Melanie Mau & Martin Schnella

The Oblivion Tales

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.01.2018
Jahr: 2017
Stil: Folk, Prog

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Melanie Mau & Martin Schnella
The Oblivion Tales, Eigenproduktion, 2017
Melanie MauVocals
Martin SchnellaAcoustic & Electric Guitars, Baritone Guitar, Vocals, Shaker
Lars LehmanBass
Dave MerosBass
Niklas KahlCajon, Percussion, Drums
Fabian GödeckeDrums
Jimmy KeeganDrums
Jens KommnickLow Whistle, Tin Whistle, Uilleann Pipes, Cello
Stephan WegnerHarmony Vocals
Martin HuchDobro
Rachel HallViolin
Produziert von: Martin Schnella Länge: 67 Min 26 Sek Medium: CD
01. The Spire And The Old Bridge07. My Dear Children
02. Treasured Memories08. Die Zwerge vom Iberg
03. Words Become A Song09. The Dwarfs King
04. Close To The Heart10. Erinnerungen
05. The Horseshoe11. Melanie's Theme
06. Wild West

Was haltet ihr von einem Rendezvous mit dem Zwergenkönig und seiner Gefolgschaft vom Iberg? Abgefahren? Verrückt? Spooky? Mag sein. Doch, aufgemerkt, es gibt ganz bestimmt eine Vielzahl von Leuten, die da ganz kribblig werden und einer Begegnung freudig zustimmen würden. Man muss nicht zwangsläufig aus dem herrlichen Harz kommen, um sich für die fast in Vergessenheit geratene Spezies der Zwerge zu begeistern. Man benötigt lediglich ein Faible für Geschichte, Mysterien, Sagengestalten und das untrügliche musikalische Gespür für folk-inspirierte Singer-Songwriter Epen mit gelegentlichem Prog-Rock Einschlag.

Melanie Mau und Martin Schnella haben mit ihrem neuen Album "The Oblivion Tales" die Geschichte ihrer Harzer Heimat wiederbelebt. Ihre unverkennbar typische Melange aus Folk- und Rockmusik, ihre geschickte und einnehmende Art, elektrische und akustische Anteile meisterlich zu verquicken, haben viele von uns schon durch ihre spannungsvollen Coversong-Alben ("Gray Matters") kennen und schätzen gelernt.

Nun setzen die zwei kongenialen Partner all ihre Expertise und Reife ein, um mit ihren eigenen Songs ein neues Harzer Mysterium zu kreieren. Und das gelingt ihnen ganz vorzüglich. Mau und Schnella verneigen sich innerhalb ihrer teils recht komplexen Kompositionen immer wieder gerne vor ihren Vorbildern KANSAS und YES, zeigen Biss und Muskeln wenn sie in den Instrumentalparts ein prasselndes Feuer entfachen (Die Zwerge vom Iberg), Martin Schnella hier auch mal zur E-Gitarre greift, während sie nur Minuten später mit ihrer patinabehafteten Folk-Versessenheit auch den britischen Folk-Bands der späten Sechziger Jahre wie beispielsweise FAIRPORT CONVENTION oder FOTHERINGAY nebst Sandy Denny huldigen und die Kluft zwischen Rock und Folk plötzlich ganz klein wird.
Chanteuse extraordinaire Melanie Mau hätte in besagten traditionsbewussten Folkrock-Truppen ganz bestimmt eine gute Figur abgegeben. Selbst eine Veteranin wie Maddy Prior würde wohl anerkennend nicken. Und nebenbei bemerkt, auf meinen Lieblingstitel Close To The Heart wären selbst Ikonen wie Mike Oldfield und Schwester Sally neidisch geworden.

Mau & Schnellas bezaubernder, fein verästelter Duettgesang trägt die Songs direkt ins Herz und macht neben allerlei Flöten, Low- und Tin Whistles, sowie Uilleann Pipes (Jens Kommnick) und der brillanten Open-Tuning Akustikgitarre von Schnella den allergrößten Reiz dieses herrlich zeitlosen Albums aus, das Martin und Melanie mit Hilfe solcher Top-Leute wie Lars Lehmann (Bass) und Niklas Kahl (Percussion) eingespielt und produziert haben. Dass dem Duo zudem solche Prog-Rock Größen wie Schlagzeuger Jimmy Keegan (ex-SPOCK'S BEARD) und Bassmann Dave Meros (SPOCK'S BEARD) unter die Arme greifen, spricht für die inzwischen recht große Reputation der Mau & Schnella Connection.

Wer also schon das Licht hinter dem Nebel sieht und womöglich die eine oder andere Tasse Tee mit J.R.R. Tolkiens Hobbit geschlürft hat, nun aber auch die Zwerge vom Iberg kennenlernen möchte, der sollte sich schleunigst auf "The Oblivion Tales" einlassen und sich in eine andere Welt entführen lassen. Märchenhaft. Ein zeitlos schönes Album (zu erwerben unter martinschnella@gmx.de).

Frank Ipach, 12.01.2018

 

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