Michelle Malone
Stompin' Ground , SBS Records, 2003
Michelle Malone Acoustic & Electric Guitars, Slide Guitar, Mandolin, Harmonica, Lead Vocals
Jonny D Electric Guitars
Lee Kennedy Bass
Linda Bolley Drums, Vocals
Carol Isaacs, Joey Huffman Organ, Piano, Wurlitzer
Peter Stroud 12-String Acoustic
Shelia Doyle Violin
Produziert von: Michelle Malone & Rob Gal Länge: 44 Min 14 Sek Medium: CD
1. Lafayette7. Samsonite
2. 2 Horns and 2 Wings8. Snack'N'Shack
3. Moanin' Coat9. Cry Me A River
4. Flagpole10. Camera
5. Cypress Inn11. Honeysuckle Lullaby
6. Preacher's Daughter12. True

Na siehste, irgendwann treffen sich die Wege dann doch ... wenn auch spät. Seit Jahren schon ist mir Michelle Malones Name durch ihre zahlreichen Gastauftritte bei INDIGO GIRLS-Alben geläufig, doch da ihre Platten hier bei uns nur schwer erhältlich waren, blieb mir Mrs. Malones tatsächliches Talent zunächst verborgen.
Das soll sich durch ihre Aufnahme in den Just For Kicks-Vertriebskatalog nun ändern, denn ihre außergewöhnlichen vokalistischen und gitarristischen Fähigkeiten, die 1989 schon Arista-Plattenmogul Clive Davis hellhörig machten, sollten ausreichen, um zahlreiche Blues/Rock/Pop-Kenner anzufixen.

Bezeichnend dann für Malones Karriere und ihren musikalischen Ansatz, deren Wurzeln tief im Süden in Atlanta/Georgia greifen, dass sie seinerzeit Clive Davis' Offerte ausschlug, um ihre eigene Vision von unabhängiger, wenn auch wenig glamouröser Roots-Musik umzusetzen. Für den Liebhaber oben genannter Stilarten ein wahres Glück.
Malone versteht es immerhin schon seit mehr als 15 Jahren mit einer stattlichen Anzahl Alben im Gepäck, ihr amerikanisches Publikum zu begeistern. Nun liegt also ihr 2003-er Werk, "Stompin' Ground", vor und weiß durchweg zu begeistern.
Mit ihrer überaus kompetenten Band, die sich meist nur auf das Wesentliche beschränkt, aber umso punktgenauer rockt und groovt, bietet Malone eine mitreissende Fahrt durch Blues- und Rock-Landschaften, die mitunter auch von zarten, unaufdringlichen Pop-Blüten geziert werden.

Zunächst eröffnet sie ihr Album mit Lafayette betont bluesig, dem rüden Ton der NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS nicht unähnlich, um es im Dylan'schen Highway 61-Duktus rau und kompromisslos fortzusetzen. Überzeugend dabei, vom ersten Ton an, dieser herrlich unverfälschte Klang, diese konsequente, ehrlich erdige Produktion, die einem das Eintauchen in diese Art von Musik sehr hautnah erlaubt.
Im dritten Song, Moanin' coat, wird's ein wenig souliger. Hier beschreitet Malone, ähnlich der vor einigen Wochen angepriesenen Grace Potter, einen von Janis Joplin vor Jahrzehnten geebneten Weg. Inbrünstig und intensiv.
Im folgenden wecken Malones Kompositionen Erinnerungen an Sheryl Crow zu "Tuesday Night Music Club"-Zeiten oder auch an gute, nicht allzu mainstreamige Melissa Etheridge-Glanztaten. Gefällig zwar, mit Ohrwurmcharakter, aber immer genügend geerdet.
Bei Song 7 sollten alle FACES-Fans hellhörig werden. Das knallende Samsonite rockt außergewöhnlich gut, mit absolut amtlichen Gitarrensounds. Herrlich.
Cry me a river (Achtung: die Tracklist auf dem Cover vertauscht Samsonite mit Cry me a river) geleitet uns via 12-saitiger-Akustik und Violine in wohlige, damals noch aufrecht rockende, Früh-Siebziger Rod Stewart-Glanzzeiten. Ein feines Dejá-Vu-Erlebnis.

So werden Alben von zeitloser Güte gestrickt, Frau Malone und Kumpanen! Immer mit einem Bein in der Vergangenheit, doch den Blick unbeirrt geradeaus gerichtet und zielstrebig nach vorne gerockt. Ganz bezaubernd.
"Stompin' Ground" macht derart viel Spass, dass ich mit großer Freude weiteren Alben dieser talentierten Südstaaten-Dame entgegenfiebere. Hier stimmt einfach alles. Dieses Album kann man immer wieder auflegen. Michelle Malone sollte mal ein Duett mit Frank Carillo anstreben... das wäre wohl ein heißes Paar.

Frank Ipach, 15.10.2006

 

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