Marillion

All One Tonight - Live At The Royal Albert Hall

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 20.07.2018
Jahr: 2018
Stil: Progressive Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Marillion
All One Tonight - Live At The Royal Albert Hall, earMusic, 2018
Steve HogarthGesang, Gitarre,
Steve RotheryGitarre
Pete TrewavasBass & Gesang
Mark KellyKeyboards & Gesang
Ian MosleySchlagzeug
Gastmusiker
Nicole MillerViola
Margaret HermantVioline
Annemie OsborneCello
Maia FrankowskiVioline
Emma HalnanFlöte
Sam MorrisFranzösisches Horn
Produziert von: Tim Sidwell Länge: 273 Min 42 Sek Medium: DVD
Disc 1 (154:15)
01. El Dorado09. The Great Escape
02. Living In FEAR10. Easter
03. The Leavers11. Go!
04. White Paper12. Man Of A Thousand Faces
05. The New Kings13. Waiting To Happen
06. Tomorrow's New Country14. Neverland
07. The Space15. The Leavers: V. One Tonight
08. Afraid Of Sunlight
Disc 2 (119:27)
We Will Make A Show (Documentary)Intermission (Audio/Visual)
Screen Media (The Space, Afraid Of Sunlight, The Great Escape, Easter, Go!, Man Of A Thousand Faces, Waiting To Happen, Neverland, The Leavers: V. One Tonight)

Ihre Karriere ist lang und mit zahlreichen Höhen und ein paar kleineren (kommerziellen aber nicht künstlerischen) Tiefs verlaufen: seit 1979 sind die britischen Neo-Progger MARILLION nun schon aktiv, feierten in den 1980ern einige weltweite Chart-Hits, gingen dann in das selbstgewählte Exil von den Labels und (er)fanden dabei neue Distributionswege und Möglichkeiten, näher an ihre Fans zu rücken, die ihnen beständig und unverbrüchlich die Treue hielten. Aber eines war der Band bislang verwehrt geblieben: ein Auftritt in der Royal Albert Hall, der vielleicht bedeutendsten Konzert-Halle ihrer Heimat. Nach dem – für manche vielleicht überraschenden – Chart-Erfolg ihres bislang jüngsten Albums, “F.E.A.R. (F*** Everyone And Run)“, war es ihnen nach fast 40-jähriger Band-Karriere endlich vergönnt, in der ikonischen Halle zu spielen.

An diesem Abend waren die insgesamt „nur“ 5.544 Sitzplätze (es hätten sicherlich locker doppelt oder drei mal so viele sein können) von Fans aus aller Welt gefüllt, die extra für dieses einmalige Konzert angereist waren. Und sie bekamen eine Show geboten, wie sie die Band wirklich nicht allzu oft spielen kann. Das trifft nicht auf den spielerischen Aspekt zu, denn der ist auch in kleinen Hallen immer auf den Punkt perfekt was Klang und Performance sowie Ausdruck betrifft. Aber für diesen Abend ließen es die fünf Musiker optisch richtig opulent krachen. Eine entsprechende, auf die Musik abgestimmte Light-Show sowie eine große Video-Leinwand mit der passenden Untermalung für die einzelnen Lieder rundeten den visuellen Aspekt der Show ab. Diese als Screen Media bezeichneten Kunstwerke kann man sich als Bonus auf der zweiten BluRay (allerdings nur für den zweiten Teil der Show) auch alleine in der Kombination mit der Musik anschauen.

Die Band versprühte an diesem Abend eine besondere Spiel-Freude, die sich eben zu einem großen Teil auch aus der Freude an der besonderen Location speiste. Gerade zu beginn merkt man hin und wieder, dass die Musiker sich auch hin und wieder gegenseitig zulächeln und sich bewusst sind, was für eine spezielle Show sie da gerade spielen. Insbesondere Frontmann Steve Hogarth liefert dabei eine beeindruckende Show, in der er fast wie ein Theater-Schauspieler die Aussage seiner Texte noch unterstreicht. Das tut er zwar bei jedem Konzert, aber in diesem Ambiente wirkt es eben noch ein wenig passender als sonst. Und auch seine gesangliche Darbietung scheint teilweise noch emotionaler und mitreißender als sonst ohnehin schon.

Eine weitere Besonderheit hat sich die Band für den zweiten Teil des Auftritts einfallen lassen, zum einen werden nicht nur die offensichtlichen „Hits“ und immer wieder geforderten „Klassiker“ aufgeführt, sondern eine Reihe von Songs, die zum Teil schon etwas überraschend sind. Und zum anderen wird die Band dabei von einem Streich-Quartett (benannt „In Praise Of Folly“), ergänzt um Flöte und Französischem Horn, begleitet, das dem Sound der Lieder eine besondere akustische Dimension gibt. Die Band gibt in der Dokumentation sogar zu, dass sie dafür lernen mussten, selber weniger zu spielen. Aber Lieder wie Afraid Of Sunlight, Neverland, The Great Escape oder Man Of A Thousand Faces blühen dadurch nur noch mehr auf.

Die 5.544 Besucher an diesem Abend waren auf jeden Fall von dem Auftritt schwer begeistert, immer wieder hält es sie kaum auf ihren Sitzen, was die beteiligten Musiker natürlich noch einmal zusätzlich motiviert. Und die Stimmung wird durch die exzellente – man hatte auch nichts anderes erwartet – Aufnahme, sowohl im Klang als auch Bild, nahezu ungefiltert in das heimische Wohnzimmer transportiert und verstärkt noch zusätzlich das Gefühl, etwas absolut magisches, einmaliges verpasst zu haben. MARILLION haben hier ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass sie zu den besten Live-Bands weltweit gehören. Irgendwie muss ich das zwar in jeder Rezension schreiben, aber bei jedem neuen Mitschnitt wird mir dies immer wieder aufs Neue klar gemacht. Wir müssen dankbar dafür sein, solche Künstler in solchen Zeiten, in denen die Musikszene überwiegend von reinen Interpreten dominiert wird, noch zu haben.

Marc Langels, 19.07.2018

 

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