Melanie Mau & Martin Schnella

Invoke The Ghosts

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.06.2022
Jahr: 2022
Stil: Progressive Folk
Spiellänge: 61:05
Produzent: Martin Schnella

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Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Kansas

Yes

Titel
01. Nur ein Spiel
02. The Beast Is Lurking
03. Soulmate
04. Where's My Name
05. Of Witches And A Pure Heart
 
06. Calypso
07. Red Beard
08. Ein stummer Schrei
09. Das goldene Königreich (The Virgin Queen)
10. Wholeheartedley
Musiker Instrument
Melanie Mau Lead & Backing Vocals
Martin Schnella Acoustic & Electric Guitars, baritone Guitars, Vocals
Mathias Ruck Vocals
Lars Lehmann Bass Guitar, Fretless Bass
Simon Schröder Percussion, Drums, Bodhran, Vocals
Guests:
Jens Kommnick Uilleann Pipes, Low Whistle, Tin Whistle, Cello, Vocals
Siobhán Kennedy Vocals
Steve Unruh Violin

Haben sie es jetzt geschafft? Zumindest nimmt man mehr Notiz von ihnen als jemals zuvor. Ein weiterer wichtiger Schritt, die weltweite Reputation weiter auszubauen. Wir reden über unsere beiden Harzer Herzchen Melanie Mau & Martin Schnella. Jede/r für sich ein musikalisches Unikat. Zusammen eine Macht. Ihr neues Album "Invoke The Ghosts" geistert mit viel Aufwind durch die Musikgazetten und badet in Lob allerorten. Während manch einer noch rätselt, welcher Musikgattung man Mellis und Martins Kompositionen wohl zuordnen könne, bleibt der Alt-Fan, der seit seit gut 6 Jahren den Werdegang dieser einfallsreichen Band verfolgt, schlicht und einfach dabei, dass Melli und Martin einfach sie selbst sind. Basta! Schon auf ihrem Debutalbum "Gray Matters", das mit überraschenden Coverversionen von Prog-Bands wie KANSAS und YES auftrumpfte, setzten Goldkehlchen Melli und Wuschel-Wundergitarrist Martin Maßstäbe, die hierzulande ihresgleichen suchten.

Wo steht das traute Pärchen heute? Zumindest mal wie gewohnt zwischen allen Schubladen. Prog-Folk, Folk-Metal, Progressive Folk, Celtic Metal, whatever. Ehe die Schublade sich schließt, springen die beiden heraus und hüpfen in die nächste. Fakt bleibt, dass auch auf ihrem neuen Werk von allem etwas dabei ist. Durchweg Eigenkompostionen, größtenteils akustisch, meistenteils mit gehöriger Nähe zum Prog. Stets mit einem Bein im Folk keltischer Provenienz wandelnd. Melli und Martin Style, kein Zweifel. Mitunter verzwickt, verwinkelt, mit gewagten Ecken und Kanten, die die Prog-Schule kaum verleugnen können. Rhytmisch und harmonisch stets so abenteuerlich, dass keine Langeweile aufkommt und nie ein Zweifel darüber herrscht, das "Invoke The Ghosts" ein gelungenes und rundes Album zum Zuhören ist. Eines, dass sich - wie in alten Langspielplattenzeiten - nach und nach entfaltet und auch beim zehnten oder zwanzigsten Hören noch Laune macht.

Gesanglich wandeln Mau und Schnella wie eh und je auf allerhöchstem Niveau. Ein Trademark, das sie neben Martins Gitarrenzaubereien so unverwechselbar macht. Hier auch erneut wieder im Verbund mit dem Kollegen Mathias Ruck, der die fein gesetzten, dreizüngigen Harmony Vocal Arrangements perfektioniert. Gut nachzuhören direkt im Opener Nur ein Spiel, wo der wilde Ritt mit einem rhytmisch eleganten a capella Intro auf den Weg gesetzt wird. Zum Ende des Albums treffen wir noch auf eine weitere entzückende a capella Pretiose namens Wholeheartedly. Zwei Herzen die sich gefunden haben. In der Folge machen wir abermals Bekanntschaft mit Mellis und Martins Wechselspiel zwischen Songs in deutscher und englischer Sprache. Auch so eine typische Angelegenheit, die zwar ungewöhnlich anmutet, aber unter findigen Harzer Händchen zu einer runden Angelegenheit wird.  Auf dem wundervollen 2017er Album "The Oblivion Tales" (remember: Die Zwerge vom Iberg) lief es ja schon ähnlich gut.

"Invoke The Ghosts" erfreut uns also mit einem Füllhorn an guten Songs, die darauf warten entdeckt und erforscht zu werden. Dass der großartige Jens Kommnick mit seinen Uilleann Pipes, Low & Tin Whistles einen markanten keltischen Charme verströmt, bleibt ebenso erwähnenswert wie die bravouröse Bassgitarrenarbeit von Lars Lehmann, sowie die explosive und präzise Percussionarbeit des jungen Simon Schröder. In meiner ganz persönlichen Favoritenlisten rangiert das erhebende Das goldene Königreich ganz knapp hinter meinem Highlight Ein stummer Schrei. Eine ebenso nachdenkliche wie packende Hymne, die alle Vorzüge dieser deutschen Top-Formation in acht Minuten bündelt und jedwede Diskussion darüber, ob Melli & Martin es geschafft haben, unwichtig werden lässt.

 

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