Marbleheroes

Icicles Cracking

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.10.2008
Jahr: 2008

Links:

Marbleheroes Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Icicles Cracking, Pyramid, 2008
Seppo SantalaVocals
Milla RantalaViolin
Sanna HelenViola
Tuure PaalanenCello
Lauri SinivaaraCello
Antti PitkäjärviPiano
Joonas RutanenBass
J. SalonenDrums
Gäste:
Osmo IkonenCello
Timo LuukonenContra Bass
Pirkka IsotaloContra Bass
Olli KariVibraphone
Petri KentalaPercussion
Marika HyvärinenVocals
Produziert von: Seppo Santala Länge: 41 Min 53 Sek Medium: CD
01. Hold Me Down06. Was It Worth It?
02. Scarecrow07. The Easy Way
03. Falling Out Of Love08. One Quiet Moment
04. Our Sweetest Dream09. Snow White Dress
05. Traveller10. Too Easy For You

Eine ungewöhnliche Band mit einer ungewöhnlichen Besetzung. Die finnischen MARBLEHEROES bestehen aus Frontmann Seppo Santala, der außer dem Gesang und dem Großteil der Kompositionen auch Aufnahme und Produktion übernommen hat, einem Streichquartett, einem Pianisten, einem Kontrabassisten und einem Schlagzeuger. Ihre Musik bezeichnen sie selbst als "Cinerock", da sie stark visuell geprägt ist, Bilder entstehen lässt und dem Hörer sein ganz eigenes Kopfkino erschafft.

Wobei ich den Terminus "Rock" hier nicht allzu wörtlich nehmen würde, und das nicht nur aufgrund des atypischen Instrumentariums. Dies soll nur verdeutlichen, dass die MARBLEHEROES auf "traditionelle" Songstrukturen zurückgreifen, auf deren Gerüst sie ihre akustischen Klanggebilde entwerfen. Die zehn Vierminüter bewegen sich nämlich eher im Grenzbereich zwischen Klassik und anspruchsvollem Independent Pop.

Auf der Klaviatur der Gefühle wird mächtig in die Tasten gegriffen, von grüblerischer Melancholie (The Easy Way), über schwerelose Grooves (Falling Out Of Love) bis hin zum großen Drama (Snow White Dress) ist eigentlich alles vertreten. Das in erdfarbenen Tönen gehaltene, sehenswerte Artwork passt wunderbar zu dieser leicht düsteren Musik, die von den elegischen Streichern und Santalas warmem Timbre getragen wird. Und auch die leichtfüßiger scheinenden, lebhafteren Stücke scheinen einen leicht tragischen Unterton zu besitzen. Angenehm unangepasst ist das Ganze, ohne sperrig oder spröde zu wirken.

Eben richtiges Kino für die Ohren, wobei das Konzept noch nicht komplett ausgereift erscheint. So dürften es beim nächsten Mal auch ruhig noch etwas weiter ausgebreitete Ideen sein und nicht nur in kompakten Häppchen angerissene Klanglandschaften. Bei der Affinität zur Klassik wäre auch einmal eine Suite denkbar. Aber die MARBLEHEROES stehen ja noch am Anfang einer vielleicht recht viel versprechenden Karriere. Das Zeug zum heißen Geheimtipp haben sie auf jeden Fall.

Ralf Stierlen, 14.10.2008

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music