Merry

Under-World

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.06.2009
Jahr: 2009
Stil: J-Rock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Merry
Under-World, Gan Shin Records, 2009
GaraVocals
YuuGuitar
KenichiGuitar
TetsuBass
NeroDrums
Produziert von: Merry Länge: 65 Min 50 Sek Medium: CD
01. Gi-Go09. Katamichikippu
02. Friction XXXX10. Canary
03. Under-world11. Tozasareta Rakuen
04. Akai Kutsu12. Gekisei
05. Gesshoku13. Fuyu No Castanet
06. Enzetsu - Surrealism14. Montage
07. Human Farm15. Kigeki No Taboo
08. Piranha

Mittlerweile ist der Hype um die Visual-Kei-Musiker aus dem Land des Sushi etwas abgeklungen, der aus einer Mischung von Neugier, Faszination und Kopfschütteln ob der androgynen Gestalten herrührte, die musikalisch zumeist dem härteren Independent zuzurechnen waren. MERRY unterscheiden sich allerdings ein wenig von ihren Kollegen. Nicht unbedingt optisch, stellen doch auch die Frisuren des Fünfers aus Osaka eine harte Belastungsprobe für den Sehnerv dar. Aber musikalisch ist das Ganze doch noch einen Zacken überdrehter als bei den Kollegen von MUCC, GIRUGÄMESH oder den japanischen SLIPKNOT-Epigonen DIR EN GREY. Bei MERRY scheint das Chaos Grundprinzip zu sein.

Sicherlich ist auch der fernöstlich gern genommene Metalcore Bestandteil des wildern Stilmixes auf “under-world“, aber dazu kommen noch Emo, Punk, Post Grunge (Enzetsu – Surrealism) Rockabilly (Tozasureta Rakuen), Ska (Akai Kutsu), leicht psychedelischer Rock, eine Prise Jazz und natürlich traditionelle japanische Folkelemente hinzu (Katamichikippu), die durch den Mixer gedreht und mit dem irrwitzigen Gesang von Gara, der seine Verzweiflung, Einsamkeit und Depression herauszukatapultieren scheint, garniert wird. Das Ganze gipfelt dann sogar in einem über fünfzehnminütigen, alle Ebenen des akustischen Wahnsinns durchlaufenden Longsong mit dem Titel Gekisei.

Da sich “under-world“ über mehr als 65 Minuten Zeit nimmt, mag das eine oder andere Gehör westlichen Ursprung spätestens auf halber streck die weiße Fahne hissen. Aber wenn man sich einmal eine richtig heftige Dosis japanischer musikalischer Subkultur geben will und ausloten möchte, was J-Rock alles sein kann, liegt man mit dem neuesten streich von MERRY nicht verkehrt. Für Unerschrockene und Hartgesottene ohne Zweifel eine spannende Erfahrung.

Ralf Stierlen, 02.06.2009

 

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