Metal Mirror Vodka Hell And Angels, Downfall Records, 2018 |
Cameron Vagges | Vocals | |||
Paul Butterworth | Guitars | |||
PJ Phillips | Bass | |||
Mike Stavoski | Drums | |||
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01. One Way Ticket To Hell | 07. Slow Game | |||
02. I Love Halloween | 08. The Gates Of Hell | |||
03. Vodka Hell And Angels | 09. Liar Killer | |||
04. Devil In The Glass | 10. Little Dam Punk | |||
05. Dusk Till Dawn | 11. Million Dollar Itch | |||
06. Long Black Train | 12. Outlaw Rider | |||
METAL MIRROR teilen das Schicksal von Legionen hoffnungsvoller Nachwuchsbands, die Ende der 1970er im Zuge der NWoBHM von einer Karriere als Rock Stars träumten. Ihre Geschichten sind beinahe austauschbar und so startet das 1979 in Ruislip, Middlesex gegründete Quintett naturgemäß mit einer selbstproduzierten 7" Single Rock & Roll Ain't Never Gonna Leave Us (B-Seite English Booze) um sich damit für den legendären "Heavy Metal Heroes Vol. 1" Sampler bei Heavy Metal Records zu empfehlen.
Auf dem Album befand man sich in guter Gesellschaft von z. B. GRIM REAPER, JAGUAR, BITCHES SIN, THE HANDSOME BEASTS oder WITHFINDER GENERAL, die in der Folge eine gewisse Berühmtheit erlangten, aber eben auch TWISTED ACE, SOLDIER, BUFFALO, EXPOZER und DRAGSTER, für die diese Kompilation bereits den Höhepunkt ihrer kurzen Laufbahn bedeutete.
Der Band um den charismatischen Sänger Cameron Vagges (aka Cameron Vega) gelang es zwar, sich in den Londoner Vorort Clubs einen Namen zu machen, aber der Durchbruch oder gar ein Plattenvertrag wollte nicht gelingen, so dass die Band sich 1982 auflöste.
Die Hauptprotagonisten Vagges und Butterworth versuchten sich später in diversen Solo Projekten, blieben aber weitestgehend unter dem Radar. 2006 erschienen unter dem Titel “Metal Mirror Vol 1 & 2” ein 1981 mitgeschnittener Live Gig auf Vinyl sowie 2014 “Metal Mirror Vol 3”, eine Zusammenstellung aller Studioaufnahmen aus der Zeit 1979 - 1982. Eine weitere Live Aufnahme erschien 2016 als "Metal Mirror – The Dingwalls Tapes – Live In London – June 15th 1981" auf CD.
Mit diesem Back Katalog im Rücken fand sich die Band 2017 in geänderter Besetzung überraschend wieder zusammen um mit "Vodka Hell And Angels" ihren ersten echten Longplayer einzuspielen. Das Album erschien zuerst als reiner Download mit alternativem Cover, wird nun aber auch in remasterter Form samt Textbooklet auf CD veröffentlicht.
Angekündigtes Erscheinungsdatum war bereits der 26.10.2018, aber auf der Label Page wird auf eine unbestimmte Verzögerung verwiesen, Vorbestellungen zu einem reduzierten Preis werden jedoch entgegen genommen.
Die zwölf neuen Stücke klingen dabei wie aus der Zeit gefallen und hätten 1982 sicherlich für Furore gesorgt. Von Anfang bis Ende geht es voll auf die Zwölf, oft in Höchstgeschwindigkeit, aber ab und zu auch als rifflastiger Stampfer. Als Vergleich kann man vielleicht eine Mischung aus u. a. RAVEN, JAGUAR, MOTÖRHEAD oder die frühen TYGERS OF PAN TANG heranziehen.
Das Mastering ist ordentlich, nur die abrupten Fade Outs am Ende beinahe jedes Stücks sind etwas gewöhnungsbedürftig. Allerdings liegt mir auch nur eine digitale Kopie vor, ob sich auf dem fertigen Produkt daran noch etwas ändert oder wie dieses gestaltet ist, entzieht sich meiner Kenntnis. NWoBHM Enthusiasten sind aber auf jeden Fall gut bedient.
Tragischerweise wird Gitarrist Paul Butterworth vom Erfolg oder Misserfolg des Albums leider nichts mehr mitbekommen, da er am 16.11.2018 durch einen Herzinfarkt verstorben ist, wie die Band auf ihrer Facebook Sete mitgeteilt hat. Er wurde nur 56 Jahre alt. R.I.P. Paul!