Melanie Mau & Martin Schnella

Through The Decades

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.09.2020
Jahr: 2020
Stil: Prog-Folk
Spiellänge: 74:33
Produzent: Martin Schnella

Links:

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Melanie Mau & Martin Schnella @ facebook



Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Genesis

Yes

Kansas

Kate Bush

Peter Gabriel

Flying Colors

Metallica

Titel
01. Dancing With The Moonlit Knight
02. Running Up That Hill
03. Poesie im Sand
04. Harvest Of Sorrow
05. Miracles Out Of Nowhere
06. Don't Stop Me Now
07. Kayla
 
08. In Your Eyes
09. And You And I
10. Dark Water
11. Reasons
12. Creeping Death
13. I Am Above
14. Als ich fortging
Musiker Instrument
Melanie Mau Vocals
Martin Schnella Guitars, Vocals
Mathias Ruck Vocals
Lars Lehmann Bass, Fretless Bass
Simon Schröder Percussion, Djembe, Cajon
Guests:
Jens Kommnick Uilleann Pipes, Low Whistles, Cello
Marek Arnold Soprano Sax, Alto & Tenor Sax, Clarinet
Jelena Dobric Vocals

Eines muss man diesem verdammten Corona Virus ja lassen: die Fantasie und die Arbeitswut so einiger Künstler wurde im Laufe der letzten Monate tüchtig angestachelt. Auch unsere hoch geschätzten beiden Harzer Herzchen Melanie Mau & Martin Schnella, die uns in den letzten Jahren mit einigen formidablen Alben und Videos beglückt haben, ließen ihrer Kreativität freien Lauf und begaben sich auf eine Zeitreise sondergleichen. Gleich durch mehrere Jahrzehnte gleiten die beiden Musiker und berühren und küssen 14 Titel aus ihren angestammten Lieblings-Genres: Prog, Metal und Pop. So weit, so gut.

"Through The Decades" geht jetzt natürlich nicht als musikalische Science Fiction Scheibe an den Start, sondern als Liebeserklärung an all diese mehr oder weniger unvergessenen Perlen der Musikgeschichte. Lieder, die Mellis und Martins Leben insofern beeinflusst haben, als sie ihr Erwachsenwerden begleitet, beeinflusst und geformt haben.

Die Herangehensweise und ihr musikalischer Ansatz unterscheiden sich heuer nicht wesentlich von den Songsammlungen auf "Gray Matters" (2015) und "Pieces To Remember" (2018). Die beiden Zeitreisenden und ihre ausgebufften Begleiter lösen ihre Tickets bei Bands wie KANSAS, GENESIS, YES, BLIND GUARDIAN, METALLICA und FLYING COLORS und gestalten sie auf ihre unnachahmliche Weise um. Prog und Metal verflechten sich auf erstaunlich geschmeidige und nicht immer erwartbare Art und Weise mit keltischem Folk, rein akustisch versteht sich, so dass der Hörer das über die letzten Jahre quasi schon patentierte Mau & Schnella Rezept mit offenen Ohren und Armen umschließt.

Wer dem betörenden Charme solcher ausgefuchsten Oberkracher wie Dancing With The Moonlit Knight (GENESIS) und And You And I (YES) nicht erliegt, muss wohl versehentlich seine Ohren auf Durchzug gestellt haben.  Allein das geniale GENESIS Cover ist die Anschaffung des Albums schon wert. Wäre Songs covern bzw. frische und clevere Arrangements verfassen eine olympische Disziplin gäbe es hier mit großem Vorsprung die Goldmedaille.

Hervorragend behauptet sich auch Kate Bushs 1985er Smash Hit Running Up That Hill, der mir persönlich in diesem neuen Schnella & Mau Arrangement besser gefällt als das Original. Das Gleiche gilt auch für den wehmütigen Ost-Schlager Als ich fortging, den die DDR Gruppe KARUSSELL 1987 zu einem der Songs des Jahres katapultierte. Hier und heute ganz und gar entschlackt vom Schwulst der Achtziger und mit Martins Akustikgitarre und Mellis seelenvollen Gesang aufs Wesentliche reduziert.  

Glücklicherweise treffen wir im Line Up des Albums auf viele alte Bekannte wie beispielsweise Bassmann extraordinaire Lars Lehmann, der zwischendurch sogar den Chris Squire gibt und auch auf den fantastischen Jens Kommnick, der mit seinen vielfältigen Uilleann Pipes und Low Whistles für authentisches keltisches Folk-Flair sorgt und den variablen Arrangements seinen typischen Stempel aufdrückt.

Die Hinzunahme eines dritten Sängers, in Person von Mathias Ruck, der auch schon auf dem letzten FLAMING ROW Album mitsang, gerät hier abermals zu einem echten Glücksfall, denn die Gabe der drei Vokalisten harmonisch interessant verschachtelte Harmonien zu intonieren, macht das Album mit all seinen gut dosierten Zutaten zu einem wahren Ohrenschmaus.

Wer also Lust auf außergewöhnliche Coversongs hat und sich bereitwillig auf eine 74-minütige Zeitreise begeben möchte, der löst ganz schnell sein Ticket in Form dieses Albums (zu bestellen auf der Website der ausführenden Künstler), lässt das Virus Virus sein und entflieht einfach mal diesen kruden Zeiten.

 

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