Mastermind

Broken

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.05.2006
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Mastermind
Broken, Eigenvertrieb, 2005
Bill BerendsGuitar, Synthesizer, Vocals
Laura JohnsonBass, Vocals
Tracy McShaneLead vocals
Rich BerendsDrums
Gäste:
Jens JohanssonKeyboards
Produziert von: Bill Berends Länge: 44 Min 08 Sek Medium: CD
1. Broken5. Wilhelm Tell overture (live)
2. Break me down6. A million miles away
3. Weak and powerless7. I'm so glad (live)
4. The queen of Sheba8. Broken (extended mix)

Mit MASTERMIND präsentieren uns Just For Kicks wieder einmal eine Band aus dem amerikanischen Progressive Rock-Underground. Lasst Euch nicht gleich von dem nach spätsechziger Psychedlic-Rock aussehenden Cover ins Bockshorn jagen. Auch der Hinweis CD-Single/EP mag zwar faktisch richtig sein, verschweigt aber, dass "Broken" auf eine satte Spieldauer von über vierundvierzig Minuten kommt.

Die Band der Gebrüder Berends ist seit Anfang der Neunziger aktiv und brachte es bis 2001 auf sieben Veröffentlichungen. Danach wurde es still um MASTERMIND, doch mittlerweile hat man mit "Insomnia" ein neues Studioalbum in Planung, das noch in diesem Jahr erscheinen soll.
Zuvor aber will man sich mit "Broken" wieder in die Erinnerung des Publikums zurückrufen und gleichzeitig das neue Line-Up mit Sängerin Tracy McShane vorstellen, die Lisa Bouchelle ersetzt, immerhin kein ganz unbeschriebenes Blatt der Progressive Rock-Szene.
Dafür holt man auf "Broken" zum Rundumschlag aus und präsentiert neben zwei neuen Stücken des kommenden Albums eine Coverversion von A PERFECT CIRCLES' Weak and powerless, sowie vier live im Studio neu eingespielte Klassiker aus dem Liverepertoire der Band.

Dabei können MASTERMIND mal mehr, mal weniger überzeugen. Mit Rossinis Overtüre aus "Wilhelm Tell" und der Adaption des Delta-Blues-Klassikers I'm so glad, demonstrieren MASTERMIND zwar ein breites stilistisches Spektrum, klingen dabei aber auch so furchtbar angestaubt, fad und betagt wie ein Progressiv Rock-Dinosaurier aus den frühen Siebzigern. Der Kram ist schlicht und ergreifend vollkommen überflüssig.
Wesentlich aufregender sind da schon die Eigenkompositionen The Queen of Sheba und A million miles away aus dem 2000er Album "Angels of the Apocalypse" und die beiden "Insomnia"-Apetitthäppchen. Stilistisch gehen diese Stücke grob in die Richtung Epischer Melodic Rock mit leicht progressiven Ansätzen und durch Tracy McShanes Gesang fühlt man sich ein ums andere Mal an LANA LANE erinnert.

Ich könnte mich also als Fazit zu einem 'ganz okay, aber nicht wirklich weltbewegend' durchringen, wäre da nicht der titelgebende Song der EP Broken in zwei sich vordergründig nur unwesentlich unterscheidenden Versionen. Der Track ist mindestens eine Klasse besser als alles andere was ich bisher von MASTERMIND zu Gehör bekommen habe. Er besticht durch seine Dramatik, verbreitet mit seinen orientalisch anmutenden Melodiebögen World Music-Flair und ist, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, auch noch unverschämt eingängig.

Sollte das Material von "Insomnia" qualitativ eher zu Broken als zum keinesfalls schlechten, aber doch sehr alternativlastigen Break me down tendieren, dann erwartet uns irgendwann in den nächsten Monaten ein echter musikalischer Leckerbissen.

Martin Schneider, 10.05.2006

 

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