Marty Friedman

Tokyo Jukebox 3

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.04.2021
Jahr: 2021
Stil: Instrumental Rock
Spiellänge: 52:00
Produzent: Marty Friedman

Links:

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Marty Friedman @ facebook


Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Megadeth

Jason Becker

Titel
01. Makenaide
02. Senbonzakura
03. Gurenge
04. Kaze Ga Fuiteiru
05. Echo
06. The Perfect World
 
07. U.S.A.
08. Shukumei
09. Ikuze Kaitou-Shoujo
10. Sazanka
11. Time Goes By
12. Japan Heritage Official Theme Song
Musiker Instrument
Marty Friedman Gitarre
Kiyoshi Bass
Anup Sastry Schlagzeug
Gastmusikerin:
Arufakyun Gesang (The Perfect World)

Marty Friedman mag zwar aus den Vereinigten Staaten stammen, aber seine Heimat hat er schon lange (um genauer zu s ein seit 2003) im „Land der aufgehenden Sonne“, Japan, gefunden. Dort hatte er auch schon seine eigene Fernsehshow und ist ein gern gesehener Gast auch auf anderen Sendern und sogar Kinofilmen. In dieser Zeit hat natürlich auch die dortige Musikszene natürlich auch nachhaltig auf den ehemaligen MEGADETH-Gitarristen (in dessen Zeit die größten musikalischen Erfolge und wegweisendsten Alben der Thrasher fallen) abgefärbt und so veröffentlichte er 2009 die erste Liedersammlung namens “Tokyo Jukebox“, der zwei Jahre später eine zweite Auflage folgte. Danach ließ er das Konzept erst einmal ruhen, nun aber hat er der Reihe einen dritten Teil hinzugefügt.

Zu der Motivation dahinter, die Reihe fortzusetzen, sagt Friedman: “Ich habe das Material der ersten beiden "Jukebox"-Alben auf der ganzen Welt live gespielt, und es hat eine Art Eigenleben entwickelt, vor allem an Orten wie Nord- und Südamerika, Australien, Italien, Frankreich und sogar Indien. Meine Fangemeinde ist sehr engagiert, und ich habe festgestellt, dass viele neue Fans durch mich in die japanische Musik und Kultur eingeführt wurden, was sehr erfreulich ist. Auf den Tourneen scheint es so, als ob neben den Gitarrenfans auch die Japan-Fanatiker merklich gewachsen sind. Es schien also der richtige Zeitpunkt für “Tokyo Jukebox 3” zu sein. Es gibt auch einen zweiten Grund, das Album jetzt zu veröffentlichen. Ich bin in den letzten vier Jahren bei der Eröffnungsfeier des Tokio-Marathons aufgetreten und habe gehofft, etwas Ähnliches für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 machen zu können, bevor sie auf 2021 verschoben wurden. Ich wurde bereits gebucht, um beim Marathon im nächsten Jahr wieder zu spielen, und mit etwas Glück hoffe ich immer noch, dass ich das Gleiche bei den verschobenen Olympischen Spielen tun kann, also wollte ich eine Auswahl von Songs zusammenstellen, die jeden, besonders die Athleten, auf eine Art und Weise anfeuern, wie es nur Musik kann.”

Entsprechend investierte Friedman viel Energie in die Auswahl der richtigen Songs für das Album, wie er erklärt: “In Japan muss man die Erlaubnis für die Aufnahme und Veröffentlichung von Coverversionen einholen, und das kann ein sehr kniffliger und langer Prozess sein. Das Letzte, was ich tun wollte, war, um die Erlaubnis für einen Song zu bitten, die Erlaubnis zu bekommen und ihn dann aus irgendeinem Grund nicht aufzunehmen. Das wäre sehr unhöflich. Also habe ich mehrere Wochen damit verbracht, Songs auszuwählen und sie zu demontieren, um zu sehen, ob ich Versionen erstellen kann, die mich begeistern können, bevor ich überhaupt an irgendwelche Verlage herantrete. Ich kam auf eine kurze Liste von 20 Songs und wählte daraus etwa 15 aus, von denen ich wusste, dass ich mit ihnen wirklich punkten konnte, und machte mich dann daran, die Erlaubnis für die Aufnahmen einzuholen.”

