Messiah's Kiss Prayer For The Dying, Steamhammer/SPV, 2002 |
Mike Tirelli | Vocals | |||
Georg Kraft | Guitars | |||
Alexander Hitz | Guitars | |||
Andreas Roschak | Bass | |||
Eckhard Ostra | Drums | |||
| ||||
1. The rising | 7. Prayer for the dying | |||
2. Light in the black | 8. Night comes down | |||
3. Reign of fire | 9. Mortal sin | |||
4. Dream evil | 10. Final warning | |||
5. Blood, sweat & tears | 11. Pride & glory | |||
6. Thunderball | 12. Blood of the kings | |||
Skepsis ist durchaus angebracht, wenn eine deutsche Band, die mehr oder weniger aus lauter Nobodys besteht plötzlich mit Mike Tirelli von HOLY MOTHER, beziehungsweise JACK STARR'S BURNING STAR, einen relativ bekannten US-amerikanischen Sänger präsentiert und daraufhin das Debüt-Album von der Plattenfirma im Vorfeld mehr als massiv als die Metal-Sensation des Jahres abgefeiert wird.
Dann die große Überraschung: So aus der Welt gegriffen waren die ganzen Vorschusslorbeeren nicht einmal.
MESSIAH'S KISS haben ein verdammt heißes Stück Schwermetall geschmiedet. Dabei bietet der Fünfer aus Dinslaken nicht einmal weltbewegend Neues. Ganz im Gegenteil: An allen Ecken und Enden trifft man auf deutliche Duftmarken prominenter Vorbilder.
Das Gebot der 59 Minuten und 36 Sekunden lautet: Traditioneller Heavy Metal, ohne großen Schnick-Schnack, geradeaus auf die Zwölf. Eben so, wie man es von Bands wie ACCEPT, JUDAS PRIEST, RUNNING WILD, PRIMAL FEAR oder DIO kennt und liebt.
Peinlich nur für einige der etablierten Acts, dass die Frischlinge ihnen qualitativ nicht nur das Wasser reichen können, sondern ihnen streckenweise sogar eine handfeste Lehrstunde in Punkto attraktivem Songwriting erteilen.
Blood, sweat and tears sollte bei allen JUDAS PRIEST-Maniacs für feuchte Augen sorgen, Dream evil paart hervorragend ALICE COOPER-Versatzstücke mit DIO-Trademarks, und wenn wir schon bei dem kleinen Drachentöter sind (sprichst Du jetzt von Dir selbst? - fragt sich die Redaktion), dann haben MESSIAH'S KISS mit Night comes down gleich noch einen Anwärter für die Heavy Metal-Hymne des Jahres am Start, wie es DIO nicht besser hinbekommen hätten - allerdings vor knapp 20 Jahren.
Irgendwie erinnert mich "Prayer for the dying" an meine erste Begegnung mit dem HAMMERFALL-Debüt. Nicht stilistisch, aber von dem Gefühl, dass mich bei den ersten Hördurchgang beschlich. Dieser Gedanke: 'Hey, auf so ein Album hast du schon lange wieder einmal richtig Lust gehabt'.
Lange Rede, kurzer Sinn: MESSIAH'S KISS avancieren mit "Prayer for the dying" neben den Alben von RAGE und PRIMAL FEAR zu dem Heavy Metal-Pflichtkauf 2002!