Meena

Tell Me

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.05.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Meena
Tell Me, Ruf Records, 2014
Meena CryleVocals, Acoustic Guitar, Tambourine, Backing Vocals
Chris FillmoreAcoustic and Electric Guitars, Slide Guitars, Banjo, Mandolin, Saz, Piano on Tell Me, Clavinet, Tambourine, Percussion, Washboard on Where Is Your Love Gone
Marlene LacherstorferBass, Bottles on Where Is Your Love Gone
Frank CortezDrums, Tambourine on Where Is Your Love Gone
Very Special Guests:
Carl KayePedal Steel Guitar
Roland GuggenbichlerHammond Organ, Rhodes, Piano, Accordion, Pump Organ
Brigitte GuggenbichlerBacking Vocals
Raphael TschernuthUpright Bass on Where Is Your Love Gone, Spirit... and a bit of everything
Produziert von: Raphael Tschernuth Länge: 52 Min 04 Sek Medium: CD
01. Take This Pressure Off Of Me07. This Is My Will
02. Bring Me The Water08. You Don't Know
03. Tell Me09. I've Been Drinking
04. Enough Is Enough10. Baby, Goodbye
05. I Beg You11. Where Is Your Love Gone
06. Give It Back12. You May Love Me Today

Da spielt sich doch richtig was ab und zusammen und entwickelt sich gar wundervoll. Obwohl die ersten beiden Alben von Meena Cryle hochwertige Blues-Scheiben und absolut empfehlenswert sind, waren sie noch irgendwo “Stückwerk“ und mehr die Summe ihrer Bestandteile. Sprich: der Gastmusiker, der verschiedenen Bandzusammenstellungen, Produzenten, usw.
Wie gesagt, durchaus hochwertig. Trotzdem hat sich die Partnerschaft mit dem Gitarristen Chris Fillmore derart ausgezahlt, dass inzwischen MEENA CRYLE & THE CHRIS FILLMORE BAND namensgebend auf dem Cover steht. Das “Me“ bleibt aber und nach ”Try Me” und ”Feel Me” folgt nun “Tell Me”.
Besagter Chris Fillmore übernimmt hier auch die Co-Produktion und auch das zahlt sich aus und so geht es, von Fillmores Swamp-Riffs angetrieben, in Take This Pressure Off Of Me gleich gut ab. Frank Cortez shuffelt an den Drums dahin und Meena schwingt sich gleich mal zu ersten Höhenflügen auf.
Hat mich die Austria-Blues-Lady noch zu Querverweisen zu Dana Fuchs verführt, muss ich bei ihrer neuen Scheibe immer öfter an die englische Kollegin Dani Wilde denken. Sehr ähnlich erscheint mir die hier durchscheinende Leidenschaft.

Wie man eine Nummer vom subtilen Blues und Soul zu einer Rocknummer und zurück entwickelt, zeigt Bring Me Water und auch hier bin ich – wie beim kompletten Album – von dem Sound äußerst angetan. Analoge Technik und uralte Bändchenmikrofone sollen zum Einsatz gekommen sein, was wohl einen nicht unwesentlichen Teil an der Atmosphäre von “Tell Me“ ausmacht. Man könnte geradezu meinen, eine knisternde Jazz-Scheibe aus den 30ern laufen zu haben, wenn Meena den Titelsong singt. Das “Knistern“ gibt’s natürlich in der erotischen Stimme. Klasse auch Chris Fillmores perlendes Gitarrensolo!
Das schwer groovende Enough Is Enough kommt mit sehr rockig-derben Sound, der mich etwas an Eric Sardinas erinnert. Der war ja auch schonmal, auf Meenas Debütalbum, zu Gast. Das abschließend hingehauchte “Motherfucker“ – ja, ja, wir haben unsere Ohren überall! – passt zwar nicht zu einer jungen Dame, zum Blues aber allemal.
Das herrlich brodelnde I Beg You beschwört in eine nahezu düstere Stimmung herauf, in der Roland Guggenbichlers Hammond mit Chris Fillmores Gitarre um die Lorbeeren in diesem Song wetteifert. Letztlich werden die wohl doch von Meenas emotionalen Vortrag eingeheimst.
Mit Give It Back geht’s zurück zum Shuffle und einem flotten Rockabilly/Blues, der so richtig Spaß macht. Nur mit Akustikinstrumenten gespielt, entsteht auch hier ein einzigartiges Flair, welches die Klasse seiner Protagonisten umso mehr hervorhebt. Geile Nummer.

Ungern will ich einzelne Songs hier herausheben, aber This Is My Will ist eine großartige Blues-Ballade mit Hymnen-Charakter und leichten Gospelwurzeln. Schwer sich von dieser Nummer nicht packen zu lassen und hier auf jeden Fall ein Höhepunkt.
Bei You Don’t Know muss ich an Neil Young zu dessen “Blues-Phase” denken. Also die Zeit, als er mit den BLUENOTES Songs wie This Note’s For You eingespielt hat. Wer Neils Besessenheit, was Sound angeht, kennt, der wird hier schnell weitere Parallelen erkennen. Jedenfalls auch das ein toller, sehr dynamisch gemachter Song, der herrlich “vibriert“.
I’ve Been Drinking kommt düster, schwer, mit leichtem Desert-Rock-Charakter, während Baby, Goodbye mehr Richtung Folk tendiert. Irgendwo locker, aber das zugehörige Thema lässt keine rechte Freude aufkommen. Bittersüß…
So recht was zum Verranda-Mitschnippen-und-Schaukeln ist Where Is Your Love Gone und auch hier überzeugt und überrascht wieder der hervorragende Sound, den man sich nicht passender vorstellen könnte. Ein Anwärter auf den Ohrwurm der Scheibe.
Keine Überraschung ist es, dass Meena auch nur zur gezupften Akustikgitarre verdammt gut klingt, wie You May Love Me Today demonstriert.
Eine “Demonstration“ ihrer Stimme und einer tollen Partnerschaft mit Chris Fillmore ist “Tell Me“ allemal und man darf sehr gespannt sein, was sich daraus noch entwickelt. Da wird man nicht nur in Europa aufhorchen.

Epi Schmidt, 07.05.2014

 

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