Marisa Yeaman Pure Motive, Deep Pearl Records, 2005 |
Marisa Yeaman | Vocals, Guitars | |||
Andrew Pendlebury | Vocals, Acoustic & Electric Guitars | |||
Ron Tabuteau | Dobro | |||
Dean Addison | Double Bass | |||
Bon Krunic | Drums | |||
Ed Bates | Pedal Steel | |||
Matthew Vehl | Piano, Organ | |||
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1. Watching Fire Burn | 8. Lonely Puppet | |||
2. Holy Water | 9. Damned If You Love Me | |||
3. Vacant Sign | 10. Nightskin | |||
4. No Fences | 11. Little Girl Lost | |||
5. Solid Ground | 12. Another Day | |||
6. King Tide | 13. Gasoline And Fire | |||
7. Didn't Mean To Fall In Love | ||||
Wenn man genervt ist von den Hürden und Zwängen, die einem die Plattenfirmen, wo auch immer auf der Welt, auferlegen, greift man kurz entschlossen zur Selbstinitiave. Mit 3 EP's im Rücken und dem unbedingten Willen nun ihr erstes Soloalbum zu veröffentlichen, setzt die blonde Australierin Marisa Yeaman auf eben diese Option und finanziert und produziert ihr Longplay-Debut "Pure Motive" auf eigene Faust.
Herausgekommen ist dabei eine recht ordentliche und vielseitig angelegte Platte, die sich innerhalb des weiten Spannungsfeldes zwischen Singer-Songwriter, Folk, leichten Blues-Anleihen und einer Prise Pop orientiert und dabei zum Glück niemals den roten Faden verliert.
"Pure Motive" überrascht mit einer gesunden Mischung aus akustischen und elektrischen Anteilen, wobei die auf akustische Gitarren plus Gesang reduzierten Songs, die durchaus reizvollere Variante darstellen. Hier entfaltet Marisas Stimme das nötige Charisma, um ihre persönlichen 'road movies' eindringlich zu vermitteln.
Die im vollen Bandkontext angebotenen Tracks überzeugen nicht immer vollends, weil sie stellenweise den Eindruck hinterlassen, die Musiker seien nicht hundertprozentig aufeinander eingespielt. Da fehlt der ultimative Kick, die Combo agiert nicht so 'tight', wie man es sich wünscht, obwohl die Songs an sich reif genug klingen.
Da beeindrucken trotz oder grade wegen aller Reduktion, die gemeinsam mit Gitarrist Andrew Pendlebury geschriebenen Songs wie Watching fire burn, Nightskin, Gasoline and fire und Little girl lost um so mehr durch ihre unangestrengte Atmosphäre, die ständig den Eindruck einer spontanen 'first take'-Aufnahme vermitteln und absolut selbstverständlich daherkommen. Da sitzen zwei Leute vor dem Mikro und musizieren. Das nennt sich dann "Pure Motive" und trifft eindeutig der Kern der Sache.
Das komplette Album überzeugt letzlich durch seinen puren und reinen, völlig unprätenziösen Sound. Die Songs bieten gute Ansätze, weil Marisa ihre Songwriter-Lektionen bis hier hin gut gemeistert hat. Erkennbar wird allerdings auch, dass Yeamans Weg noch lange nicht zu Ende scheint.