Meena Try Me, Ruf Records, 2010 |
Meena | Vocals | |||
Dave Smith | Bass | |||
Steve Potts | Drums | |||
Rick Steff | Keys | |||
Chris Filmore | Guitar | |||
Vickie Atkins, Sandy Carroll, Aymee Bragg | Backing Vocals | |||
with | ||||
Joanne Shaw Taylor | Guitar on Try Me, Nothing Left, I'm Leaving You and Let Your Sweet Love Shine On Me | |||
Eric Sardinas | Guitar on Send Me A Doctor and I Shoot You Down | |||
Donna Grantis | Guitar on I'd Rather Go Blind | |||
Coco Montoya | Guitar on Just As I Am | |||
Erja Lyytinen | Guitar on I Shoot You Down | |||
Shakura S'Aida | Vocals on Just As I Am | |||
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01. Try Me | 07. This Song Is For You | |||
02. Nothing Left | 08. I'd Rather Go Blind | |||
03. Send Me A Docotor | 09. Love Won't Fall Apart | |||
04. Put Your Hands Out Of My Pocket | 10. Let Your Sweet Love Shine | |||
05. Sorry | 11. I Shoot You Down | |||
06. I'm Leaving You | 12. Just As I Am | |||
Die "drei Könige" gehen, der Blues Caravan kommt. Seit Jahren zieht, verlässlich wie das Donnergrummeln aus Wildbad Kreuth, "Ruf's Blues Caravan" durch die Lande und weckt die Blues- und Rock-Gemeinde aus dem Winterschlaf.
Auch dieses Jahr ist es wieder soweit und diesmal sind es zwei "Queens" und ein "King", die den Ton in der Karawane angeben. Die männliche Seite ist uns wohlbekannt, nämlich Coco Montoya, aber bei den Frauen überrascht uns Label-Chef Thomas Ruf ein weiteres Mal. Ich weiß auch nicht, wo und wie der diese Talente immer auftreibt, aber nachdem der in den Jahren zuvor schon beeindruckende Mädels wie Erja Lyytinen, Roxanne Potvin, Dani Wilde und Joanne Shaw Taylor uns nahegebracht hat, überrascht er mich diesmal mit einem Talent aus dem Süden. Nicht dem Süden der USA, sondern aus dem südlich von uns gelegenen Österreich. Ja, da habt's richtig g'hört, aus Austria. Meena heißt das Girl, ist Anfang 30 und hat bei oberösterreichischen Gesangswettbewerben schon Zweitausender zum Beben gebracht. Letzteres nur ein Scherz!
Aber be- und anrührend ist Meena, den Blues hat sie in sich und für ihr Debüt erklärten sich gleiche eine ganze Reihe kompetenter Kollegen bereit, einen Beitrag zu liefern.
Wie schon bei Joanne Shaw Taylor (und Weiteren) war der legendäre Produzent Jim Gaines für den hervorragenden Sound verantwortlich und so dreht sich das - wundervoll nach Vinyl aussehende - Scheibchen gleich freudig in meinem Player.
Sachte rollt die Hammond den dicken Teppich aus, ein paar gefühlvolle Gitarren-Licks - wohl von Joanne Shaw Taylor - und die bluesig-soulige Stimme von Meena bringt einem sofort etliche große Blues-Sängerinnen in Erinnerung und lässt einem das fast noch jugendliche Alter der Sängerinnen vergessen. Janis Joplin fällt einem natürlich mit als Erste ein, aber wo die für gewöhnlich bald explodierte, steuert Meena die kontrollierte Offensive an, flankiert von einem tollen Gospel-Backgroundgesang.
Sofort folgt mit Nothing Left eine groovig-funkige Dancenummer, die den Hörer augenblicklich mitwackeln lässt. Reichlich Wah-Wah-Pedal sorgt für das 70's Flair und Taylor liefert ein fetziges Solo dazu. Da sollten vor der Bühne die Ersten heiße Füße bekommen.
Mit Send Me A Doctor schieben Meena und Band einen fein rollenden Blues-Rock hinterher, mit dirty Slide-Guitar und erdigem Sound. Auch der sollte überall für beste Stimmung sorgen.
Wieder balladesker, bluesiger erklärt Meena Put Your Hands Out Of My Pocke. Hier zeigt auch Gitarrist Chris Filmore, dass er den Blues in jeder Faser hat und Meena hat eh schon längst vergessen lasse, dass sie NICHT aus dem amerikanischen Süden kommt.
Okay, sie hat schon mit sieben begonnen ihre eigenen Lieder zu schreiben, aber manche schaffen in ihrem ganzen Leben, keine solch anmachende, ins Ohr gehende Nummer, wie Sorry. Hat Drive, die perfekte Mischung zwischen Blues, Rock und etwas Pop. Wie geschaffen ein Radio-Hit zu werden.