Medusa Stone

Shaking Hands

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.08.2008
Jahr: 2008

Links:

Medusa Stone Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun

Frank Ipach


Shaking Hands, Right Hook Records, 2008
Justin FoxLead Vocals, Guitars
Tommy BrothersGuitars, Vocals
Dave MorseBass, Vocals
Jeremy SummersDrums, Vocals
Gäste:
Terry FoxVocals on # 12
Mike HickmanCello in # 1, 12
Produziert von: Tommy Brother and Medusa Stone Länge: 39 Min 41 Sek Medium: CD
01. Ortus07. Same Old Road
02. Live Alone08. Good Time Friend
03. Loaded Gun09. Black Powder
04. Rock'n'Roll Queen10. In This Place Again
05. Mr. Grim Reaper11. H-Jam
06. Pills And Pot12. Wait For Me / Excessum

Um da von Anfang an keinen Zweifel aufkommen zu lassen: MEDUSA STONEs "Shaking Hands" hat das Potenzial, zum Klassiker zu werden - wenn es denn genug Leute geben sollte, die dies ebenfalls bemerken. Eine Band rundet sich gekonnt ab, so könnte man das dritte Album der Band überschreiben. Es ist vom Songwriting, ebenso wie von der Produktion, eine klare Steigerung gegenüber den gewiß nicht schwachen beiden Vorgängern!
MEDUSA STONE bringen, besser noch als WISER TIME, die brachiale, urwüchsige Kraft der BLACK CROWES mit den rotzig-schnodderigen Riffs der ROLLING STONES zusammen. In manchen Momenten glaubt man gar, dem neuen Atze/Detze-Album zu lauschen, und wundert sich, ob der plötzlichen Finessen der australischen Vorschlaghammer-Rocker. Die völlige Überraschung sind die ausnahmslos gelungenen Mid-Tempo-Balladen auf "Shaking Hands". Spätestens mit diesen Nummern hat sich MEDUSA STONE endgültig in die erste US-Rockliga gespielt.

2004 erschien das self-titled Debüt-Album, auf dem die drei jungen Burschen so richtig die Funken sprühen ließen. Diese Scheibe hatte ich sofort in mein Herz geschlossen, weil hier die verschiedensten Stilrichtungen munter gemixt wurden: Bluesiger Jam mit straightem R'n'R sowie Soul und Funk-Elementen. Alles war noch reichlich ungeschliffen, aber genau darin lag der Reiz von "Medusa Stone". Da war es fast ein bisserl enttäuschend, als 2006 nur eine EP, "Ghosts" betitelt, erscheinen sollte - doch diese sechs Tracks hatten es in sich! Die Produktion hatte Tommy Brothers, der nun auch die vorliegende "Shaking Hands" produziert hat, selbst übernommen und das sollte sich auszahlen. Die Songs schienen eine weitere Dimension bekommen zu haben, alles wirkte sphärisch-leicht. Obwohl die Nummern wesentlich kompakter waren, wurde "Ghosts" zu einem gewaltigen Schritt nach vorne.

Die Inspiration für ihre Songs beziehen die Jungs aus Classic-Rockern, die sie von den Eltern im Windelalter bereits um die Ohren bekamen. Kompositorisch blitzen demzufolge - neben den bereits genannten Bands- LED ZEPPELIN und immer wieder Jimi Hendrix durch. Ansonsten ist man, wie in einem Southern-Rock-Archiv-Interview zu lesen war, in den 90ern mit Grungern wie NIRVANA, QUEENS OF STONE AGE oder BLIND MELON aufgewachsen, ja und natürlich sind die übernatürlichen Krähen an jeder Ecke wahrnehmbar!!
Die, für den MEDUSA STONE-Sound prägenden, Gitarren lassen hören, dass Justin Fox und Tommy Brothers bei Leuten wie Audley Freed oder Marc Ford ganz genau hingehört haben. Aber auch der Einfluss des Mentors der Band Damon Johnson, der für sie unvergessenen BROTHER CANE die Klampfe zupfte, ist deutlich wahrnehmbar.

