Megachurch Megachurch 2: Judgment Day, Stressed Sumo Records, 2013 |
Brian Michael Hill | Bass | |||
Mikey Baranick | Bass | |||
Dan Price | Drums | |||
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01. Resurrection | 07. We Are All Witnesses | |||
02. Teabaggers | 08. Judgment Day | |||
03. Receive It | 09. Bonus Tracks: Second Coming | |||
04. Battle Hymn Of The Republicans | 10. Gay Agenda | |||
05. Speak In Tongues | 11. Exorcism | |||
06. My Father's Dignity | ||||
Das quietschbunte Coverartwork mit dem fliegenden Drachen gibt schon erste Hinweise: Hier geht es alles andere als mainstreamaffin zur Sache und mindestens ein Augenzwinkern ist auch mit dabei. Die drei Jungs von MEGACHURCH treiben auf “Megachurch 2: Judgment Day“ den Teufel (in Gestalt von Tea-Party-Mitgliedern und anderen erzkonservativen Republikanern und bigotten Fernsehpredigern) mit dem Beelzebub aus: Samples irrwitziger Äußerungen der amerikanischen Gegenwart werden in eine knochentrockene Mischung aus Metal, Hardcore, Noise, Stoner und Post Punk integriert und somit pointiert auf die Spitze getrieben.
Auch das Instrumentarium (zwei Bässe und Drums) ist ungewöhnlich, entsprechend gibt es hier keine Soli, sondern kompakte, aber äußerst wendungsreiche Songs, wuchtig und aggressiv, aber gerne Haken schlagend. Wie schon erwähnt, ist bei aller aufgestauten Wut der grimmige Humor der Protagonisten immer präsent. Hier funktioniert alles nicht so subtil, sondern nach dem Motto Klotzen statt Kleckern (Receive It, My Father’s Dignity), was nur Sinn macht da die Urheber der zu Grunde liegenden O-Töne auch nicht gerade zimperlich zur Sache gehen.
Mit dieser krachigen, lebendigen und unangepassten Performance bewegen sich MEGACHURCH irgendwo zwischen den Grenzsteinen frühe MASTODON, RAGE AGAINST THE MACHINE, NICK OLIVERI AND THE MONDO GENERATOR und LAFARO und sind damit beim Stressed Sumo Label natürlich bestens aufgehoben, zumal auf der nun erhältlichen Ausgabe drei Bonustracks enthalten sind, die auf der in Eigenregie verlegten Version (die es auch auf der Bandcamp-Seite von MEGACHURCH gibt) nicht erscheinen. Wer also mal ein außergewöhnliches, intelligentes Beispiel für harte Undergroundklänge erleben möchte, die eben auch Amerika ausmachen, ist hier genau richtig.