Melanie Mau & Martin Schnella

Gray Matters

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.02.2017
Jahr: 2015
Stil: Singer-Songwriter, Prog-Folk

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Melanie Mau & Martin Schnella
Gray Matters, Progressive Promotion Records, 2017
Melanie MauVocals
Martin SchnellaVocals, Acoustic & Electric Guitars, Percussion, Bass, Cajon
Niklas KahlCajon
Leo MargaritGig Pig Drums, Cajon, Vocals
Stephan WegnerVocals, Guitar
Lars LehmannFretless bass, Acoustic Bass
Jens KommnickFlutes, Bagpipe, Cello, Violin, Vocals
Rolf WagelsBodhran
Marek ArnoldSoprano & Alto Saxophone
Martin HuchPedal Steel Guitar
Tobi ReissPiano
Fabian GödeckeCajon
Produziert von: Martin Schnella Länge: 79 Min 24 Sek Medium: CD
01. Miracles Out Of Nowhere09. The Storm
02. Diiging In The Dirt10. Green Tinted Sixties Mind
03. Point Of Know Return11. Stop Loving You
04. Changes12. The Pinnacle
05. Swim13. The Grand Experiment
06. Let This River Flow14. Colder Months/Peaceful Harbor
07. Curse My Name15. I See Fire
08. Onward

It's the singer, not the song. It's the song and not the singer. Ja, was denn nun? Schwierig genug, es gibt schließlich zahlreiche Lieder, die von allerlei Interpreten neu gefasst, frisch beleuchtet oder auch völlig umgekrempelt wurden und einen ratlos zurücklassen. Der Diskurs über Cover-Nummern ist so lang wie die Geschichte der Rock- und Popmusik. Es gibt jedoch genügend Beispiele dafür, dass die Umdeutung altbekannter Songs großen Spaß und Freude machen kann.

Ein exemplarisches Beispiel bietet das bislang leider nur wenig bekannte Duo Melanie Mau und Martin Schnella aus dem schönen Harz. Die beiden jungen Leute haben ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik jenseits der Charts entdeckt und daraus wundervolle Coversongs entwickelt die ihresgleichen suchen. Obacht, nicht die Covertracks der üblichen Verdächtigen, sondern solche aus eher selten frequentierten Segmenten wie Prog-Rock, Metal und Hard-Rock. Ja, das funktioniert ganz großartig und tadellos.

Allein der Idee, sich an Prog-Ikonen wie KANSAS und YES zu wagen, Bands, die mitunter hochkomplexe Strukturen offenbaren, gebührt Respekt. Zudem werden Truppen wie NEAL MORSE BAND, SOILWORK, IN FLAMES, BLIND GUARDIAN, TOTO und MR.BIG mit frischem Elan und zeitweise deutlich folk-angehauchten Flair zu neuem Leben erweckt. Die größtenteils akustischen Arrangements, die in der Regel von Mastermind, Sänger und Gitarrist Martin Schnella konzipiert werden, greifen auf dem aktuellen Album "Gray Matters" (von 2015) immer wieder auf versierte Gastmusiker zurück, die insbesondere die clever zusammengefügten, mehrstimmigen Gesänge ergänzen und für belebende Spannungsbögen sorgen. Ein angestaubter Gassenhauer wie Point Of Know Return von KANSAS gewinnt dadurch enorm und enthüllt in Melli und Martins Interpretation eine quirlige und höchst angenehme Folk-Nähe. Da bekommt das Wörtchen 'unplugged' nochmal eine neue Bedeutung.

Fast noch drastischer wird es mit BLIND GUARDIAN's Curse My Name. Was im Original so wuchtig und opulent daherkommt, reduzieren die Ideenzauberer aus Osterode auf einen mittelalterlich-folkigen Kelten-Walzer, der mit seinem Zierat aus Flöten, Irischem Dudelsack und Geige und dem kontrapunktischen Gesang jeden Folk-Fan verzücken muss.

Gelinde poppig und recht gefällig wird es mit dem '88er TOTO-Hit Stop Loving You, der hier allerdings den Achtziger Jahre Tand abwirft und unverhüllt leuchtet. Hätten MR.BIG seinerzeit ihrem Superhit To Be With You eine ähnlich pfiffige Version ihres Green Tinted Sixties Mind wie diese Schnella & Mau Version folgen lassen, wären sie wahrscheinlich noch einmal in die Charts gestürmt.

Wer so leidenschaftlich und intensiv an die Sache herangeht wie Melanie Mau und Martin Schnella, deren gemeinsamer Gesang übrigens umwerfend gut harmoniert, braucht sich natürlich keine Gedanken über die eingangs aufgeworfene These machen. Auf "Gray Matters" greifen nämlich gute Songauswahl und beeindruckende Interpretationsfähigkeit nahtlos ineinnander. Two pounding hearts from Harz.

Frank Ipach, 02.02.2017

 

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