Marygold

The Guns Of Marygold

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.09.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Marygold
The Guns Of Marygold, Eigenverlag, 2006
Guido Cavalleri Vocals & Flute
Massimo Basaglia Guitar & Bass
Stefano Bigarelli Keyboards
Marco Pasquetto Drums
Produziert von: Marygold Länge: 39 Min 06 Sek Medium: CD
1. Hara-kiri Show4. Sunflowers
2. Crows On The Tree5. Tania Stands.
3. Marygold6. The Wizard

Kollege Frank Ipach hat mich bei der Übersendung der CD gewarnt im Hinblick darauf, dass der Gesang auf dem Debüt der Italo-Progger von MARYGOLD recht gruselig ausfallen würde. Aber dieser Punkt fällt beim anfänglichen Hören eigentlich gar nicht so sehr ins Gewicht. Ok, Guido Cavalleri, ist nicht gerade der Inbegriff des Belcanto, man könnte auch sagen: er kann nicht wirklich singen, aber seine etwas raue, tiefere, kehlige Stimme steht immerhin einigermaßen einzigartig da und kopiert nichts und niemanden. Auch unterläuft er damit ein wenig den ansonsten doch sehr weichgespülten, glatt polierten und auf Konsens ausgerichteten Neoprog von MARYGOLD.

Irgendwie ist hier schnell aless recht vorhersehbar, läuft in den immer gleichen Bahnen ab, die Kompositionen unterliegen den immergleichen dynamischen Grundmustern 8langsamer Beginn, sich langsam aufbauende "Spannung", harmonische Beruhigung), so dass alles doch sehr gleichförmig klingt. Dazu kommen noch die häufigen Kinderkrankheiten im Bereich Sound (man hat ja auch alles in Eigenregie aufgenommen): recht diffus grummelnd, zu wenig Transparenz in Höhen und Tiefen plätschert das in etwas trüben Gewässern daher. Und schließlich komme ich mit zunehmender Dauer zu der Auffassung, dass der Frankie doch recht hatte, mit seiner Einschätzung.

Es wirkt alles ein wenig angestaubt, wie absichtlich verloren gegangene oder zu Recht vergessene Aufnahmen der frühen GENESIS, mittleren MARILLION oder IQ. Sämtliche am Wegesrand herumliegenden Neoprogklischees werden aufgelesen und verwurstet: lyrische Gitarren, plötzlich dräuende Bässe, fauchende Keyboards (nur der Engelsgesang fehlt), aber alles nur ganz sacht, bis sich alles wieder in harmonieseliges Wohlgefallen auflöst.

Letzlich kommt diese Scheibe für meinen Geschmack einfach 35 Jahre zu spät. In den frühen siebziger Jahren wäre so etwas socherlich noch ganz spannend gewesen, inzwischen hat man Derartiges schon tausendmal gehört - und leider zumeist besser. Wenn das die "Guns Of Marygold" sind, ist das Pulver schon ganz schön feucht geworden.

Ralf Stierlen, 15.09.2006

 

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