Mary McBride

By Any Other Name

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.01.2005
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mary McBride
By Any Other Name, Reality Entertainment, 2004
Mary McBride Vocals
Clinton D. Thompson Guitars, Percussion
Dan Baird Guitar, Vocals
Jason Victor Guitar
Mike Santoro Bass, Vocals
Lloyd Hicks Drums (Tracks 1, 2, 8, 9 & 10)
Wes Little Drums (Tracks 4, 5, 6, 7, 11 & 12)
Drew Glackin Lapsteel, Mandolin, Vocals
Joe Terry Piano, B3, Wurlitzer
Lou Whitney Bass (Toll Girl)
Kevin McKendree Piano (I Got Everything)
Delbert McClinton Harmonica, Vocals (I Got Everything)
Aaron Maxwell Guitar (That Was Then)
Dan Pfifer Bass (That Was Then)
Rongo Gremp Drums (That Was Then)
Produziert von: Lou Whitney Länge: 45 Min 36 Sek Medium: CD
1. Weathervane8. Falling
2. One Eyed Dog9. Bottle & A Bible
3. That Was Then10. Toll Girl
4. I Got Everything11. No Time
5. Black-Eyed Strays12. Coming Up Empty
6. By Any Other Name13. Semi-Star
7. Stop Don't Stop

Zugegeben, die reine Inspiration hat mich nicht in die Arme dieser Dame getrieben, ein bisschen blieb ich da schon auf den Spuren, die unser lieber Herr Dan Baird hinterlies.
Und trotzdem muss es eine Fügung gewesen sein! Jahrelang bin ich nun schon auf der Suche nach einer Dame, die mir die stimmlichen Qualitäten einer Joanna Dean wieder auf CD bringt und hier ist sie endlich: Mary McBride!

Das bewegt sich hier natürlich im Singer/Songwriter-Country-Bereich, aber, was soll ich sagen, richtig klasse! Im Laufe des Albums fallen mir noch ein paar Sangesgrößen ein: Christine McVie etwa, oder Genya Ravan, oder Melissa Etheridge. Vor keiner von denen braucht sich die Mary zu verstecken.
Die Sheryl Crow hat erst kürzlich ein "Artist Album" angekündigt, welches nicht so Pop-orientiert sein soll. Du kommst zu spät, Baby! Das hier ist die Scheibe!!

Wie gesagt bewegt sich das im countryfizierten Bereich, doch schon beim ersten Song drängt sich mir immer wieder jene Joanna Dean in den Hinterkopf. Ein ähnliches Timbre schwingt in Marys Stimme und dieser dunkle, knarzige Ton, den man immer dem Whiskeygenuss zuschreibt, vibriert angenehm in meinen Ohren.
Dan Baird spielt auf diesem Album Gitarre und das Lick zum Beginn von One Eyed Dog hat er direkt aus Julie & Lucky mitgebracht. In ähnlichem Stil bewegt sich auch dieser Song. Will sagen: Cooler Country-Pickin'-Stuff mit kurzen Zwischenspurts.
That Was Then sprüht vor Wortwitz und die Musik ist so spartanisch wie genial. Diese Musik gehört in Autoradios eingebrannt!

Wenn sich schon ein Delbert McClinton zu so einem Girl einfindet, kommt das nicht von ungefähr. Beim Country-Rock'n'Roll von I Got Everything betätigt er sich an Mundharmonika und steuert Gesang bei. Federführend ist aber immer der Gesang von Mrs. McBride. Hört Euch doch mal eine bittersüße Ballade wie Black-Eyed Strays an. Schmilzt man da nicht weg und erhebt sich gleichzeitig in die Lüfte? Dazu jault eine Pedal-Steel herzzerreisend. Tja, und wie singt Mary: "One flies in, one flies away", sucht's Euch aus.
Der Titelsong By Any Other Name, im Midtempo-Countryrock-Bereich, würde sich auch im Repertoire einer Bonnie Raitt nicht schlecht machen. Alle Vergleiche werden aber eigentlich der Sängerin nicht gerecht und können nur Anhaltspunkte sein, denn sie hat eine eigene unverwechselbare Art, die zwar quasi immer in der Country-Roots-Ecke beheimatet ist, aber jedem Song zu etwas besonderem verhilft.
Trotzdem: Hat nicht Stop Don't Stop so ein leichtes Stevie Nicks-Feeling. So wie bei Gypsy etwa?

Bei Falling geht's auf einen Trip Richtung Süden, durch die Swamplands und der Roots-Rock Anteil wird deutlich größer. Die Gitarren vibrieren in bestem Desert-Stil und wenn nicht der leicht süßliche Refrain (etwa wie die BANGLES) dazwischen käme, würde der Sumpf überbrodeln. Coole Slide auch!
Na hoppla, leicht verkleidet, aber: "Stopped by the liquor store on the way to revival..." kenn ich sehr genau! Klar: Bottle & A Bible!! Offenbar hatte der Dan noch mehr im Gepäck. Etwas getragener als bei den YAYHOOS und die Mary lässt (naheliegende) Gospel-Anklänge in ihre Stimme einfließen. Der Song ist hier wie da göttlich und ich möchte mich nicht entscheiden müssen - ich hab ja beide! J
Auch bei Toll Girl hat hatte Dan Baird die Finger im Spiel, denn den Song hat er mit Mary zusammen geschrieben. Eine recht puristische Akustik-Ballade, mit einem deutlichen Neil Young-Touch und wieder schöner Outsider-Story.
Mehr folkigen Charakter weißt No Time auf, wenn auch die Pedal-Steel für Country-Feeling sorgt. Jene Pedal-Steel ist sogar von einer besonderen Güte, solch einen Ton bringen außer David Lindley nicht viele zustande.
Nochmal etwas Good-Time-Rock folgt mit Coming Up Empty. Herrliches Honky-Tonk-Piano, genau der richtige Boogie-Groove und wieder diese Stimme! Veranstalter erhört mich und bringt diese Frau nach Deutschland!
Das abschließende Semi-Star hat deutliche Wild Horses Ähnlichkeiten und könnte auch ein Song über Mary McBride sein. Wenn man in dieser Stimme versinkt, wäre Semi-Star wiederum nur die halbe Wahrheit. Wer so singt muss ein Star werden!

Merkt Euch den Namen, von der werden wir noch hören.

Epi Schmidt, 06.01.2005

 

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