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Emperor Of Sand

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.03.2017
Jahr: 2017
Stil: Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Mastodon
Emperor Of Sand, Warner Music, 2017
Brent HindsGesang & Gitarre
Bill KelliherGitarre
Troy SandersBass & Gesang
Brann DailorGesang & Schlagzeug
Produziert von: Brendan O'Brien Länge: 51 Min 08 Sek Medium: CD
01. Sultan’s Curse07. Ancient Kingdom
02. Show Yourself08. Clandestiny
03. Precious Stones09. Andromeda
04. Steambreather10. Scorpion Breath
05. Roots Remain11. Jaguar God
06. Word To The Wise

Sie gehören zu den absoluten Schwergewichten im Bereich des modernen Heavy Metal: die US-Amerikaner MASTODON. Gegründet im Jahr 2000 nachdem die experimentelle Death Metal-Band LETHARGY - in der Schlagzeuger Brann Dailor und Gitarrist Bill Kelliher aktiv waren – auseinanderbrach und die beiden bei einem Konzert in Atlanta Brent Hinds (Gitarre) und Troy Sanders (Bass) kennenlernten. Schnell war klar, dass man die gleichen musikalischen Vorbilder wie die MELVINS, NEUROSIS aber auch THIN LIZZY hatte und fortan gemeinsam Musik machen wollte. Seitdem erscheint die Karriere der Band nur noch eine Richtung zu kennen und das ist steil nach oben.

Von den positive Resonanzen auf das Debüt “Remission“ über die ersten Chart-Erfolge mit dem zweiten Werk “Leviathan“ bis zum Durchbruch mit der dritten Veröffentlichung, “Blood Mountain“ und den stetig sich verbessernden Absatzzahlen der weiteren Veröffentlichungen (“Crack The Skye“, “´The Hunter“ und “Once More ‘Round The Sun“) erarbeitete sich das Quartett eine weltweit stetig wachsende Fanbasis – auch wenn Anhänger der ersten Stunde der Band hin und wieder mal vorwerfen, sie habe sich von ihren extremeren musikalischen Wurzeln entfernt.

Zu diesen sind sie auch auf ihrem neuen Opus, “Emperor Of Sand“, nicht wieder zurückgekehrt. Auch wenn Bassist und Sänger Troy Sanders erklärt: In das Album „ist unsere gesamte Diskografie […] eingeflossen. Es ist sozusagen seit 17 Jahren in der Mache. Zugleich ist es aber auch eine direkte Reaktion auf die vergangenen zwei Jahre.“ Dennoch steckt in der Aussage natürlich auch ein Funke Wahrheit, denn “Emperor Of Sand“ ist das vielleicht abwechslungsreichste Album der Band-Geschichte geworden. Natürlich wird das Werk wieder getragen von der immens vielfältigen Gitarren-Arbeit des Duos Hinds/Kelliher. Hinzu kommt die wie immer außergewöhnliche Rhythmus-Arbeit, insbesondere von Schlagzeuger Brann Dailor. Beides zusammen führt dazu, dass man dem Album auch nach dem zehnten, zwanzigsten oder dreißigsten Durchlauf noch neue Eindrücke entlocken kann.

Photo-Credit: zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion

Was mir bei “Emperor Of Sand“ am meisten imponiert, das ist der Umstand dass MASTODON hier eine Scheibe vorgelegt haben, die wirklich als ein Gesamtkunstwerk angesehen werden muss. Kein Song ist überflüssig oder an der falschen Stelle, sondern ganz genau da, wo er hingehört. Man merkt schon, dass dieses Album zwar kein Konzeptwerk ist, hinter den einzelnen Nummern aber ein Zusammenhang besteht, der eben dann auch eine gewisse Reihenfolge – man könnte auch sagen Erzählstruktur – bedingt. Thema des Albums ist laut Sänger und Drummer Dailor der Tod: „Sand repräsentiert die Zeit. Wenn du oder irgendjemand, den du kennst, je eine tödliche Diagnose bekommen hat ist dein erster Gedanke: Zeit. Die Frage lautet immer: ‚Wie viel Zeit bleibt mir noch?’“

Dafür, dass es sich bei “Emperor Of Sand“ um ein zeitloses Werk handelt, hat Produzenten-Legende Brendan O’Brien (unter anderem AC/DC, PEARL JAM, RAGE AGAINST THE MACHINE, Neil Young) gesorgt, der hier bereits zum zweiten Mal – nach “Crack The Skye“ – mit MASTODON zusammenarbeitete. Das Resultat ist ein Klang vom feinsten, der die harten Riffs richtig knallen lässt. Dabei klingt die Band extrem tight, auf der anderen Seite aber ermöglich O’Brien dem Quartett eben auch hin und wieder eine klangliche Weite mit einer leichten Anlehnung an den Progressive Rock der 70er Jahre. Zudem gelingt es der Band und ihrem Produzenten etwa in World To The Wise die brachialen Riffs mit einem sehr melodischem Refrain zu einer Mixtur zu vermengen, die lange im Kopf bleibt. Neben zahlreichen anderen fantastischen Songs gelingt MASTODON hier mit Jaguar God vielleicht einer der besten Songs ihrer Karriere.

Mit “Emperor Of Sand“ erweitern MASTODON ihren Lauf an exzellenten Alben auf mittlerweile erstaunliche sechs Stück in Folge. Dabei erscheint mir das aktuelle Werk sogar am besten dafür geeignet, die Band in knapp über 51 Minuten zusammenzufassen. Denn es gelingt den Herren Dailor, Hinds, Kelliher und Sanders hier wirklich sehr gut, Elemente ihres bisherigen Schaffens zu einer stimmigen Melange zusammenzubringen. Und obwohl das Ganze natürlich in gewisser Weise sehr progressiv ist, so klingen die Lieder niemals verkopft oder überfrachtet. Das neue Album weist durch die Vermengung der bisherigen Elemente zwar für MASTODON in eine neue Richtung, steht aber doch ganz klar auf dem Fundament, dass die vier Musiker in den vergangenen Jahren mühsam errichtet haben. Es ist ein Album sowohl für alte als auch neue Fans, komplex und dennoch zugänglich – eben durch und durch MASTODON.

Marc Langels, 22.03.2017

 

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