Titel |
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01. This Town |
02. Banrion Na farraige |
03. I Wish I Was In Love With You |
04. Anywhere But Here |
05. Song About Love |
06. And So Will I |
07. Trenches |
08. Tecumseh Valley |
09. Skin & Bone |
10. Needs |
11. Harder To Breathe |
12. Tales From The Feverworld |
Musiker | Instrument |
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Martin Praetorius | Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica, Low Whistle |
Dania König | Upright Piano, Accordion, Glockenspiel, Backing Vocals |
Markus Segschneider | Electric Guitars, Lap Steel |
Dirk Schaadt | Hammond Organ, Wurlitzer, Piano |
Marius Goldhammer | Bass |
Mario Garucci | Drums |
Guests: | |
Jen Hajj | Vocals |
Sofia Ekberg | Vocals |
Dino Soldo | Horns |
Wem sein Zuhause zu eng, zu stickig, zu miefig wird, der sollte sich tunlichst aus dem Staub machen. Wohl dem, der die nötige Konsequenz aufbringt, diesen Schritt zu wagen. Martin Praetorius, Ruhrgebietskind, Singer-Songwriter und Reisender in eigener Sache, verpflanzt sich also auf die Fähre Richtung Irland und verlässt seine einst von Kohle und Stahl genährte Heimatstadt, die in einem alles verzehrenden Vakuum zu versinken droht.
Das rockige, STONES infizierte This Town und das keltisch-folkige Banrion Na Farraige markieren die wegweisenden Töne und gelten als richtungsweisend für ein klassisches Singer-Songwriter Album, das die schillernden Facetten aus Roots-Rock, Americana und Pop Einflüssen gekonnt miteinander verbindet und Martin Praetorius' aktuelle Songsammlung "Tales From The Feverworld" zu einem tief empfundenen, stilvollen und unterhaltsamen Album reifen lassen.
Der weitgereiste Praetorius, der im Laufe der Jahre etliche Gigs in Irland, Schottland, Dänemark und Deutschland spielte, darf sich u.a. auf die feinfühlige und kompetente Unterstützung solcher Hochkaräter wie Gitarrist Markus Segschneider und Bassist Marius Goldhammer, sowie den großartigen Jazzer Dirk Schaadt (Hammond Organ) verlassen, die die Songs des Essener Geschichtenerzählers - die erwiesenermaßen auch prächtig im reduzierten Gesang/Akustikgitarre Kontext funktionieren - mit ihrer Expertise lebhaft ausgestalten.
So fühlt sich der erfahrene Hörer mitunter auf angenehme Weise an geliebte Bands wie HOOTERS und DEL AMITRI oder auchKünstlerkollegen wie Willy DeVille und Tom Waits erinnert. Betrachtet man Praetorius' Inspirationsquellen verwundert es dann auch kaum, dass sich der Reisende mit dem Piratentuch einer Songwriter-Ikone wie Townes van Zandt widmet und des texanischen Troubadours Klassiker Tecumseh Valley in eine springsteeneske Landschaft verpflanzt, an dessen Horizont uns die Silhouette der Protagonistin Caroline tatsächlich mit einem Lächeln zuwinkt.
Am Ende des Albums, nachdem Martin Praetorius sein und unser aller Verlangen befriedigt und seine quecksilbrigen Träume großzügig mit uns geteilt hat, walzern wir uns ein wenig optimistischer und gemeinsam lächelnd zurück in unsere hitzige Fieberwelt und überlegen grinsend schelmisch wohin wir denn wohl als nächstes flüchten werden. Anywhere But Here.