Michael Carpenter Kings Rd. Works, Laughing Outlaw Records, 2004 |
Michael Carpenter | Vocals, Rhythm Guitar, Electric Piano, Mandolin, Percussion | |||
Nando Pettinato | Drums | |||
Bob Susniara | Bass | |||
Matt Galvin | Lead Guitar | |||
Lachlan Williams | Organ, Piano, Mellotron | |||
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1. Nothing In The World | 7. Can't Be All You Need | |||
2. Kings Rd. | 8. No Way Out | |||
3. The One For Me | 9. Holiday | |||
4. Here It Comes | 10. You're So Alone | |||
5. Summertime | 11. Walk On | |||
6. Home Again | ||||
Australien, der Kontinent der in unserem HoR oft musikalische Beachtung findet, soll heute auch wieder Ziel unserer Reise sein. Der Künstler den ich heute vorstellen möchte, katapultierte sich durch seine Produktionstätigkeit für das aktuelle Jason Walker-Album in die vorderen Reihen. Tatsächlich besitzt Carpenter in seinem Heimatland einen durchaus respektablen Ruf als Produzent zahlloser Independent-Bands. Sein eigenes Credo darf man wohl eindeutig mit der Genre-Bezeichnung "Power-Pop" interpretieren.
Sein mittlerweilen drittes Album (eine Compilation sei hier ausgespart) bringt insofern Neues zu Tage als Michael hier erstmals mit seiner Live-Touring-Band ins Studio zog, um einen frischeren, dynamischeren und druckvolleren Sound zu kreieren, wodurch sich wunschgemäß seine frühere Produktionsweise, alles alleine einzuspielen, erübrigte.
Das gereicht dieser Art von Musik, die naturgemäß eine süßliche Grundstimmung birgt, nur zum Vorteil. Carpenters absolut sympathischer hoher Tenor passt da natürlich ebenfalls wie die Faust aufs Auge. Doch in der Tat kommen die elf Titel mit dem gewissen Punch daher, den es benötigt, nicht in klebriger Tra-la-la-Soße zu versickern.
Insbesondere die rockig und saftig klingenden E-Gitarren, mit vielen hervorragenden Soli von Matt Galvin und die sehr bemerkenswerte Schlagzeugarbeit von Nando Pettinato verleihen dem Gesamtsound einen spannungsgeladenen Charakter.
Michael Carpenter lehnt sich in seinen Songs natürlich an große Vorbilder, die drei großen B's der Sechziger hört man in so mancher Harmonie mitschwingen, doch durch die zeitgemäßen knalligen Arrangements gerät die Musik nie in den Verdacht einer reinen Nostalgieshow zu frönen.
Überträgt man das ganze auf die Neuzeit, drängen sich Vergleiche mit TEENAGE FANCLUB oder Matthew Sweet auf, so dass die Fans dieser Künstler mit Michael Carpenter schon mal goldrichtig liegen. Goldrichtig liegt Carpenter auch mit seinem Gespür für abwechslungsreiche Zutaten im Sinne geschickter Tempo- bzw. Instrumentierungswechsel, so dass man dieser offensichtlichen Gute-Laune-Musik nicht überdrüssig wird.
Und schon gar nicht an einem Tag wie diesem, dem ersten richtigen Frühlingtag im Ruhrgebiet. Da bietet unser Michael den absolut stimmigen Soundtrack und bleibt sicher für die kommenden Monate in Lauerstellung. Ganz gewiß sogar!