Markus Rill

Dream Anyway

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.03.2016
Jahr: 2016
Stil: Americana, Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Markus Rill
Dream Anyway, Blue Rose Records, 2016
Markus RillVocals, Electric & Acoustic Guitars, Harmonica, 6-String Banjo
Marco HohnerElectric & Acoustic Guitars, Lap Steel, Mandolin, Banjo, Vocals
Manuela HuberPiano, Organ, Electric Piano, Farfisa, Accorion, Vocals
Chris ReissElectric & Semi-Acoustic Bass, Upright Bass
Leonardo von PappDrums, Percussion
Produziert von: Markus Rill & Achim Sauer with Chris Reiss Länge: 47 Min 05 Sek Medium: CD
01. Something Great08. Over Long Ago
02. Walk On Water09. Hands Of Mercy
03.The Pauper's Daughter10. Some Democracy
04. Caroline's Confession11. Better
05. Poor Man's Set Of Wheels12. Roll Along
06. Losing My Mind13. Dream Away
07. The Girl In The Polka Dot Dress

Auch wenn unsere gute alte Welt fast durchzudrehen scheint, die großen globalen und selbst die kleinen persönlichen Probleme unseren Alltag fast aufzufressen drohen, auch wenn unsere Sicht der Dinge ständig an der Nase herum geführt, so dürfen wir nicht aufhören an uns selbst und an das Gute im Menschen zu glauben.
Was in den Ohren mancher wie eine stumpfe Durchhalteparole klingt, darf sich zumindest der Künstler, sei es der Musiker, der Schriftsteller, der Maler oder Bildhauer auf seine Fahnen schreiben und die wehende Flagge der Standhaftigkeit vor sich hertragen. "Dream Anyway", Markus Rills klingende Botschaft von Liebe, Bescheidenheit und Ehrlichkeit bietet dem Besser-Schneller-Höher-Teurer-Wahn trotzig die Stirn.

Rill, der umsichtige Singer-Songwriter aus Würzburg, der sich seit Jahren sehr rege damit beschäftigt, die Welt mit guter und gehaltvoller Americana-Music zu versorgen, hat nach 18 Jahren 'on the road' auch auf seinem neuen Album den Finger am Puls der Zeit.

"Dream Anyway", die neueste Songsammlung des ehemaligen Ringers, schafft nicht die großen Probleme aus der Welt, doch die dreizehn Geschichten in seinen Liedern verleiten zum Nachdenken. Man horcht in sich hinein, spürt im besten Falle den gleichen Pulsschlag und lässt sich zumindest für eine Dreiviertelstunde in eine Welt entführen, in der Probleme tatsächlich noch lösbar bleiben. Hier gibt's kein tumbes Tralala, kein oberflächliches Gesülze, auch wenn Markus Rill & The Troublemakers durchaus den einen oder anderen Schritt in Richtung gefällige Popmusik wagen. Doch wer hat schon etwas gegen eine gute und packende Hookline, solange sie nicht im Sumpf der Beliebigkeit erstickt?

Songs wie der von hemdsärmeligem Heartland-Rock à la John Mellencamp inspirierte Something Great besitzen das Potential ein Publikum mitzureissen. Man findet sein Glück auch im Kleinen. Just try to be part of something great.
Walk On Water, die muntere, von einem breiten Schmunzeln begleitete Geschichte eines Aufschneiders und Hochstaplers verzückt mit folkig-fröhlichem Antlitz und lädt dich ein, deine verstaubten Tanzschuhe zu polieren.
Caroline's Confession, die staubtrockene Grenzerfahrung eines Priesters mit der schnöden Fleischeslust überzeugt mit dynamischem Gesang, verhallten Wüstengitarren, tropfenden Banjoklängen und melancholischem Akkordeon. Große Klasse.
Poor Man's Set Of Wheels, Rills rasante Rundfahrt in seiner Rostlaube singt das Hohelied auf Liebe und Zusammenhalt in der Familie. Selbst Tom Petty würde hier wohl eigenhändig alle Ampeln auf Grün stellen.
Euphorisierende Songs wie The Girl In The Polka Dot Dress und Hands Of Mercy, mit ihrer charmanten Buddy Holly meets Bo Diddley Affinität, haben das Zeug zum Party Kracher, während das nachdenkliche Some Democracy die zweifelhafte Glaubwürdigkeit und den schalen Opportunismus der Politmächtigen anprangert und eine steile Sorgenfalte auf der Stirn trägt.

Dass ein ehrenwerter Singer-Songwriter wie Markus Rill einen Hit in den Charts platziert, liegt wahrscheinlich in so weiter Ferne wie der einvernehmliche Schulterschluss zwischen islamischer und christlicher Kultur, doch zu wünschen wäre es schon. Hört man einen stolzen Ohrwurm wie Better, wünscht man sich doch tatsächlich volle und lauthals mitsingende Konzertsäle:
"I'm not better than you, you're not better than me, what we're doin' is real, it's not make-believe". Doch bis es soweit ist halten wir uns an das beherzte Motto des Albums und singen gemeinsam zu der Pointe des Schlusslieds: "No-one knows what all this means, the highs and lows and in-betweens, life's but a vessel for our dreams or so it seems. Well the best laid plans sometimes may slip away, but the handmaid and the queen Dream Anyway.

Frank Ipach, 28.03.2016

 

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