Titel |
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01. Aces High |
02. Wasted Years |
03. Flight Of Ikarus |
04. Blood Brothers |
05. Caught Somewhere In Time |
06. The Wicker Man |
07. Hallowed By The Name |
08. Brave New World |
09. The Evil That Men Do |
10. Fear Of The Dark |
Musiker | Instrument |
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Davor Capkovic | Tenor I |
Matej Pavlic | Tenor II |
Boris Capkovic | Baritone |
Tonko Podrug | Baritone/Bass |
Dino Demicheli | Bass |
Ante Kovacevic | Basd |
Meine Mutter selig hatte – wohl in weiser Voraussicht auf diese Scheibe – schon vor Jahrzehnten gerne den Spruch parat: “Es gibt nichts, was es nicht gibt“. Das dachten sich anscheinend einige Klapas (das sind kroatische Gesangsgruppen, die mehrstimmig Volkslieder singen) auch und nachdem ihr jahrhundertealter Gesangsstil seit 2012 sogar zum UNESCO-Kulturerbe gehört, was könnte die nächste zu erklimmende Stufe wohl sein? Zumal wenn einem außer dalmatinischen, bzw. Süd-kroatischen, polyphonen Gesängen hauptsächlich Metal zwischen den Ohren scheppert? Ein IRON MAIDEN A-capella Projekt. Da schaut's, gell?
Dass der Balkan nicht nur ein fruchtbarer Boden für Martin Böttchers Winnetou-Melodie war, sondern auch und besonders jede Menge Metal-Fans und -Bands hervorgebracht hat, ist längst bekannt. So gesehen ist es nicht verwunderlich, wenn da auch solche Projekte entstehen. Wir kennen in Bezug auf MAIDEN u. a. ja auch die ungarische IRON MAIDNEM TRIBUTE BAND. Nun also METAKLAPA. Wie sich der Name zusammensetzt, dürfte sich erklärt haben. “The Choir Of Beasts“ ist ihr Debütalbum und dieser bestialische Chor weiß in der Tat zu beeindrucken.
Also, wie es sich für diese Musik gehört, hoch mit den Lautstärkereglern, aber Vorsicht mit dem guten Porzellan in der Vitrine! Denn was diese sechs Typen an Stimmgewalt bringen, da hätte ein Wagner seiner Freude gehabt und manch mittelalterliche Burg wäre da wohl ins Wanken gekommen. Natürlich kann man nicht den Drive entwickeln, den die Mannen um Steve Harris für gewöhnlich vom Stapel lassen, aber die Power, die sich im Klassiker Aces High durch diese sich immer mehr aufbauenden Stimmen entwickelt, ist schon beachtlich. Da könnte man mal das ein oder andere MAIDEN-Konzert mit eröffnen. Für Spannung ist gesorgt.
Besonders kommt das natürlich in Titeln wie Fear Of The Dark, wenn die Sänger sich die Gitarrenmelodien zu eigen machen können. Natürlich fühlt man sich da stellenweise an gregorianische Mönche erinnert und das Tempo ist entsprechend gedrosselt, aber die Atmosphäre, die da entsteht, ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Man ertappt sich ja stellenweise, wie etwa bei Hallowed By The Name das Köpfchen so langsam auf und ab wippt und bei The Wicker Man man grundsätzlich in leichte Schwingungen gerät. Auch wenn der Spreizschritt auf den imaginären Monitorboxen noch nicht ganz eintritt.
METAKLAPA sollte man als Metal-Head jedenfalls mal austesten. Um mal die Kumpels zu überraschen, oder sich selbst in andere Sphären heben zu lassen. Die (stimmliche) Kraft dieser Kroaten reicht dafür allemal aus.