Michael Dühnfort & The Noise Boys

Bad Times Sad Times

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.11.2022
Jahr: 2022
Stil: Blues-Rock
Spiellänge: 57:27
Produzent: Steffen Schmidt & Michael Dühnfort

Links:

Michael Dühnfort & The Noise Boys Homepage

Michael Dühnfort & The Noise Boys @ facebook



Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Rory Gallagher

Taste

Titel
01. Who's Coming Home Tonight
02. Toss The Dice
03. Sweet & Tasty
04. Who Knows
05. Don't You Know It's True
06. Catch A Cold
 
07. I'm Leaving
08. Travel Cross The Past
09. My Neighbour Alice
10. Tears
11. The Old Vault
12. Ten Big Balls Of Vanilla Ice-Cream
Musiker Instrument
Michael Dühnfort Lead Vocals, Guitars, Bass
Michael Löscher Drums
Steffen Schmidt Bass
Guest:
Frank Rihm Blues Harp

Achtung, großes Säbelrasseln bei Michael Dühnfort. Unsere miese Laune wird mit aller  musikalischen Macht bekämpft. Der Gitarrist aus dem Bremischen schart seine Noise Boys um sich und zündet sein neues Album mit einem High Speed Boogie Treibsatz namens Who's Coming Home Tonight, das mit zischenden 'Sabre Dance' Zitaten die Luft zerschneidet.

 Ja, wir haben's momentan alle nicht so einfach. Im Frühjahr 2020 fing das große C-Elend an, das insbesondere auch die Kulturbranche nachhaltig schädigte und weiterhin für Nervenflattern sorgt. Auch der vermaledeite Krieg auf europäischem Boden projeziert eine latente Angespanntheit in unser System. Nicht zuletzt deswegen nennt der bärtige Blueser seinen neuen Longplayer "Bad Times Sad Times".

Und wie begegnet Dühnfort der allgemeinen Niedergeschlagenheit? Klar doch, mit einer gehörigen Portion Blues und Rock. Ohne Schnickschnack. Das Lamento wird niedergerockt. Einerseits traditionell und geerdet genug um den Old School Blues-Afficionado nicht zu verschrecken, aber schlussendlich auch variabel und abenteuerlustig genug, um ein paar unerwartete Harmonien, Wechsel und Breaks einzustreuen, um etwaigen Momenten der Langeweile energisch aus dem Weg zu gehen.

Immer wieder muss der Hörer - und das bleibt als feine Reminiszenz an sein vorheriges Album ("...Years Of Ball Ends") hängen - an die guten alten TASTE denken, die weiland der junge Rory Gallagher auf die Entdeckerspur lotste und Blues mit jazzigen Kadenzen mixte. In einer aufregend gestalteten Nummer wie Sweet & Tasty meint man sogar ein paar prägnante Noten aus Jack Bruces Gewürzschrank wahrzunehmen. Michael Dühnfort ist sicherlich nicht der beste Sänger vor dem Herrn, doch seine Leidenschaft klingt deutlich spürbar durch und seine Hingabe an der elektrischen Gitarre hinterlässt in jedem Song deutliche Duftmarken. Die Meisterschaft seines Könnens beweist Dühnfort mit dem extravaganten Instrumental The Old Vault. Geilomat.

Da wechselt dieses wirklich unterhaltsame Album ganz variabel zwischen 'happy go lucky' Uptempo Nummern, die einer gewissen rock'n'rolligen Schnoddrigkeit nicht entbehren und subtil gestalteten Melancholiebrocken wie I'm Leaving, die mit Jazz-Flavour liebäugeln und die Noise Boys als echte Überzeugungstäter ins rechte Licht rücken. Dass dem Album ein gewisser urwüchsiger Live-Charakter innewohnt, dafür sorgt die mehr als gediegene Expertise eines reifen Sound Engineers wie Martin Meinschäfer. Das passt sehr gut zusammen.

Lasst uns also die Waffen niederlegen und gemeinsam den miesen Zeiten trotzen. Michael Dühnforts neues Album sollte da als passendes Mosaiksteinchen den richtigen Weg ebnen.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music