Markus Rill

New Crop

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.12.2020
Jahr: 2020
Stil: Americana
Spiellänge: 35:13
Produzent: Markus Rill

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Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Nitty Gritty Dirt Band

Trampled By Turtles

Titel
01. Full-Grown Love
02. Tractor
03. How I Roll
04. Man In The Long Black Coat
05. You & My Youth
 
06. Siren Song
07. Storm Approaching
08. The Name Of War
09. Two Girls
10. The One That Got Away
Musiker Instrument
Markus Rill Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica
Robert Hasleder 6 & 12 String Guitars, Mandolin, Mandola, Cittern, 5 String Banjo, Dobro, Weissenborn, National Resophonic, Lap Steel, Accordion, Upright Bass, Fretless Bass, Percussion, Vocals

"Was der Mensch sät, das wird er ernten", steht schon in der Bibel geschrieben. Demzufolge hatte Markus Rill im Sommer 2020 offenbar ein glückliches Händchen, als er sich mit seinem alten Kumpel Robert Hasleder in dessen Basement Studio traf, um gemeinsam das Saatgut zu veredeln, das einige Monate zuvor auf fruchtbaren Boden gefallen war. Der erfahrene Americana-Konsument, der Rills Karriere womöglich schon mehr als zwanzig Jahre lang aufmerksam verfolgt, darf sich nun an dieser feinen Kollaboration namens "New Crop" erfreuen. Vordergründig als Soloalbum ausgewiesen, firmieren die beiden erfahrenen Musiker hier als gleichwertig zu betrachtendes Duo. Denn ohne Hasleders multiinstrumenales Geschick an diversen Saiteninstrumenten wie Banjo, Mandoline, Weissenborn und Upright Bass wäre diese neue Ernte wohl nur halb so bekömmlich.

Wie bei so vielen anderen Musikern bescherte die allgegenwärtige Corona-Pandemie und die damit einhergehende Auftrittssperre den beiden alten Spezis ein unerwartetes Zeitfenster, um in mehr oder weniger spontanen Momenten zehn akustisch gewandete Songs aufzunehmen, die ihren ungekünstelten "live im Studio" Charakter selbstbewusst nach außen tragen. Da wird die eine oder andere klitzekleine Unzulänglichkeit, die ein augenzwinkernder Markus Rill im Booklet beschreibt, achselzuckend als völlig unerheblich zur Kenntnis genommen und einmal mehr als Beweis für echte musikalische Authentizität gewertet.

Rill und Hasleder, die 2006/2007 schon einige Gigs miteinander spielten und danach leider nie mehr zueinander fanden, erfreuen den Hörer heuer mit acht Rill'schen und zwei Fremdkompositionen. Dass sich Rill zweier Kompositionen von Bob Dylan und Townes van Zandt bedient verwundert kaum, denn die reiche Saat dieser witterungsbeständigen Songwriter-Ikonen blüht schon seit Jahrzehnten und schlägt sich rückblickend immer wieder als Triebfeder für Rills Schaffen nieder.

Das rein akustische Setting dieses Albums steht den Songs ausgezeichnet zu Gesichte und ergänzt bzw. vertieft Rills seit jeher vorhandene Vorliebe für pure Songwriter und Troubadour Ästhetik. Im Vergleich zu einigen älteren, vornehmlich elektrifizierten Albumveröffentlichungen bietet "New Crop" mehr akustische Country-Music als jemals zuvor, die durch Robert Hasleders reichhaltige und geschmackvolle Saitenakrobatik nicht selten eine gediegene Bluegrass Atmosphäre verströmt, die mitunter an alte "Will The Circle Be Unbroken" Nitty Gritty Dirt Band Tage oder auch jüngere Trampled By Turtles Kleinode erinnern. Doch Rill bleibt stets nah genug bei sich, weil er sich auf seine Trademarks verlassen kann und mit seinem gekonnten Fingerpicking, seiner markanten Raspelstimme und den lebendigen Geschichten genügend Körner vorhält, um sich mit seinen Fans an dieser satten Ernte zu erfreuen.  

 

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