Martin Gallop

Strange Place Called Home

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.01.2008
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Strange Place Called Home, EMI/Capitol, 2007
Martin Gallop Vocals, Acoustic Guitars, Piano, Banjo, Marimbas, Mouth Harp, Pedal Steel, Hohner Elektra, Moog
Jonathan Heine Bass, Guitars, Strings
Rainer Lochmann Bass
Joe Finck, Rainer Baumgartner, Carolina Bigge Drums
Tim Hollingsworth Backing Vocals
Steve O'Connor Hammond Organ
Martin Huch Pedal Steel
Gunnar Greszik Acoustic Guitar, Mandolin Guitar
Andy Kohlmann Percussion, Marimbas
Kai Leinweber Strings
Produziert von: Jonathan Heine & Martin Gallop, Jens Nickel Länge: 44 Min 49 Sek Medium: CD
01. All The Pop Songs In The World07. A Miracle Or Wonder
02. Holding Down The Fort08. More Than You Should Know
03. Dear Doreen09. Time Is An Illusion
04. Mannequin10. Spoil Your Fun
05. Poison Of Choice11. Disintergrating
06. Strange Place Called Home12. Sway

Für viele Hörer mag der in Oldenburg lebende Kanadier Martin Gallop tatsächlich ein sogenannter Newcomer zu sein. "Der Mann der aus dem Web kam" liest man allenthalben, weil Gallops mySpace-Seite und die dazugehörigen Songs offenbar von einem Scout des großen Hamburger Musikverlags Peer Music entdeckt wurden und so letztendlich ein Major-Deal mit Tante EMI dabei heraussprang.

Eingeweihte wissen natürlich, dass Martin schon vor einigen Jahren (2002/2003) auf der Independant-Schiene unterwegs war, ein schönes Album namens "How Much Is The World" beim Berliner UlfTone-Label veröffentlichte und zahlreiche Gigs kreuz und quer durch unsere Republik absolvierte. Deshalb erspare ich mir hier auch Einzelheiten seiner Vita, denn die findet man leicht mittels gezielter Web-Recherche.

Fakt ist, dass ein vielversprechender Musiker, Songwriter, Gitarrist und Sänger eine Heimat gefunden hat und seine musikalischen Ambitionen in Form des vorliegenden Major-Debuts "A Strange Place Called Home" endlich verwirklichen konnte. Sein Plattenlabel EMI schickte Gallop dann auch gleich im Dezember 2007 bis in den Februar 2008 auf eine ausgedehnte Konzert-Tournee mit der kleinen, großen Dame des deutschen Chansons, Annett Louisan, wo laut Presse hocherfreute bis begeisterte Besucher hinterlassen wurden. Es sei ihm gegönnt ...

Nun, vertieft man sich in Gallops Scheibe, bleibt einem nach mehreren Hördurchgängen kaum eine andere Wahl, als ihm ehrlichen und anerkennenden Respekt zu zollen. Da hat ein gereifter Musiker (Martin zählt immerhin schon 45 Lenze) ein eben solches Werk geschaffen. Singer/Songwriter-Musik für Erwachsene, Roots-Pop, der auch dem geneigten Americana-Fan gefallen dürfte. Gallops popmusikalische Ästhetik birgt aber auch gar nichts von dieser oberflächlichen Leichtigkeit der blutjungen Charts-Stürmer, die, ferngesteuert von Marketingexperten ihr heilloses Glück suchen, sondern lebt, atmet, stöhnt, lächelt und lacht mit der lebensweisen Gewissheit eines mit allen Wassern gewaschenen Songautoren.

Die 12 Titel werden geprägt durch feingliedrige Arrangements, die zwischen tiefsinniger Melancholie und verschmitzter Lebensfreude changieren. Roots-Instrumentarium wie Akkordeon, Pedal-Steel, Banjo, Mandoline, Marimbas und Mundharmonika begehen hier eine wunderbare Allianz mit elektronischen Spielereien und unaufdringlichen und stets Aufmerksamkeit erregenden Soundexperimenten, die den möglicherweise oberflächlich hinhörenden Mainstream-Konsumenten niemals irritieren, dem sehr aufmerksam lauschenden Musik-Freak aber letztendlich eine reichhaltige Palette an schönen und berauschenden Momenten beschert. Gallop und seine sehr variabel agierenden Musiker gestalten dieses formidable Album zu einem wahren Fest, das mit jedem Hörgenuss noch zu wachsen versteht. "A Strange Place Called Home" wirkt sehr ausgewogen, hält mit bewundernswerter Leichtigkeit die Balance zwischen Kunst und Kommerz, Lust und Frust, Lachen und Weinen und unterstreicht nur allzu deutlich die musikalischen Fähigkeiten Gallops, der sich auf diesem Album insbesondere als Vokalist noch deutlich verbessert zeigt.
Famose Tracks wie Dear Doreen, Poison of choice, A miracle or wonder und Spoil your fun seien hier nur stellvertretend für die Klasse eines sehr abwechslungsreichen und spannenden Albums genannt.
Hörer von Könnern wie Ron Sexsmith, Josh Rouse, David Gray, Beck, David Poe, Grant Lee Phillips dürfen hier ruhig mal ein Ohr riskieren.

Frank Ipach, 21.01.2008

 

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