Michael McDermott

Ashes

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.02.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Michael McDermott
Ashes, Blue Rose Records, 2005
Michael McDermott Vocals, Guitars, Bass, Wurlitzer
Joe Hardy Guitars, Keyboards
Dan Petty Guitars, Keyboards
Doug Petty Organ
Jennifer Condos, Joe Karnes Bass
Jay Bellerose, Mike Malinin, Scott Seiver Drums
Produziert von: Dan Petty, Joe Hardy Länge: 54 Min 37 Sek Medium: CD
1. Arm Yourself8. Grace Of God
2. One Way To Go9. Everything I Got
3. Hellfire In The Holyland10. Sword Of Damocles
4. Baby I11. Gonna Be Good
5. Dance With Me12. Can't Sleep Tonight
6. Hold Back A River13. Around The World
7. Farknest Night Of All

Es gab mal eine Zeit, Anfang der Neunziger, da wurde Michael McDermott von den vorschnellen und wahnwitzigen Kollegen der amerikanischen Presse als der nächste Dylan proklamiert. Wie so viele vor ihm, erfüllte er die Erwartungen nicht. Wie denn auch? Diese krampfhaften Vergleiche mit Dylan sind weder beflügelnd noch inspirierend und werden schnell zum Klotz am Bein.
So geschehen mit McDermott, dessen erstes Album 1991 ("620 W.Surf") viel Kritikerlob einheimste, sich auch ganz passabel verkaufte, aber durch die beiden Nachfolger (1993 und 1996) die Vorschusslorbeeren nicht mehr ganz bestätigen konnte. Eine wirtschaftliche Umstrukturierung innerhalb der Plattenfirma führte zu weiterer Unbill und der illusionierenden Einsicht, Alkohol- und Drogenmissbrauch sei die ultimative Lösung. Natürlich weit gefehlt... Kreativitätsloch... tiefer Fall.

Mittlerweilen hat sich McDermott längst erholt, veröffentlichte in den U.S.A. weitere Alben und ging mit Leuten wie Van Morrison, COWBOY JUNKIES, CRACKER und den WALLFLOWERS auf Tour.
Jetzt nimmt sich für den deutschsprachigen Raum das Blue Rose Label seiner an und schickt Michaels innerhalb von 18 Monaten ausgetüfteltes Album "Ashes" ins Rennen um die Zuhörergunst.

McDermott laviert sich durch folgende Koordinaten: Heartland-Rock und Pop-Mainstream mit Singer-Songwriter-Appeal... immer recht gefällig und ohrenfreundlich. Ähnlich dem im letzten Sommer veröffentlichten und in Deutschland leider wenig beachteten BODEANS-Album. Wobei die BODEANS ein wenig mehr Pfiff hatten als McDermott.
Das Ganze kommt so unaufdringlich daher, dass es sich quasi als typische Autofahr-Musik anbietet. Dies soll keine Diskreditierung sein, sondern nur der Hinweis darauf, dass dem Werk eine gewisse musikalische Tiefe abgeht. Soundtechnisch verantwortlich zeichnen immerhin so gestandene Kämpen wie Dan Petty (Shawn Colvin u.a.) und Joe Hardy (GREEN ON RED, REPLACEMENTS, GEORGIA SATELLITES, ZZ TOP). Der Gesamtsound des Albums passt sich an die gängigen Song-Muster an.

McDermotts Lyrics mögen ja noch den einen oder anderen Pluspunkt verbuchen, weil sie zumeist interessant und geistreich erscheinen. Aber das rettet "Ashes" nun auch nicht in die Sphären eines spannennden oder gar fesselnden Albums.
Und mit Dylan hat das mittlerweile wohl gar nichts mehr zu tun. Eher noch mit Mellencamp (aber weniger innovativ, z.B. Hold back a river) und in wenigen Momenten mit Springsteen, dessen Stimmlage und Diktion er bisweilen trifft. Insbesondere bei Gonna be good, welches durchaus ein Outtake von "The wild, the innocent & the E-Street-Shuffle" sein könnte. Das macht dann durchaus Spass, lässt aber eine höchstpersönliche Linie ebenso vermissen wie in vielen anderen Songs des Albums.
Ein Song wie Baby I mit seiner zuckersüssen Melodie und dem offenkundigen Sing-along-Gestus dürfte einem Jon Bon Jovi auch gut zu Gesichte stehen. Michael McDermott klingt auf zwei, drei weiteren Songs tatsächlich wie ein Bon Jovi-Klon. Unabsichtlich?

Nett, aber mehr auch nicht. Gefällige Rockmusik mit ansprechenden Texten. That's it...

Frank Ipach, 27.02.2005

 

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