Titel |
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01. No Reasons |
02. I Pity The Fool |
03. Steppin‘ Up |
04. Who‘s The Blame |
05. Prove Your Lovin‘ |
06. Ordinary |
07. Groove That Thing |
08. Hey |
09. 1 On 1 |
10. Smoking Joking Laughing |
11. Hoarderers |
12. I Don‘t Care |
13. What Time Is It Till Love |
14. Forever And Ever |
Musiker | Instrument |
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Marla Glen | Vocals, Harp |
Claudine Abusu, Cheri Keddia, Blain Pawlos Gobezie, Eden Tesfai, Catrin Groth | Backing Vocals |
Freya Delting | Violin |
Jelen Likusic | Cello |
Olaf Krüger | Trumpet |
Ludwig Götz | Trombone |
Drazen Zalac, Gert Neumann, Mirko Van Stiphaut | Guitar |
Katrin Ebbert | Bass |
Gereon Basso | Drums |
Benny Mokross | Percussion |
Bruno Seletkovic | Piano |
Die US-Amerikanerin Marla Glen – seit 1998 in Deutschland wohnhaft – ist für ihre prägnante Stimme und ihren geschmackvollen Soul bekannt. Das darf gern auch mal in den Pop-Bereich übergehen, kommt aber dann und wann auch angenehm rustikal.
Mit ihrem neuen Album, welches ebenfalls sehr geschmackvoll in einem schmucken Digi-Pack mit fest eingefügtem dickem Booklet, inkl. der Texte, kommt, meldet sie sich eindrucksvoll zurück. Immerhin liegt das letzte Studiowerk schon einige Jahre zurück.
Obwohl das hier deutlich bluesiger ist, muss ich im Verlauf der CD mal an Sade, mal an Terence Trend D‘Arby denken. Was bedeuten soll: Hier ist auf jeden Fall Fundament und Leidenschaft drin. Und Feeling, wie man bereits in No Reasons hört und spürt. Das wäre eine Ballade, die auch einer späten Tina Turner gut zu Gesicht gestanden hätte.
Richtig gut kommt der Soul- und Blues-Klassiker I Pity The Fool (wird gern gecovert, u. a. von der TEDESCHI TRUCKS BAND), im Original von Bobby Bland. Zunächst sehr bluesig, nur mit Akustikgitarre begleitet, bekommt dann richtig Schub, von der Bläserabteilung und Frau Glen steigert sich richtig in die Nummer rein und reißt sie mit sich. Und setzt ihr mit Mundharmonikaspiel gegen Ende noch die Krone auf. Äußerst gelungen und ein absoluter Anspieltipp.
Und auch Steppin‘ Up zündet gut. Wechselt sehr dynamisch zwischen reserviert und voller Power und passt perfekt zu Marlas leicht maskulinem Gesang. Ein hochprozentiges Soul-Gebräu. Das Ethno-mäßige Who‘s The Blame brodelt und pulsiert munter vor sich hin und liefert Marla auch ein paar Gesangspartner. Erinnert direkt ein bisschen an die “Graceland“-Scheibe von Paul Simon.
Jazzig-funky lädt Prove All Your Lovin‘ zum Tanzen ein und auch das groovige Ordinary lässt niemand still sitzen. Nachdem der Sound die hohe Qualität der beteiligten Musiker so überdeutlich wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt bereits von einem gelungenen Album sprechen.
Und das bestätigen die folgenden Songs nicht weniger beeindruckend. Groove That Thang klingt stark nach dem Disco-Soul der späten 70er und ist ebenso wie 1 On 1 ein absoluter Dancefloor-Groover.
Folk-bluesig erdet Smoking Joking Laughing die Geschichte dann mit Akkordeon und Geige die Geschichte wieder etwas, und der Big-City-Blues bringt uns mit Sprechgesang durch den späten Abend an der Bar.
I Don‘t Care ist wieder die Tina Turner Soul-Schiene und bei What Time Is It Till Love geht‘s für Marla-Verhältnisse sogar richtig heavy ab. Lediglich beim letzten Song wird‘s mir etwas zu schmusig-lasch. Nur die Zigarren-Stimme von Frau Glenn rettet die Nummer Richtung Louis Armstrong. Wer also mit Soul und R&B was am Hut hat, darf hier auf jeden Fall mal reinhören.