Masters Of Disguise
Back With A Vengeance, Limb Music, 2013 |
Alexx Stahl | Gesang | |||
Kalli Coldsmith | Gitarre | |||
Roger Dequis | Gitarre | |||
Mario Lang | Bass | |||
Neudi | Schlagzeug | |||
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01. Back With A Vengeance | 06. Alliance | |||
02. Never Surrender | 07. Sons Of The Doomed | |||
03. The Omen | 08. Liar | |||
04. For Now And All Time | 09. Into The Unknown | |||
05. Scepters Of Deceit | 10. The Templar's Gold | |||
Anfang bis Mitte der 1980er Jahre galt Heavy Metal noch als gefährlich. Den jungen Männern in den schwarzen, bedruckten T-Shirts und den Kutten ging man mancherorts lieber aus dem Weg. Man wusste ja nicht, mit wem die so in Kontakt standen. Und irgendwie genau so wild wie das Erscheinungsbild der Szene-Jünger kam die Musik daher. Zunächst überwiegend aus Großbritannien und den USA, später aber auch in Form von beispielsweise ACCEPT, frühe BLIND GUARDIAN oder HELLOWEEN aus Deutschland.
An diese glorreichen Tage knüpfen zumindest akustisch die MASTERS OF DISGUISE an. Die Band entstand aus einem kurzen Projekt von Ex-SAVAGE GRACE-Sänger Chris Longue mit Musiker der Band ROXXCALIBUR. Zunächst nur für eine Tournee gedacht, machten die Musiker zusammen mit ihrem etatmäßigen Alexx Stahl einfach weiter. Mit eben dem Verve des amerikanischen Originals, dem man mit dem Cover Scepters Of Deceit huldigt, aber auch deutlichen Einflüssen des frühen Teutonen-Edelstahls, fräsen sich die Mannen auf "Back With A Vengeance" durch zehn Stücke reinsten Metals. Dabei gehen sie nicht immer unbedingt originell vor, das tut dem Appeal der Stücke aber nur wenig Abbruch.
Denn die Lieder leben zu einem großen Teil eben davon, dass sie den Hörer auf sehr direktem Wege wieder in eine Zeit zurückversetzen, in der nicht Hinz (Prinz Harry) und Kunz (Ex-Minister von und zu Guttenplag) sich damit schmückten, Fans harter Klänge zu sein. Die MASTERS OF DISGUISE transportieren zumindest ein Stück weit diese besondere Aura aus den 1980er Jahren in die Gegenwart, die man aber vielleicht nur dann kennt, wenn man damals selber dabei war.
Metal-Fans der ersten Stunde werden sicherlich schon eine ganze Reihe Scheiben im Schrank stehen haben, die damals schon wie "Back With A Vengeance" klangen, mit diesem sehr rohen Gitarren-Sound und den charakteristischen, hohen Vocals. Aber es macht eben auch heute immer noch Spaß mal eine Scheibe in die Hand zu bekommen, die wie ein Vehikel in eine fast schon vergessene Zeit wirkt. Dieses Album ist sicherlich kein Klassiker aber in der besten Form als "klassisch" zu bezeichnen.