Martin Praetorius

Tales From The Feverworld

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.01.2019
Jahr: 2019
Stil: Singer-Songwriter, Americana
Spiellänge: 48:32
Produzent: Martin Praetorius

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Plattenfirma: POTT People


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

The Hooters

Bruce Springsteen

Titel
01. This Town
02. Banrion Na farraige
03. I Wish I Was In Love With You
04. Anywhere But Here
05. Song About Love
06. And So Will I
 
07. Trenches
08. Tecumseh Valley
09. Skin & Bone
10. Needs
11. Harder To Breathe
12. Tales From The Feverworld
Musiker Instrument
Martin Praetorius Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica, Low Whistle
Dania König Upright Piano, Accordion, Glockenspiel, Backing Vocals
Markus Segschneider Electric Guitars, Lap Steel
Dirk Schaadt Hammond Organ, Wurlitzer, Piano
Marius Goldhammer Bass
Mario Garucci Drums
Guests:
Jen Hajj Vocals
Sofia Ekberg Vocals
Dino Soldo Horns

Wem sein Zuhause zu eng, zu stickig, zu miefig wird, der sollte sich tunlichst aus dem Staub machen. Wohl dem, der die nötige Konsequenz aufbringt, diesen Schritt zu wagen. Martin Praetorius, Ruhrgebietskind, Singer-Songwriter und Reisender in eigener Sache, verpflanzt sich also auf die Fähre Richtung Irland und verlässt seine einst von Kohle und Stahl genährte Heimatstadt, die in einem alles verzehrenden Vakuum zu versinken droht.

Das rockige, STONES infizierte This Town und das keltisch-folkige Banrion Na Farraige markieren die wegweisenden Töne und gelten als richtungsweisend für ein klassisches Singer-Songwriter Album, das die schillernden Facetten aus Roots-Rock, Americana und Pop Einflüssen gekonnt miteinander verbindet und Martin Praetorius' aktuelle Songsammlung "Tales From The Feverworld" zu einem tief empfundenen, stilvollen und unterhaltsamen Album reifen lassen.

Der weitgereiste Praetorius, der im Laufe der Jahre etliche Gigs in Irland, Schottland, Dänemark und Deutschland spielte, darf sich u.a. auf die feinfühlige und kompetente Unterstützung solcher Hochkaräter wie Gitarrist Markus Segschneider und Bassist Marius Goldhammer, sowie den großartigen Jazzer Dirk Schaadt (Hammond Organ) verlassen, die die Songs des Essener Geschichtenerzählers - die erwiesenermaßen auch prächtig im reduzierten Gesang/Akustikgitarre Kontext funktionieren - mit ihrer Expertise lebhaft ausgestalten.

So fühlt sich der erfahrene Hörer mitunter auf angenehme Weise an geliebte Bands wie HOOTERS und DEL AMITRI oder auchKünstlerkollegen wie Willy DeVille und Tom Waits erinnert. Betrachtet man Praetorius' Inspirationsquellen verwundert es dann auch kaum, dass sich der Reisende mit dem Piratentuch einer Songwriter-Ikone wie Townes van Zandt widmet und des texanischen Troubadours Klassiker Tecumseh Valley in eine springsteeneske Landschaft verpflanzt, an dessen Horizont uns die Silhouette der Protagonistin Caroline tatsächlich mit einem Lächeln zuwinkt.

Am Ende des Albums, nachdem Martin Praetorius sein und unser aller Verlangen befriedigt und seine quecksilbrigen Träume großzügig  mit uns geteilt hat, walzern wir uns ein wenig optimistischer und gemeinsam lächelnd zurück in unsere hitzige Fieberwelt und überlegen grinsend schelmisch wohin wir denn wohl als nächstes flüchten werden. Anywhere But Here.

 

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