Marillion

An Hour Before It’s Dark

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.03.2022
Jahr: 2022
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 64:25
Produzent: Michael Hunter & Marillion

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Plattenfirma: earMUSIC

Promotion: Networking Media


Redakteur(e):

Marc Langels

Titel
01. Be Hard on Yourself (I) The Tear In The Big Picture
02. Be Hard on Yourself (II) Lust For Luxury
03. Be Hard on Yourself (III) You Can Learn
04. Reprogram The Gene (I) Invincible
05. Reprogram The Gene (II) Trouble-Free Life
06. Reprogram The Gene (III) A Cure For Us?
07. Only A Kiss
08. Murder Machines
09. The Crow And The Nightingale
 
10. Sierra Leone (I) Chance In A Million
11. Sierra Leone (II) The White Sand
12. Sierra Leone (III) The Diamond
13. Sierra Leone (IV) The Blue Warm Air
14. Sierra Leone (V) More Than Treasure
15. Care (I) Maintenance Drugs
16. Care (II) An Hour Before It's Dark
17. Care (III) Every Cell
18. Care (IV) Angels on Earth
Musiker Instrument
Steve Hogarth Gesang
Steve Rothery Gitarre
Pete Trewavas Bass
Mark Kelly Keyboards
Ian Mosley Schlagzeug

Fünfeinhalb Jahre mussten sich MARILLION-Fans seit dem bislang letzten Album, “F*** Everyone And Run (F.E.A.R)“ , gedulden. Aber das sind die Anhänger der Progressive Rock-Institution ja inzwischen gewohnt. Zumal sich die Briten in der Zwischenzeit unter anderem mit Neu-Einspielungen bekannter Titel (zusammen mit den Streichern von IN PRAISE OF FOLLY und zwei Bläsern) und zwei Live-Scheiben immer wieder „in Erinnerung riefen“. Aber nun hat das Warten ein Ende und MARILLION präsentieren uns “An Hour Before It’s Dark“, das (je nachdem, ob man die Neu-Aufnahmen als Studio-Album mitzählt) 20. Album der Band.

Auf den ersten Blick mag man dann erst mal erschrecken, wenn hier insgesamt 18 Tracks aufgelistet werden, wobei man schnell realisiert, dass man eigentlich sieben Songs vor sich hat, denn sowohl der Opener Be Hard On Yourself als auch Reprogram The Gene, Sierra Leone und das abschließende Care bestehen aus mehreren Einzelteilen, die hier als separate Stücke aufgeführt werden, aber eigentlich nicht als selbstständig betrachtet und wohl auch kaum so gehört werden können. Als Beispiel dafür sei nur einmal der zweite Teil von Sierra Leone namens The White Sand genannt, das gerade einmal 53 Sekunden lang ist und somit nur als Überleitung in den nächsten musikalischen Part funktioniert. Von daher hätte ich mir eher gewünscht, dass die zusammengehörenden Lieder als jeweils ein Track angelegt worden wären. Aber das macht es dem Genuss nur wenig abträglich.

Musikalisch haben wir es hier wieder mit einem sehr nachdenklichen Album zu tun, das hervorragend in die gegenwärtige Zeit passt. Die enthaltenen Songs sind überwiegend von den erneut starken Keyboards von Mark Kelly geprägt, der die Musik über weite Strecken trägt. Nur selten tritt Gitarrist Steve Rothery mit einem seiner immer sehr lyrischen und wirklich berührenden Soli in den Vordergrund, etwa bei der Single Murder Machines oder aber The Crow And The Nightingale. Aber dann sind es wirkliche Highlights des jeweiligen Songs. Sehr unaufdringlich, aber bei genauerem Hinhören nicht weniger beeindruckend ist die facettenreiche Rhythmus-Arbeit von Pete Trewavas und Ian Mosley.

Im Mittelpunkt steht aber der Gesang von Steve Hogarth, der hier wieder eine exzellente Performance abliefert. Selten bewegt sich sein Gesang dabei in den oberen Registern seiner Stimmlage (vorbei die Zeiten von Cover My Eyes oder No One Can von “Holidays In Eden“), vielmehr klingt er wie ein Geschichten-Erzähler, manchmal sehr beschwörerisch in seinem Ansatz (zum Beispiel bei Care (I) Maintenance Drugs. An anderer Stelle bricht es aber aus ihm heraus, wenn er in Murder Machines im Refrain mantraartig „I put my arms around her“ singt, ehe er zur Erkenntnis kommt: „And I killed her with love“.

MARILLON ist mit “An Hour Before It’s Dark“ ein rundum gelungenes Album geglückt, das mit seiner nachdenklichen aber dennoch immer auch optimistischen Grund-Stimmung geradezu perfekt in diese so schwierige Zeit passt. Zeitlos schöne, progressiv angehauchte Songs, die mit einer immer wieder bemerkenswerten Pop-Sensibilität die Ohren umschmeicheln und zum immer wieder lauschen einladen. Dabei ist es keine Platte, die man einfach im Hintergrund laufen lassen sollte, sondern vielmehr eine Scheibe für den Kopfhörer, die dem Hörer dann am meisten gibt, wenn er sich ihr vollkommen widmet. Aber dann beruhigt sie die Seele und öffnet den Geist für die „Stunde vor der Dunkelheit“ und deren klangliche Landschaften voller Schönheit. Einfach ein wundervolles Album.

 

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