Mass

Angel Power & Swiss Connection

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.04.2010
Jahr: 2010
Stil: Heavy Metal

Links:

Mass Homepage



Redakteur(e):

Thomas Dietz


Mass
Angel Power & Swiss Connection, SPV, 2010
Ritchie NewtonGesang
Heinz GötzGitarre
Bernie HohenesterGitarre
Günther V. RadnyBass
Johannes EderSchlagzeug
Produziert von:
Günther V. Radny, (Angel Power),
Martin Pearson, (Swiss Connection)

38 Min 23 Sek
50 Min 20 Sek
Medium: CD
Angel Power
01. Angel Power09. Qualification
02. Hate10. It´s No Gurantee
03. Too Much Business11. Come On
04. Flying Into Mexico12. Call It
05. Rock Baby13. Tokyo Teen
06. It Must Be Evil14. Good Old Rock N´Roll
07.Good Times15. Black Mass (Bonus Track)
08. Bad Times

Ein schönes Re-Release Paket hat SPV da allen traditionsbewussten Metal-Anhängern kredenzt. Zwei der erfolgreichsten Alben der uralten Regensburger Heavy-Formation MASS wurden kürzlich, jeweils als gutaufgemachtes Digipack, wiederveröffentlicht. Mass wurden bereits 1973 unter dem Namen BLACK MASS von Bassist Günther V. Radny ins Leben gerufen und konnten drei Jahre später ihr erstes Studiowerk vorweisen. Den Bajuwaren ist es zwar nie gelungen an die Erfolge der beiden weltweit gefeierten deutschen Metal-Institutionen SCORPIONS und ACCEPT anzuknüpfen, aber nichts desto trotz hat es die Band immerhin geschafft zu Beginn der 80er Jahre den Heavy Metal made in Germany um ein paar erinnerungswürdige Mosaike zu ergänzen.

Bei der ersten Neuauflage handelt es sich um das Album “Angel Power“ aus dem Jahr 1980. Den geneigten Hörer erwartet hier rauer, ungeschliffener Heavy Metal, der seine Wurzeln noch deutlich in den 70ern hat. Die Band konnte bis dato bereits drei LPs veröffentlichen und befindet sich zu dieser Zeit auf der Schwelle zwischen simpelgestricktem Hard Rock und punkbeeinflussten Heavy Metal, ähnlich dem ersten Werk von IRON MAIDEN. Auch die Gesamtspielzeit von gerade mal 33 Minuten, also gute zwei Minuten pro Song, macht deutlich, in welche Richtung sich die Band damals bewegt hat. Das ganze Album kommt ohne Umschweife direkt auf den Punkt. MASS bieten damit Rockmusik in seiner reinsten Form. Titel wie Rock Baby, Tokyo Teen oder Good Old Rock’n’Roll sprechen Bände. Kurz und knackig wird hier abgerockt was das Zeug hält. Aus heutiger Sicht mag das alles vielleicht altbacken und verstaubt wirken, doch damals konnte man bestimmt mit solcherlei Musik noch bestens seine Eltern und Lehrer gegen sich aufbringen. Ein musikalischer Vergleich mit den SCORPIONS zu dieser Zeit (“Animal Magnetism“) ist hier sicher nicht verkehrt. Traditionalisten, die ihre Musik gerne pur und unverfälscht genießen, sollten hier also unbedingt mal ein Ohr riskieren.

Das Nachfolgealbum “Swiss Connection“ von 1982 geht da allerdings in eine etwas andere Richtung. Die Lieder wurden länger und technisch anspruchsvoller und die Musik insgesamt ausgefeilter. Der vorher kaum zu überhörende Punkeinfluss verschwindet hier nahezu vollständig. Stattdessen zielt die musikalische Ausrichtung der Band jetzt viel mehr in Richtung Hard Rock. Das mag vielleicht an den vielen gemeinsamen Tourneen mit einigen der etabliertesten Bands dieser Tage liegen. MASS waren u.a. im Vorprogramm von THIN LIZZY, UFO und ROSE TATTOO zu sehen und auch für die Schweizer KROKUS durften die Bayern eröffnen. Daher rührt übrigens auch der Name des Albums, da die Band die Scheibe von Martin Pearson produzieren ließ, der vorher schon erfolgreich für KROKUS an den Reglern stand. MASS klingen auf “Swiss Connection“ öfters deutlich nach KISS, wie beispielsweise im Song Trucking zu hören ist und sogar eine Portion Southern Rock (Red Lights + Whiskey) wird dem neuen Sound untergemischt. Immer wieder blitzen aber auch die klassischen Heavy Metal Elemente auf, bestens zu Hören beim Riffing im Song Bad Deal. Hier sollte also für jeden was dabei sein. Auch dieses Album bietet wohl kaum Anlass zu meckern.

Insgesamt sind die beiden Re-Releases doch eine lohnende Anschaffung. Enthalten sind zudem noch jeweils ein Bonustrack und ein paar nette Linernotes von Günther V. Radny persönlich, die zwar etwas knapp ausfallen aber dennoch eine schöne Ergänzung sind. Wenn man bedenkt, dass diese Alben zum ersten Mal überhaupt auf CD erscheinen ist auch die Umsetzung auf das neue Medium bestens gelungen. Im kommenden Juni sollen noch zwei weitere Werke von MASS in der neuen SPV Rare Classics-Serie erscheinen. Ich bin gespannt!

Thomas Dietz, 03.04.2010

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music