Foto-Credit Susumu Miyawaki

Am Ende sind dann aber doch "nur" zwölf Songs auf dem Album gelandet, von denen allerdings zwei Stücke eigene Kompositionen sind, die er bereits früher einmal zusammen mit japanischen Künstlern aufgenommen hatte. Da wäre zum einen The Perfect World, das Friedman zusammen mit Jean-Ken Johnny von MAN WITH A MISSION am Gesang produziert hatte. Der Song wurde als Hauptthema für die Netflix-Serie “B: The Beginning“ verwendet. Die sehr frische Neuinterpretation durfte mit Alfakyun eine der derzeit führenden J-Pop-Sängerinnen performen. Das zweite Eigen-Cover ist der abschließende Japan Heritage Theme Song, bei der er mit dem Tokyo Philharmonic Orchestra zusammengearbeitet hat. Dabei handelt es sich um eine Auftragsarbeit für die japanische Regierung, wie Friedman erläutert: “Ich wurde von der japanischen Regierung gebeten, einen offiziellen Song zu komponieren, der bei von der Regierung gesponserten Veranstaltungen, die das japanische Erbe feiern, gespielt werden soll. Das war eine große Ehre und es war wunderbar, mit einem so renommierten Orchester zu arbeiten, in dem praktischerweise meine Frau Cello spielt. Das war ein wenig anders als ich es gewohnt bin, denn anstatt den Leuten von der Plattenfirma ein fertiges Stück vorzuspielen, musste ich japanischen Regierungsbeamten gegenübertreten. Ich erinnere mich, wie ich in ihre steinernen Gesichter schaute, nachdem sie es gehört hatten, und schwitzte in Erwartung ihrer Reaktion. Zum Glück gefiel ihnen, was ich gemacht hatte. Ich hatte das Gefühl, dass dies ein großartiger, erhebender Weg war, das Album abzuschließen.”

Neben den beiden eigenen Songs hat Friedman zahlreiche J-Pop-Hits von Künstlern wie DA PUMP, MOMOIRO CLOVER Z, SEKAI NO OWARI oder LITTLE GLEE MONSTER mit seinen eigenen charismatischen Interpretationen versieht. Seinen prägnanten und sehr charakteristischen Stil kennt man ja schon aus seiner Vergangenheit, als er mit Jason Becker zusammen unter dem Banner CACOPHONY zwei wegweisende Instrumental-Alben veröffentlichte. Und auch auf “Tokyo Jukebox 3“ bekommt man technisch äußerst anspruchsvolle Gitarren-Arbeit serviert, die zudem eben auch jederzeit den Flair und die typischen Melodien der japanischen Musik-Szene hervorheben. Dabei ist es Friedman wieder hervorragend gelungen, passende Songs für seinen Stil und Sound zu finden. Und man entdeckt dann auch, dass sich J-Pop-Melodien ganz exzellent mit metallischen Sounds verbinden lassen.

Dabei wäre es aus meiner Sicht aber ratsam, in Zukunft auch mehr Songs mit Gesang auszuwählen, denn The Perfect World ist hier schon der Song, der hier sofort und am nachhaltigsten im Gedächtnis hängen bleibt unter den zahlreichen sehr gelungenen Instrumentals, die nahezu die gesamte stilistische Bandbreite des Könnens von Friedman und seiner exzellenten Backingband präsentieren. So ist “Tokyo Jukebox 3“ nicht nur eine würdige Fortsetzung der bisherigen beiden Veröffentlichungen mit dem Titel sondern erneut ein sehr starkes Instrumental-Rock-Album, das jedem Fan von Friedmans bisheriger Arbeit sehr gut gefallen wird.

 

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