Melanie Dekker Revealed, Zabit Records/Sonoma Mountain Entertainment, 2006 & Acoustic ride, Elephant Ears Entertainment, 2007 |
Revealed: | ||||
Melanie Dekker | Acoustic Guitar, Vocals | |||
Jason Nett | Bass, Guitars, Percussions | |||
Sam Cartwright | Drums, Percussions | |||
Greg Anton | Drums | |||
John Diina | Acoustic Drums | |||
Michael Knapp | Cello | |||
David Kessner | Piano | |||
Scott Church | Piano | |||
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01. Haven't even kissed U yet | 07. Somebody's baby (Hype) | |||
02. This song | 08. Fall in (Wounded soldier) | |||
03. Little miracle | 09. Calling | |||
04. I said I (California Mix) | 10. Shakespeare says | |||
05. Enough love | 11. Stare at the rain | |||
06. Sweet bitter | ||||
Acoustic ride: | ||||
Melanie Dekker | Acoustic Guitar, Vocals | |||
Eric Reed | Guitar, Organ, Mandolin | |||
Jason Nett | Guitar, Percussions | |||
David Pickell | Harmonica, Piano | |||
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01. We're the angels | 06. Right | |||
02. Meant to be | 07. Can't stop laughing | |||
03. Wishful thinking (Echo song) | 08. Tell me that I'm wrong | |||
04. Oh yeah | 09. Soul back | |||
05. Your heart beating | ||||
Hört man sich die Alben von Melanie Dekker an, so drängt sich mir unweigerlich die Frage auf, warum sie nicht international ähnliche Chartserfolge sammelt, wie beispielsweise eine Amy MacDonald. An Klasse mangelt es der kanadischen Singer/Songwriterin nicht, eher am Bekanntheitgrad. Also fassen wir uns erst einmal an die eigene Nase und sorgen für ein wenig Abhilfe, indem wir die beiden letzten Alben "Revealed" und "Acoustic ride" etwas näher unter die Lupe nehmen.
Auf "Revealed" agiert Melanie Dekker mit kompletter Band und präsentiert mit leicht rauchiger Stimme gefühlvolle und entspannte Rocksongs voller Abwechslungsreichtum. Damit begibt sie sich auf Pfade, die vor ihr schon Künstlerinnen wie Joan Osbourne, Meredith Brooks, Sheryl Crow, aber auch Melissa Etheridge betreten haben.
Eine bluesige Note darf dabei bisweilen genau so wenig fehlen wie kleine Ausflüge in Richtung Folk und New Country. Ihre stärksten Momente hat Melanie Dekker aber immer dann, wenn sie starke Melodien mit eingänigen Refrains verbindet und sich mehr in Richtung A.O.R. orientiert.
Haven't even kissed you yet ist dafür ein Paradebeispiel, dem aber Little miracle, Somebody's baby oder Sweet bitter kaum nachstehen. Da ist echtes Hitpotenzial vorhanden.
Insgesamt betrachtet ist "Revealed" ein gutes atmosphärisches Album mit überzeugenden Songs, dass man gerne aufegt, wenn man es etwas beschaulicher mag.
Da kann "Acoustic ride" für meinen Geschmack nicht ganz mithalten. Diese Einschätzung darf man allerdings mit einer gewissen Vorsicht genießen, da ich bekannterweise nicht der große Fan akustischer Alben bin.
Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass es mit reduzierten Arrangements schwierig ist, eine ähnliche stilistische Vielfalt wie auf "Revealed" zu erschaffen. So bietet "Acoustic ride' in erster Linie traditionelle Singer-/Songwriternummern mit höherem Folk- und County-Anteil. Ein Vorteil dabei ist natürlich, dass mehr Raum für Melanie Dekkers ausdrucksstarken Gesang entsteht.
Keine Frage, auch "Acoustic ride" enthält einige richtig gute Songs, allen voran We're the angels, und eingefleischte Anhänger von akustischen Songwritern können mit der Scheibe wenig falsch machen.
Da beide Alben aber zusammen gerade mal auf eine starke Stunde Spielzeit kommen wäre es sicher auch eine Überlegung wert gewesen, drei oder vier Nummern von "Acoustic ride" einfach mit auf "Revealed" zu packen.
Wer sich angesprochen fühlt, sollte Melanie Dekker zumindest einmal antesten oder die tourfreudige Kanadierin bei einem ihrer Konzerte besuchen. Es könnte sich lohnen.