Manic Street Preachers Postcards From A Young Man, Sony Music, 2010 |
James Dean Bradfield | Vocals, Guitars, Mandola | |||
Sean Moore | Drums, Percussion, Trumpet | |||
Nicky Wire | Bass, Rhythmn Guitar, Vocals | |||
Guests: | ||||
Loz Williams | Piano, Hammond Organ, Mellotron | |||
Nick Naysmith | Piano, Hammond Organ | |||
Ian McCulloch | Vocals | |||
Duff McKagan | Bass | |||
John Cale | Keyboards | |||
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01. (It's Not War) Just The End Of Love | 07. Golden Platitudes | |||
02. Postcards From A Young Man | 08. I Think I Found It | |||
03. Some Kind Of Nothingness | 09. A Billion Balconies Facing The Sun | |||
04. The Descent (Pages 1 & 2) | 10. All We Make Is Entertainment | |||
05. Hazelton Avenue | 11. The Future Has Been Here 4 Ever | |||
06. Auto-Intoxication | 12. Don't Be Evil | |||
Eine Zeit lang klagte wohl kaum ein Streicher in Wales über Arbeitslosigkeit, denn scheinbar versammelten sich alle walisischen Violinisten/innen auf dem neuen Album der MANIC STREET PREACHERS. Ein Treppenwitz? "Postcards From A Young Man" strotzt jedenfalls nur so vor üppigen Streicherarrangements, die vordergründig drohen, die Arrangements zuzukleistern, sich aber letztlich doch als wundervolles, stilbildendes Mittel herausschälen.
MANIC STREET PREACHERS' neue Langrille basiert auf straighten Pop-/Rocksongs, die im allerbesten Mainstreamsinne komponiert und entworfen und auf Radiokompatibilität ausgerichtet wurden. Nicht umsonst redet die Band von ihrem "One last shot at mass communication". Das klingt doch alles wieder recht zielstrebig nach den guten alten Neunziger Jahren, als die Manics zumindest in England zu einem Massenphänomen wurden.
Die zeitweilig doch recht wuchtige Opulenz der Arrangements schmälert in keinster Weise den Genuss des Albums. Hier reiht sich quasi ein Hit an den nächsten. Die geschmeidigen Hooklines werden üblicherweise von James Dean Bradfields charakterstarker und unverwechselbaren Stimme getragen, die seit jeher eine Menge Pluspunkte auf sich vereint. Die Manics bedienen sich geschickt traditioneller Hitsongmuster, die sie auf ihre ureigene Art und Weise zu einen stimmigen Mix verrühren. Wenn man möchte, kann man durchaus kleine Prisen altehrwürdiger Brit-Ikonen wie BEATLES, QUEEN, THE WHO oder David Bowie herausfiltern.
In Sachen Massen-Appeal dürfte dieser süffige Melodienreigen einen eher ideenlos dahindümpelnden Kollegen wie z.B. Robbie Williams absolut neidisch machen. Es wäre sicherlich nicht verwunderlich, wenn die MANIC STREET PREACHERS mit "Postcards From A Young Man" in den nächsten Wochen die Britischen Albumcharts gehörig aufmischten. Mit diesem schwer sympathischen Werk verfügen die drei Waliser jedenfalls über einen Schlüssel, der ihnen die Türen zu einem weiteren großen Verkaufserfolg weit öffnen sollte. Ganz im Sinne eines ihrer Songtitel: All we make is entertainment.