Markus Rill My Rocket Ship, Blue Rose Records, 2013 |
Markus Rill | Vocals, Guitars, Baritone Guitar, 6-String Banjo, Blues Harp | |||
Felix Leitner | Guitars, 6-String Banjo | |||
Chris Reiss | Upright Bass, Electric Bass | |||
Aggi Berger | Drums, Harmony Vocals | |||
George Bähr | Fiddle, Mandolin | |||
Jan Reinelt | Piano, Organ | |||
Heinz Rebellius | Baritone Guitar, Electric 12-String Guitar | |||
Robert Oberbeck | Harmony Vocals | |||
Martin Huch | Dobro, Lap Steel | |||
Annika Fehling | Harmony Vocals | |||
Phillip Hagemann | Cello | |||
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01. Free To Fly | 08. One Fix Or Another | |||
02. Edge Of Nothing | 09. For The Stars | |||
03. The Facts About My Life | 10. In My Bones | |||
04. Never Come To Know | 11. Way Down | |||
05. My Rocket Ship | 12. Far Too Long Too Far | |||
06. When The Night Calls | 13. A Braver Smile | |||
07. God Believes | 14. The Late Great TvZ | |||
Ein alter Bob Dylan Song heißt bekanntlich When I Paint My Masterpiece. Markus Rill, der Wahl-Münchener, der Dylan unumwunden als einen seiner Einflüsse preisgibt und mit dem 2011er Album "Wild, Blue & True" sein bisheriges Meisterstück ablieferte, schickt sich nun an, mit seinem neuen Longplayer "My Rocket Ship" einen weiteren Versuch zu unternehmen, jenem Meisterstück ein paar frische Farben hinzuzufügen und mit gebotenem Abstand das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und zu bewerten.
Rill vertraut auf seinem neuen Werk erstmalig und fast ausschließlich seiner langjährigen Tour-Band THE TROUBLEMAKERS (plus einiger Gäste wie Daniel Biscan und Annika Fehling)), die mit reifem Handwerk und blühenden Ideen seine Reise begleiten und niemals langweilig werden lassen. Man darf sich an jeder Menge Saiteninstrumente erfreuen, trifft auf seidige akustische und twangige elektrische Gitarren, Mandoline, Banjo, Baritone Guitar, Pedal Steel und Fiddle und bestaunt die Vielfältigkeit und Ausgewogenheit einer 14 Songs langen Spannungskurve, die sich über Country, Singer-Songwriter, Texas-Troubadour, Pop und Blues-Elementen schlängelt.
Rills persönlicher Antrieb, seine Zuversicht, sein unbedingter Wille gute und glaubhafte Songs zu präsentieren, dem Hörer diese berührende Authentizität anzubieten spiegelt sich einerseits in solch leichtfüßig inszenierten springsteenesken (Pop-)Songs wie For The Stars, andererseits in atmosphärischen Country-Balladen wie dem Titelsong My Rocket Ship, wo sich Rill als als unbeugsamer und romantischer Träumer outet, der mit seiner Gitarre das eigene Leben illustriert und sich für diesen verlässlichen Partner bedankt.
Markus Rill, deutscher Vorzeige-Americana-Künstler, der im März auch schon seinen 43.Geburtstag feiert und inzwischen auf mehr als ein halbes Dutzend Alben zurückblickt, hat sich seinen Blick für gute Geschichten bewahrt, befasst sich mit Trinkern, Verlierern und Sonderlingen, Familienglück- und Leid und vor allen Dingen mit seiner eigenen Fehlbarkeit und Vergänglichkeit, die sich in tiefgehenden Balladen wie In my bones und A braver smile Bahn brechen und ihn tatsächlich ein Stück näher an sein großes Vorbild Townes van Zandt rücken lassen, dem Rill in seiner offenherzigen Hommage The late great TvZ als fortwährendem Impulsgeber in wunderbaren Worten Tribut zollt. Großartig.