Ein hitzeflirrender Einstieg: Cello, etwas Drums, von ganz weit her .... und dann wird mit Live Alone gleich losgerotzt. Richtig "schmutzige" Vocals aus der Voice-Box, bollernde Riffs und zweistimmige Gitarrenläufe - ein ganz starker "Vorglüher". Dem mit Loaded Gun sogleich ein AC/DC-Riffer hinterher gefeuert wird. Es folgt einer der stärksten Songs des Albums: Rock'n'Roll Queen soll zwar eine Hommage an die aristokratischen Rocker sein. Es hört sich aber original so an, als wären GOV'T MULE und die BLACK CROWES gemeinsam im Studio gewesen. Wunderbare Gitarrenarbeit, traumhafte Hooks, abwechslungsreiche Arrangements - R'n'R Queen hat das Zeug zum Klassiker. Punkt!
Szenenwechsel: Stiller, sumpfiger Delta-Blues-Einstieg, in den urplötzlich eine mörderische Höllen-Slide hineinsägt. Mr. Grim Reaper läßt das Herz jedes aufrichtigen Blues-Rockers einen Moment lang aussetzen. Danach gibt die Luzie Vollgas: Pills And Pot erinnert an die Cracks von RHINO BUCKET und den FOUR HORSEMEN - kein Wunder wenn man bedenkt, dass die Jungs in den 90ern musikalisch sozialisiert wurden. Same Old Road läßt die rollenden Steine munter herumpurzeln. Wann haben DIE eigentlich den letzten Song geschrieben, der es mit Same Old Road aufnehmen könnte??

Nun kommt ein kleiner "Bruch", was in diesem Fall absolut positiv gemeint ist, in die Scheibe: War's bis hierhin doch teilweise heftigst rockend, kommen nun die angesprochenen Mid-Tempo-Balladen zum Vorschein. Gleich Good Time Friend hinterläßt eine bärenstarke Duftmarke: Wunderschöne Gesangsparts über einem sehr locker-relaxtem Song. Wie gesagt: Bärenstark!! Mein absoluter Lieblingssong auf "Shaking Hands" ist aber Black Powder - fraglos ist das kein Ohrwurm, aber ein Track mit Widerhaken, der sich in den Gehörgängen festhakt.
Danach zwei leicht psychedelische Songs: In This Place Again erinnert an die Psycho-Phase der Krähen bevor die Nummer nahtlos in einen heroin-geschwängerten Hendrix-Style übergeht: Der H-Jam ist schlichtweg sensationell. Mit dem rein akustischen Song Wait For Me klingt "Shaking Hands" stimmmungsvoll aus .... danach wieder sphärische Cello-Klänge, das Album "is fading away", sowie es begonnen hat.

Ein solches Album war von MEDUSA STONE nach den beiden hervorragenden Vorgängern absolut zu erwarten. Trotzdem überrascht es dennoch, wie stark sich die Band auf "Shaking Hands" letztendlich präsentiert. Wer auf die im Text hervorgehobenen Bands steht, sollte von diesem MEDUSA STONE-Album begeistert sein.

Steve Braun, 17.08.2008

Wenn eine Band authentisches Siebziger Jahre Hard-Rock-Flair zu verströmen weiß, dann sicherlich MEDUSA STONE. Kollege Steve hat die neue Scheibe ("Shaking Hands") der Ami-Rocker ja schon ausführlich kommentiert, bleibt mir eigentlich nur noch übrig, erneut darauf hinzuweisen, dass dieses Album wirklich alle Vorzüge eines 70's beeinflussten Albums ganz vorzüglich vereint. Alle Instrumentalisten, sowie der Sänger geben eine verdammt gute Figur ab.

Wäre man nun bösartig, könnte man das Album auch als Prototyp für's heitere Riff-Raten missbrauchen. Denn MEDUSA STONE bedienen sich völlig ungeniert im Riff-und Ideenkatalog der Hard-Rock-Historie. Man kann sicher hingehen und versuchen, dies alles zu identifizieren, zuzuordnen. Aber was soll der Quatsch?

Völlig egal, ob da Zitate von AEROSMITH, AC/DC, BLACK CROWES, MONTROSE, LED ZEPPELIN oder sonst wem durch den Raum geistern. Fakt bleibt, "Shaking Hands" macht derartig viel Spaß beim Hören, wird mit soviel Hingabe und Inbrunst interpretiert, vor allen Dingen auch mit der nötigen handwerklichen Finesse, dass man gar nicht genug davon kriegen kann. 12 Songs, kein Ausfall. Die Jungs haben den Bogen raus. Große Empfehlung für alle die letzthin auch Spaß an den Alben von JADED SUN, ROSE HILL DRIVE, WISER TIME, KING KARMA hatten.

Frank Ipach, 30.09.2008

 

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