Marvin Ayres

Eccentric Deliquescence

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.07.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Eccentric Deliquescence, Mandalic Records, 2008
Marvin AyresCello, Violin, Piano, Viola, Voice & Overtoning
Produziert von: Marvin Ayres Länge: 59 Min 40 Sek Medium: CD
01. Androgynous Weave08. Do You Hear Me Now?
02. Soured Alchemy09. Harold
03. I Wish I Was The Sky10. Bitter Beauty
04. Elegiac Collage11. Insomnolence
05. Forever Is Now12. Neurasthenia
06. The Bark That Is Bearing13. Coiling Compotation
07. Tail Piece14. Durdy

Marvin Ayres ist ein Cellist, Pianist, Violinist und Komponist irgendwo zwischen den hierzulande ziemlich dämlich eingegrenzten Bereichen der E- und U-Musik (denn Mozart gilt ja hierzulande als E-Musik, während man CAPTAIN BEEFHEART in die U-Kategorie steckt). Die selbst gewählte Bezeichnung "Ambient Minimalism" trifft es eigentlich ziemlich genau: Ruhig fließende, sphärische Klänge, mal unwirklich schwebend (Elegiac Collage), dann regelrecht unheilvoll dräuend (Tail Piece). Nicht gerade leichter Stoff, muss man sich doch ganz dieser Musik widmen, die die Welt rundherum zum Stillstand bringt, sonst rauscht sie ohne Spuren zu hinterlassen vorbei.

Manches wirkt wie geistliche Musik (The Bark That Is Bearing, das auch die Bearbeitung eines Traditionals ist), manches klingt nach den östlichen Neo-Klassikern wie Pärt oder Gorecki. Jedes der 14 Stücke lässt die Gedanken auf Reisen gehen, es entwickelt sich das berühmte Kopfkino, so man sich die Zeit dafür nimmt und die Klänge von Ayres wirken wie Balsam angesichts des heutigen Musik- und Geräuscheoverkills, ohne in Windham-Hill-Kitsch zu verfallen.

Im Gegensatz zu den New-Age-Oberflächlichkeiten hat diese Musik Tiefe, Schwere und Gehalt und wird Fans von Brian Eno, Philipp Glass oder auch KLAUS SCHULZE überzeugen. Aber auch Freunde von BASS COMMUNION oder PORTISHEAD dürfen hier ruhig einmal mehr als ein Ohr riskieren. Diese Musik ist nicht sehr eingängig und selten melodisch, sondern eher atmosphärisch und imaginativ gehalten. Man muss sich den Zugang erarbeiten, wird aber dann durchaus ordentlich dafür entlohnt.

Ralf Stierlen, 22.07.2008

 

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