Marius Tilly Band

Come Together

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.05.2015
Jahr: 2015
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Marius Tilly Band
Come Together, MIG Music, 2015
Marius TillyVocals, Guitars
Benjamin OppermannBass, Backing Vocals
Maximilian WastlDrums, Backing Vocals
Guests:
Artur KühfußHammond, Rhodes
Rick JurtheBacking Vocals
Julian Jacob HeinemannTambourine
Helge PreußShaker
Produziert von: Helge Preuß Länge: 45 Min 21 Sek Medium: CD
01. Believe07. Take Off
02. Elevator Girl08. Headaches
03. Hold On09. Sliding
04. Hometones10. Skin's Electric
05. Fly11. Far Away
06. Water Falls

Als die BEATLES 1969 ihr Come Together in die Welt posaunten und rund um die bröckelnde Fassade der Fab Four unterschiedlichste kulturelle Umwälzungen in Gang gerieten, war der Namensgeber der MARIUS TILLY BAND noch längst nicht geboren. Doch die Aufbruchsstimmung der Woodstock-Generation, die bei aller Umtriebigkeit und Selbstverliebtheit doch sehr eng zusammen rückte und für gemeinsame Ziele stand, fasziniert noch bis heute die nachfolgenden Generationen.

Marius Tilly, junger Blues-Rock Musiker aus Hannover, der 2012 mit seinem Debutalbum "Blues Colors Red Lights" erstmalig aufhorchen ließ und etwaige Nachwuchssorgen im Bluesrock-Segment mit einem Handstreich wegwischte, orientiert sich mit den Inhalten und Botschaften seines zweiten Longplayers an jenes prickelnde Endsechziger Lebensgefühl. Damals ging man tatsächlich noch auf gemeinschaftliche Entdeckungsreise, insbesondere was das Finden aufregender musikalischer Strömungen anging. Man tauschte sich aus, steckte sich an, diskutierte und schwelgte mitunter mit seinen frisch ergatterten Lp's im siebten Rock-Himmel.

Gerade weil sich die Welt in den letzten zehn, zwanzig Jahren so drastisch geändert hat, schwören junge Bands wie die MARIUS TILLY BAND auf die substanziellen Werte der alten Tage. Blues-Rock Vorreiter wie CREAM, MOUNTAIN, JEFF BECK GROUP, VANILLA FUDGE, TEN YEARS AFTER, LED ZEPPELIN, SPOOKY TOOTH und CACTUS hatten 1969 ihren Zenit gerade erreicht oder steckten noch in einer aufwühlenden Findungsphase.

Vor diesem historischen Hintergrund und einer offenbar mächtig niederprasselnden Inspirationsflut gelingt der jungen MARIUS TILLY BAND mit ihrer neuen Platte "Come Together" nun ein echter Qualitätssprung. Das findige Trio aus der niedersächsischen Hauptstadt meißelt aus verwitterten Granitblöcken neue und lächelnde Gesichter heraus. Schüttet zusammen, rührt vorsichtig um und verschmiert die betagten, rissigen Fugen mit modernster Technik, so dass die neuen Konstrukte wieder einen unverwüstlichen Anstrich erhalten.

"Come Together" ist nichts für eingefleischte Bluesrock-Puristen. Hier findet man keinerlei Endlos-Gitarrensoli, die auf dem zuckenden Rücken aus donnerndem Schlagzeug und knurrig-zerrendem Bass Rodeo reiten, sondern straff durchkomponierte Rock- und Popsongs, die mit bluesigen Elementen und dem einen oder anderem kernigen Gitarrenriff aus der Hard-Rock Kiste für Furore sorgen.
Das von Helge Preuß in den Hannoveraner 'Horus Studios' gemeinsam mit der Band in Szene gesetzte "Come Together" klingt frisch und modern, peppig, poppig, rockig und einfallsreich. Das unnachgiebige und monatelange Frickeln in Mentor Frank Bornemanns (GUANO APES, REVOVERHELD, DIE HAPPY, SCORPIONS) Haus- und Hofstudio trägt glücklicherweise echte Früchte der Leidenschaft und lockt mit einigen patenten Ohrwürmern. Songs wie Believe, Elevator Girl, Hold On und Skin's Electric würden dem derzeit recht hoch gehandelten Jungspund Laurence Jones sicher auch gut zu Gesichte stehen. Marius Tilly und seine beiden Kumpels Benjamin Opperman (Bass) und Maximilian Wastl (Drums) sollten demnach auch für Aynsley Lister, Oli Brown, Henrik Freischlader und Joanne Shaw Taylor Fans eine absolut willkommene Option werden.
Also, lasst uns gemeinsam ins Sofa fläzen, "Come Together" auf den Plattenteller legen und fünfundvierzig Minuten lang von einer besseren Welt träumen.

Frank Ipach, 27.05.2015

 

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