Metal Church The Weight Of The World, Steamhammer/SPV, 2004 |
Kurdt Vanderhoof | Guitars | |||
Kirk Arrington | Drums | |||
Ronny Munroe | Vocals | |||
Steve Unger | Bass | |||
Jay Reynolds | Guitars | |||
| ||||
1. Leave them behind | 6. Cradle to grave | |||
2. Weight of the world | 7. Wings of tomorrow | |||
3. Hero's soul | 8. Time will tell | |||
4. Madman's overture | 9. Bomb to drop | |||
5. Sunless sky | 10. Blood money | |||
Wow! So eine geile Scheibe hätte ich METAL CHURCH auf ihre alten Tage beim besten Willen nicht mehr zugetraut. Aber um ehrlich zu sein, stünde auf der Promo-CDR nicht in fetten Lettern METAL CHURCH, dann wäre ich auch nie und nimmer auf den Gedanken gekommen, dass es sich hierbei um die gleiche Band handelt, die mit ihrem kultigen Debüt und dem hervorragenden Zweitwerk "The Dark" Heavy Metal-Geschichte geschrieben hat.
Nun, vom Original Line-Up sind ohnehin nur noch Kurdt Vanderhoof und Keith Arrington an Bord und vor allem den Reverend Dave Wayne am Mikro dürften Fans der Anfangstage der Band schwer vermissen. Sein Nachfolger Mike Howe hat auch ausgedient und der Neue hört jetzt auf den Namen Ronny Munroe.
Wo könnten METAL CHURCH heute stehen, wenn sie etwas mehr Konstanz in ihrem Line Up und in der Qualität ihrer Veröffentlichungen gehabt hätten. Ein abendfüllendes Thema für den nächsten Metal-Stammtisch und als Einstimmung kann man durchaus nochmal einen Blick in die vom Kollegen Jürgen Ruland verfasste Bandhistory werfen.
Doch wenden wir uns der Gegenwart zu und die heißt "The Weight Of The World". So stark METAL CHURCHs Frühwerke auch waren, so kompakt und homogen bezüglich der Qualität wie auf "The Weight Of The World" war die Band nie zuvor. METAL CHURCH hatten immer wieder ihre absoluten Highlights, ich erinnere nur an Gods of wrath oder Watch the children pray, aber auch bei viel Wohlwollen bestenfalls durchschnittliche Lückenfüller auf ihren Werken.
Letztere sucht man auf "The Weight Of The World" vergeblich. Dafür kommen Songs wie Sunless sky, Leave them behind oder der Titelsong verdammt dicht an die erwähnten Klassiker der Bandgeschichte heran.
Stilistisch haben sich METAL CHURCH mittlerweile weit vom Speed und Thrash Metal der Anfänge in den Achtzigern entfernt. Statt dessen hat man sich zu einer reinrassigen US-Power Metal-Band gemausert, die gleichermaßen durch emotionale Melodik, wie auch durch aggressive Heavyness überzeugt.
Vielleicht lehne ich mich jetzt etwas zu weit aus dem Fenster, vielleicht wirkt der Neuheitenbonus zu stark, aber so ganz spontan würde ich "The Weight Of The World" zur bisher stärkste METAL CHURCH-Veröffentlichung küren. Und sollte ich in einigen Monaten diese Einschätzung revidieren müssen, so gehört das Album dennoch zu den Metal-Highlights des Jahres 2004.